Es war kaum anders zu erwarten: Der personelle Aderlass im Sommer ist bei den Fußballern des SV Bütthard nicht ohne Wirkung geblieben. Acht Punkte haben sie in bisher zwölf Spielen geholt – das reicht nur zum vorletzten Tabellenplatz. Noch schlechter ist nur die Bilanz des Aufsteigers SV Geroldshausen/Uengershausen, der erst einen Sieg erwischt hat. Aber Bütthards Trainer Uwe Göb behält die Ruhe, weiß das Leistungsvermögen seiner Mannschaft einzuschätzen und hat das rettende Ufer weiter im Blick.
Göb ist ein Mann klarer Worte, der nicht um den heißen Brei herumredet. Natürlich habe er sich sein Engagement in Bütthard ganz anders vorgestellt. Er hatte unter deutlich anderen Umständen als Trainer zugesagt. Dann lief der Mannschaft in Scharen das Personal davon: 13 Spieler zählte man im Sommer, die dem Klub den Rücken kehrten, und so musste auch Göb seine Erwartungen nach unten korrigieren. Immerhin: Der 51-Jährige blieb bei seiner Zusage und nahm die für ihn und den Klub nicht leichte Situation an.
Die Übriggebliebenen ziehen zwar mit, kommen regelmäßig zum Training, werfen alles in die Waagschale, wie Göb beteuert, aber gereicht hat es bisher nur in vier Partien zu Punkten. Nach drei Niederlagen zu Beginn errang Bütthard sieben Punkte aus drei Spielen, die laut Göb aber auch anders hätten ausgehen können. Denn sowohl gegen Sickershausen (2:1) als auch gegen Marktbreit/Martinsheim (2:2) und Aufsteiger Lindleinsmühle (5:2) hing der Erfolg am seidenen Faden. Jeder Ausgang war möglich. „In diesen Spielen hatten wir das Glück, die Mannschaft spielte am Limit“, so der Trainer.
Genau dieses Limit sei es, das die Seinen erreichen müssten, um in der Kreisliga mithalten zu können. Bleiben sie unter diesen Möglichkeiten, setzt es mehr oder weniger klare Niederlagen wie gegen Bayern Kitzingen (1:6), die SG Buchbrunn/Mainstockheim (0:2) oder den SV Heidingsfeld (0:3). „Diese Teams sind nicht unsere Kragenweite“, sagt Göb. „Sie haben deutlich mehr Qualität als wir und stehen zurecht an der Tabellenspitze.“
Der Trainer weiß, dass zur schlagbaren Konkurrenz eher Gegner wie Oberpleichfeld oder Versbach gehören. Allerdings fehlten gegen beide Kontrahenten Nuancen, um erfolgreich zu sein. Beim Spiel in Versbach ging es hin und her, jeder hätte der Sieger sein können – am Ende setzte sich Versbach mit 3:2 durch. Gegen Aufsteiger SV Oberpleichfeld machte Hannes Zeidler den Unterschied: Er erzielte alle vier Tore. Und Geroldshausen verhalf Bütthard beim ersten Saisonspiel zu dessen bislang einzigem Sieg.
Dennoch zeigen auch diese Spiele, dass die Blau-Weißen in ihrer Klasse nach wie vor konkurrenzfähig sind und das Ziel Klassenverbleib keineswegs utopisch ist. Göbs Rechnung ist dabei ganz einfach: „Wir haben drei Punkte Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz. Und den wollen wir erreichen.“ Punkte gegen die Konkurrenz aus Dettelbach, die nach einem 1:8 vorigen Sonntag gegen Schwarzach ebenso angeschlagen wirkt, und die TSG Estenfeld stünden Göbs Mannschaft bei ihrem Unterfangen gut zu Gesicht. Zumindest dann, wenn sie nicht bis zum letzten Spieltag zittern möchte.
Aber selbst das wäre für Göb kein Problem. Denn einerseits hätten die Seinen die neue Situation angenommen, beschäftigten sich kaum mehr mit dem Geschehen dieses Sommers und konzentrierten sich auf das Hier und Heute. Und andererseits seien dem Trainer derartige Saisonverläufe bekannt. Schließlich habe er auch zu seiner Zeit in Tauberrettersheim über Jahre in der Bezirksliga Hohenlohe gegen den Abstieg gespielt und diesen auch oftmals erst im allerletzten Saisonspiel verhindern können. Auf ein ähnliches Szenario würde Göb in Bütthard gerne verzichten. Sollte es aber so kommen, hätten er und seine Kicker, wenn auch spät, das Saisonziel erreicht.
Der neue Traine Uwe Göb wird nicht in der Lage sein die Talfahrt der 1. Mannschafft des Sportvereins aufzuhalten, zumal das Spielerpontenzial, welches zur Verfügung steht, für diese Spielklasse wohl nicht über die erfolrderliche fußballerischen Fähigkeiten verfügt um den Klassenerhalt noch zu erreichen.
Zu dem ganzen "Tu wa wu" in Bütthard kann man nur sagen:
SV Bütthard Augen auf - der Abstieg zum Ende der Saison rückt unaufhörlich näher.