
Zweites Spiel in Folge gegen ein Spitzenteam der Liga, zweite Niederlage: Auch gegen den TSV Lohr war für die Kitzinger beim 0:3 (0:1) nichts zu holen. Dabei wäre – wie eine Woche zuvor in Rottendorf – auch gegen den Mitaufsteiger mehr möglich gewesen. Aber einerseits versagten den Siedlern vor dem gegnerischen Tor die Nerven, andererseits leisteten sie sich viele leichte Fehler, die der Tabellendritte eiskalt nutzte.
Mit einer Rumpftruppe waren die Lohrer am Sonntag nach Kitzingen gereist. Fast eine ganze Elf fehlte den Spielertrainern Dominik Bathon und Christian Schmitt. Durch diese personellen Probleme hatten die Blau-Weißen zuletzt zwei Partien in Folge und mithin den Kontakt zur Spitze etwas verloren.
Dort stehen weiter die Rottendorfer, die zuletzt den SSV Kitzingen mit 4:0 besiegt hatten. Die Partie hätte aber auch einen anderen Verlauf nehmen können, wären die Siedler nicht augenscheinlich mehrmals benachteiligt worden. Zu allem Überfluss wurde im Nachlauf noch Alexander Schmidbauer für eine unnötige Bemerkung in Richtung des Schiedsrichters für drei Spiele gesperrt, fehlte nun ebenso wie Steffen Metz.
Trotz aller Umstellungen entwickelte sich ein munteres Treiben, in dem die Gäste sich zunächst Vorteile verschafften. Fabian Lurz verwertete nach einer knappen Viertelstunde einen Abpraller – er selbst hatte den Ball beim Freistoß in die Mauer gesetzt – zum 1:0, bei dem Rückkehrer Michael Kümmel keine allzu gute Figur machte. „Wir hatten das nötige Glück in dieser Situation“, meinte Lohrs ebenfalls angeschlagener Spielertrainer Bathon.
Sein Team durfte sich hernach bei Tobias Staub bedanken, nicht zumindest den Ausgleich kassiert zu haben. Denn der Schlussmann parierte zweimal bärenstark gegen Dennis Kuhmann und Marius Lazar – was wiederum den Kitzinger Trainer Thomas Beer ärgerte: „Wir bekommen in einem solchen Spiel nicht viele Möglichkeiten. Deshalb müssen wir vor dem Tor kaltschnäuziger sein.“
Der SSV war in dem „Abnutzungskampf“ (Beer) nicht die schlechtere Elf, aber auch nach dem Seitenwechsel die unglücklichere. Nach feinem Flachpass Sandro Köberleins war der zur Halbzeit eingewechselte Aljoscha Keßler durchgebrochen, er scheiterte aber erneut an Staub. „Wenn er fit ist, macht er den wahrscheinlich rein“, sagte Beer. Die Siedler mühten sich, aber leisteten sich wenig später den wohl spielentscheidenden Fehler.
Im Spielaufbau verloren sie den Ball an der Mittellinie, Lohr schaltete rasch um, und Fabian Lurz setzte die Gastgeber schachmatt. Auch Beer stellte nun fest, dass die Köpfe nach unten gingen. Zwar versuchten sich seine Schützlinge aus dieser misslichen Lage zu befreien, aber gegen die kompakte TSV-Deckung war im zweiten Durchgang kein Kraut mehr gewachsen.
Vielmehr schlugen die Lohrer sogar noch ein drittes Mal zu. Erneut hatte sich Lurz links durchgesetzt und Serkan Bayrakci bedient, der aus rund 13 Metern in den rechten Winkel traf. Die Partie war gelaufen. „Am Ende müssen wir froh sein, dass wir nicht noch deutlicher verlieren“, erklärte Beer angesichts weiterer guter Möglichkeiten von Dominik Bathon und Jens Kirchgeßner. Er fand sogar, dass seine Elf eine nicht bezirksligataugliche Leistung abgeliefert habe. Aktuell würde es aber für ein weiteres Jahr in Unterfrankens höchster Klasse reichen, denn die Kitzinger stehen noch immer über dem Relegationsrang.
Die Statistik des Spiels
Kitzingen: Kümmel – Köberlein, Scheider, Vogel (84. Stumpf), Bartsch, Hornung, Rumpel (73. Friedel), Lazar, Blaimer (46. Keßler), Greubel, Kuhmann.
Lohr: Staub – Schmitt, Genheimer, Takacs, Moreno (61. Bathon), Muth, Füller (84. Puglisi), Bytiqi, Kirchgeßner, Bayrakci, Lurz.
Schiedsrichter: Julian Schäff (Maroldsweisach). Zuschauer: 100. Tore: 0:1, 0:2 Fabian Lurz (14., 59.), 0:3 Serkan Bayrakci (68.).