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FUSSBALL: KREISLIGA 1 WÜRZBURG
Der SSV jubelt über späten Sieg
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 02.04.2019 13:25 Uhr

Lange hatte der SV Sickershausen dem SSV Kitzingen im Stadtderby Paroli geboten. Mit ihren Standardsituationen aber waren die Siedler gefährlicher und gewannen deshalb am Ende 2:1 (1:1). Ihre beiden Tore fielen nach einem zuvor ruhenden Ball.

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Dass dieser Sieg glücklich gewesen sei, räumte nach Spielende auch Kitzingens Trainer Thomas Beer an alter Wirkungsstätte ein. Gegen den ihm bestens bekannten Gegner hatte Beer Mitte der zweiten Halbzeit das Signal zum Endspurt gegeben, indem er mit Steffen Metz und Vincent Held zwei offensiv ausgerichtete Spieler eingewechselt hatte. In der letzten Viertelstunde überwogen wieder die Aktionen des SSV. Zwei Minuten vor dem Ende köpfte Jan Kleinschrodt einen aus dem rechten Mittelfeld über die halbe Spielfeldlänge nach vorne geschlagenen Freistoß Dennis Kuhmanns mit dem Kopf zum späten 2:1 ins Tor.

In den 88 Minuten zuvor hatten die Mannschaften den Zuschauern ein Spiel gegenseitigen Respekts geboten. Zu gut kennen sie sich, zu tief sind ihre Beziehungen zu- und untereinander, als dass dieser sportliche Wettstreit durch berstende Emotionen aus dem Ruder laufen könnte. Für den aus dem Bamberger Land angereisten Schiedsrichter blieb es ein ruhiger Nachmittag und zwei Gelben Karten.

Nach dem Abpfiff setzte sich die Harmonie fort: „Wenn man eine Halbzeit lang gut gespielt, kein Tor erzielt und am Ende bestraft wird, zeigt das deutlich den Unterschied zwischen dem Ersten und Neunten“, erklärte Sickershausens Trainer Wolfgang Beischmidt und attestierte dem Gegner „eine außergewöhnlich hohe Qualität bei Standards“. Sie blitzte bereits in den ersten Minuten auf, als die Siedler eine Serie aussichtsreicher Ecken traten.

Dass Dennis Ketturkat schließlich Luca Fischers wiederholten Versuch aus zentraler Position zur frühen Führung ins Tor bugsierte, hatte sich angekündigt. „Beim Gegentor zeigten wir kaum Gegenwehr“, bemängelte Beischmidt. Niemand habe den Abschluss Ketturkats verhindert. Auch Beers Zufriedenheit hielt nur für kurze Zeit: „Unsere Führung war zu diesem Zeitpunkt verdient, aber der Ausgleich kam aus dem Nichts.“ Nach einem Zuspiel Dominik Helds in den Rücken der Abwehr lief Timo Held von rechts auf das Tor und vollendete sein Solo mit platziertem Schuss ins untere linke Eck.

Dass gleich die erste torgefährliche Aktion Sickershausens Erfolg zeitigte, verunsicherte die Kitzinger, die ihre bis dahin größeren Spielanteile abgeben mussten. „Das Gegentor hat uns einen Knacks gegeben“, stellte auch Beer fest. Kurz vor dem Seitenwechsel wehrte SSV-Torwart Michael Kümmel einen Schuss Felix Rahmanns ab. Ansonsten rief die Begegnung auch nach ihrer Fortsetzung wenig Aufregung hervor, wobei die Hausherren die aussichtsreicheren Chancen besaßen. Der Sickershäuser Timo Held verfehlte das Tor mit einem Schuss, der rechts oben über den Balken flog, und bei seinem tückischen Aufsetzer packte Kümmel im Nachfassen zu. Nach einer Ecke Marcel Sattes' fing Kümmel den Kopfball Michael Alesis noch ab.

Beer tigerte dieSeitenlinie unruhig auf und ab, während der Kollege Beischmidt die gefällige Darbietung der Seinen entspannt auf einer Getränkekiste sitzend verfolgte. „Die zweite Hälfte war echt schlecht. Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir in Rückstand geraten wären“, erklärte Beer. Doch als die Sickershäuser mit wachsender Spieldauer ihrem hohen läuferischen Aufwand Tribut zollten, schickte er zur Schlussphase in Metz und Held zwei weitere Stürmer aufs Feld. Es sollte die Maßnahme werden, die am Ende den Erfolg brachte. Kleinschrodt orientierte sich mit einem noch unplatzierten Schuss nach vorne, bevor er die Siedler nach Kuhmanns Freistoß zum späten Sieg köpfte.

Das Lob, dass die Sickerhäuser wieder gegen den Nachbarn eines ihrer besten Saisonspiele geboten hatten, fiel in leere Hände. „Ein Unentschieden wäre verdient gewesen“, meinte Beischmidt. „Wir haben tatsächlich ein sehr gutes Spiel geliefert, aber“, so schränkte er ein, „zum Spiel gehören auch Standardsituationen.“ Dennoch bestärkte ihn die Leistung seiner Elf darin, das Saisonziel zu erreichen. „Denn Meister“, so sprach Beischmidt, „wollten wir dieses Jahr eh nicht werden.“

Die Statistik des Spiels

SV Sickershausen – SSV Kitzingen 1:2 (1:1)

Sickershausen: Fink – Hülle, Dappert, Alesi, Sattes – Holler, Felix Rahmann – Kretzer (38. Moritz Rahmann), Dominik Held, Timo Held – Julian Rahmann.

Kitzingen: Kümmel – Hornung, Kleinschrodt, Scheider, Vogel (68. Metz) – Kuhmann, Fischer (72. Vincent Held) – Greubel, Dennis Ketturkat, Wagner (46. Speda) – Schmidbauer.

Schiedsrichter: Reich (Heubach).

Zuschauer: 250.

Gelb: Moritz Rahmann; Kuhmann.

Tore: 0:1 Dennis Ketturkat (11.), 1:1 Timo Held (19.), 1:2 Jan Kleinschrodt (88.).

 
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