
Ein Trio aus dem Landkreis Kitzingen gehört zu den Stützen der A-Jugend-Bayernligamannschaft der DJK Rimpar. Mit dem Mainbernheimer Julian Henning (19 Jahre), dem Großlangheimer Linus Dürr (17) und dem Kitzinger Fabius Krämer (17) steht der Rimparer Nachwuchs derzeit an der Spitze der Liga – und natürlich träumen alle drei von einem Platz in der Zweitliga-Mannschaft der DJK, auch wenn sie wissen, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist. „Mit einem Auge schaut man schon dorthin“, sagt Julian. „Wenn sich die Chance ergäbe, möchte man das nutzen.“
Für ihren Sport nehmen die drei einiges in Kauf. Fünfmal die Woche Training oder Spiel, das ist für Julian, Linus und Fabius normal. „Das Training gehört schon zum Tagesablauf. Ich habe kein Problem, mich dazu zu motivieren“, sagt Linus. Seine beiden Freunde sehen es ähnlich. „Ich denke oft: Oh, Mann, Schule. Da hätte ich jetzt lieber Training“, verrät Fabius. Beide besuchen das Gymnasium und stehen kurz vor dem Abitur, Linus in Münsterschwarzach, Fabius in Kitzingen.
Julian Henning ist bereits eine Stufe weiter – er studiert an der Fachhochschule in Schweinfurt Maschinenbau. Täglich fährt er von Mainbernheim aus erst zur FH, dann kurz nach Hause, schließlich meist nach Rimpar. „Zum Teil ist das schon extrem. Du kommst abends vom Training heim, hast vielleicht noch zwei Stunden, dann geht es ins Bett“, gewährt er Einblick in seinen Tagesablauf. Würde es ihm keinen Spaß machen, nähme er das Pensum nicht weiter auf sich.
Dazu kommen für alle drei noch die Spieltage. „Freier Tag ist nur der Mittwoch. Am Wochenende kommt es darauf an, ob wir im Kader der Männer in der Bayernliga aushelfen sollen“, sagt Fabius Krämer. Es bleibe schon noch Zeit, sich mit Freunden zu treffen, schauen sich die drei an und nicken. Man müsse sich halt gut organisieren, das sei die Kunst.
Eine der beiden Übungsleiter bei der DJK Rimpar ist Sonja Henning, Julians Mutter. Sie selbst spielte einst bei den Frauen des TSV Mainbernheim bis in die Bayernliga, trainierte später in Kitzingen und betreut nun die Rimparer A-Jugend gemeinsam mit Martin Frank. Sie weiß, was die Jugendlichen auf sich nehmen, um im Nachwuchs des Zweitligisten zu sein.
„In dem Alter sind die Jungs alle leistungsorientiert. Das muss man auch fordern, wenn man in der Bayernliga etwas erreichen will. Da wird schon sehr guter Handball geboten. Zudem gehört es zum Rimparer Konzept, dass sie auch an die Herren herangeführt werden.“ In dieser Saison will der Rimparer Nachwuchs den Sprung in die Bundesliga packen, der ihnen voriges Jahr von Erlangen verwehrt wurde.
Natürlich müssten bei dem Ganzen auch die Eltern mitspielen, gerade was das Fahren betreffe. Das fällt bei dem Trio aus dem Landkreis nun etwas leichter, seit mit Julian einer von ihnen den Führerschein besitzt. Schon im dritten Jahr tragen sie das Trikot der Rimparer Talentschmiede. Handball spielen sie alle von klein auf, Fabius versuchte sich auch einmal beim Schwimmen oder in der Leichtathletik.
Beim Auswahltraining fragte sie einst Christoph Kolenda, einer der Trainer, die auch in Rimpar sind, ob sie nicht mal mitmachen wollten. Die drei schauten dort vorbei, und es gefiel ihnen auf Anhieb. Das hält bis heute an. Es herrsche eine tolle Gemeinschaft, auch mit den Zweitliga-Spielern sei man häufig in Kontakt. Bei der A-Jugend gehören die drei zu den Stützen.
Fabius Krämer wird auf halblinks eingesetzt, bei den Herren auf linksaußen. Linus Dürr spielt auf der halblinken oder auf der Mittelposition, Julian Henning ist der Typ Allzweckwaffe – ob Kreis oder Rückraum, das ist ihm egal. Während er im Sommer aus Altersgründen zu den Männern wechseln wird, haben Fabius und Linus noch ein Jahr Jugend vor sich, in dem sie mit dem Rimparer Nachwuchs am liebsten ganz oben in der Bundesliga auflaufen möchten.
Was die Zukunft bringen wird? Julian hat noch einige Semester an der Fachhochschule vor sich. Fabius würde später gerne Informatik studieren, Linus Sportwissenschaft. Zurück zu ihren Heimatvereinen nach Großlangheim oder Kitzingen zu gehen, das sei vorerst keine Option, geben sie zu. Da reize sie schon eher die Rimparer Reserve in der Bayernliga. Das sei auch eine ordentliche Spielklasse. Und wer weiß – vielleicht tauchen sie eines Tages in der Bundesliga auf.