Helmut Wittiger bleibt der starke Mann der Schiedsrichtergruppe Kitzingen/Ochsenfurt. Am Montag auf der Jahreshauptversammlung wurde der Frickenhäuser im Sportheim des SV Erlach erneut einstimmig zum Gruppen-Schiedsrichterobmann gewählt. Ihm zur Seite stehen in Zukunft auch weiterhin Lehrwart Niklas Baudach und Kassier Karl-Heinz Kohl sowie Harald Knof, der den scheidenden Felix Meding als Beisitzer ersetzte.
Letztlich nahm die Jahreshauptversammlung der Schiedsrichtergruppe Kitzingen/Ochsenfurt den erwartenden Verlauf. Nach den Rechenschaftsberichten Wittigers und Medings schritten die 58 anwesenden Mitglieder zur Wahl ihres neuen Vorsitzenden. Obwohl so neu war er letztlich nicht, denn einstimmig wurde Helmut Wittiger, der die Gruppe seit der Fusion 2010 leitet, wiedergewählt. Ein eindeutiges Votum und Bestätigung für die gute Arbeit, die der Frickenhäuser seit Jahren leistet. Dieser nahm die erneute Wahl, über die sich der Bankkaufmann sichtlich freute, unter herzlichem Applaus der anwesenden Schiedsrichterkollegen dankend an. Ihn unterstützen werden in der kommenden Amtsperiode weiterhin Lehrwart Niklas Baudach sowie Kassier Karl-Heinz Kohl. Die Führungsriege komplettiert der erst 21-Jährige Harald Knof als Beisitzer.
Der Marktbreiter ersetzt damit Felix Meding, der sich nach jahrelanger Vorstandsarbeit mehr der Familie sowie der eigenen Schiedsrichterkarriere widmen möchte. Nach dem Ausscheiden Johannes Hartmeiers, der seine aktive Laufbahn jüngst beendete, der Gruppe aber noch als Beobachter zur Verfügung steht, ist der gebürtige Goßmannsdorfer nun Aushängeschild der Gruppe. War Hartmeier in den vergangenen Jahren stets einer der besten Schiedsrichter seiner Liga und hatte aus beruflichen Gründen sogar zweimal auf den Aufstieg in die dritthöchste deutsche Liga verzichtet, pfeift Meding aktuell in der Landesliga und hatte bereits Einsätze als Assistent in der Regionalliga, auch unter Hartmeier. Prägende Erfahrungen, wie Meding in seinen Dankesworten an Hartmeier offenbarte: „Ich konnte für meine eigene Laufbahn sehr viel mitnehmen. Darauf bin ich stolz. Du bist nicht nur als Schiedsrichter, sondern auch als Mensch eine hervorragende und vorbildliche Persönlichkeit“, lobte Meding.
Vor der Würdigung hatte Wittiger, dessen Arbeit der anwesende Bezirksschiedsrichterobmann Norbert Kröckel mit anerkennenden Worten Respekt zollte, auf seine zweite Amtsperiode zurückgeblickt. Dabei sei besonders die Besetzung aller Spiele von Jahr zu Jahr schwerer geworden. Denn Gewinnung von Neu-Schiedsrichtern sei ein schwieriges Unterfangen. Auch ständige Werbung oder die runden Tische des Verbandes verliefen dabei nahezu ergebnislos im Sand. So ist die Zahl der aktiven Unparteiischen von 109 (2014) auf aktuell nur noch 75 geschrumpft. Damit sei es nahezu unmöglich, allen Partien einen amtlichen Schiedsrichter zuzuteilen. Glücklicherweise stünden die angrenzenden Gruppen immer für Aushilfen parat, so dass nur wenige Spiele unbesetzt blieben.
Auch stellte Wittiger heraus, dass die Zusammenarbeit mit den Vereinen außerhalb des Platzes hervorragend und von gegenseitigem Respekt geprägt sei. Dieser verliere sich jedoch während der Spiele, stehe der Unparteiische doch meist im Zentrum der Kritik. „Hier fehlt es ein eindeutig an gegenseitiger Wertschätzung“, ärgert sich Wittiger. Auch auf Neulinge werde nur selten Rücksicht genommen. Zudem werden selbst die Schiedsrichter im eigenen Verein zumeist nur selten gewürdigt.
Zwei triftige Gründe, die das Schiedsrichterdasein in der öffentlichen Wahrnehmung unattraktiv machen, obwohl Arbeitgeber Eigenschaften eines Unparteiischen wie Selbstbewusstsein, schnelle Entscheidungsfindung oder Teamfähigkeit eigentlich positiv schätzen.
„Daran müssen wir in den kommenden Jahren gemeinsam arbeiten“, fordert Wittiger, der die bereits eingeleitete Digitalisierung unter anderem des Neulingskurses weiter vorantreiben möchte. Auch eine bessere Förderung des Nachwuchses stehe auf seiner Agenda. Dazu habe er bewusst Harald Knof als Beisitzer ausgewählt, um für die Jugend ein Zeichen zu setzen. Auch der 19-Jährige Ramon Taub, der bereits Bezirksliga pfeift, dient dabei als Orientierung. Sogar eigene Lehrabende seien geplant. Somit wird der Obmann auch in Zukunft nichts unversucht lassen, seine Gruppe in ein gutes Licht zu stellen und seinen Schiedsrichtern, wo es nur geht, unter die Arme zu greifen.