
In dieser Saison treten die benachbarten ASV Ippesheim und FC Gollhofen, zwei mittelfränkische Klubs in unterfränkischen Ligen, die nur fünf Kilometer auseinander liegen, noch in der A-Klasse Würzburg 2 gegeneinander an. Während Gollhofen kurz vor der Winterpause den dritten Platz belegt, führt Ippesheim die Tabelle an und darf auf den Aufstieg hoffen.
Die Aussichten, dass die künftige Spielgemeinschaft (SG) dieser beiden Fußball-Mannschaften in der Kreisklasse beginnt, scheinen gut. Auch da am Ende dieser Saison der Zweite und Dritte der Abschlusstabelle in der Relegation um den Aufstieg spielen dürfen, betrachtet es Gollhofens Sportleiter Bernd Koclir als "ein nicht unrealistisches Ziel", dass mindestens einer der beiden Partner den Aufstieg packt.
SG entsteht nicht aus der akuten Not, sondern mit Blick in die Zukunft
Ippesheims Fußball-Abteilungsleiter Uwe Schwemmer hält sich bei diesem Thema trotz der Spitzenposition seines Klubs etwas zurück. Man müsse "schauen, was am Ende der Saison rauskommt", sagt er. Wichtiger als die Liga sei für ihn, dass sich hinsichtlich der neuen Kooperation "alles schnell findet" und die Spieler beider Mannschaften, vorausschauend auf die nächste Saison, rasch zu einer Einheit zusammenfinden.
Beide Vereine, die in der Jugend schon seit einigen Jahren kooperieren, hätten sich intern schon länger damit befasst, in eine SG einzutreten, erklären sowohl Koclir als auch Schwemmer. "Es wäre auch noch eigenständig weitergegangen, die Frage ist nur wie", spricht Koclir an, dass auch in Gollhofen die Kadergröße auch aufgrund einiger älterer Spieler kleiner werde und aus dem Nachwuchs in den nächsten Jahren nicht viel zu erwarten sei. "Warum also bis auf den letzten Drücker warten, wenn jetzt die Chance da ist", sagt er.
Schließlich seien auch aus Ippesheim schnell positive Signale gekommen. Denn auch im Nachbarort ist es nicht aus der unmittelbaren Not geboren, eine eigenständige Fußball-Mannschaft aufzugeben. Vielmehr gehe es darum, "vorausschauend zu denken", um beide Standorte und den Spaß am Fußball, und zwar auch im Training, so lange wie möglich zu erhalten, sagt Schwemmer. Folglich seien auch die Spieler beider Vereine, von denen sich untereinander bereits viele kennen, in den Prozess einbezogen worden und hätten zugestimmt, eine SG einzugehen.
Ein neuer Trainer soll kommen und unvoreingenommen starten können
Diese soll ab Sommer 2023 von einem noch zu benennenden Trainer angeleitet werden. Die derzeit Verantwortlichen – das sind Florian Carmona-Torres bei Gollhofen und das Duo Florian Albig und Marcus Pfeiffer bei Ippesheim – geben ihre Aufgaben ab. ASV-Torjäger Pfeiffer, bislang 22 Tore in 15 Spielen, werde aber auch für die SG stürmen.
Der Gedanke, auf einen neuen Trainer zu setzen, sei, dass der unvoreingenommen an die Sache gehen könne und sich somit nicht einem Verdacht aussetzen müsse, auf die Spieler zu setzen, die er schon zuvor kannte, erklärt Koclir. Eine gemeinsame zweite Mannschaft wollen die Verantwortlichen der SG ebenfalls melden. Deshalb werden die derzeit auf beiden Seiten bestehenden Kooperationen – Gollhofen II nimmt mit Weigenheim und Ippesheim II mit Gnodstadt am Spielbetrieb in der B-Klasse teil– nach dieser Saison aufgelöst.