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Handball, dritte Liga Süd Männer
Rückkehr nach Rödelsee mit Hindernissen
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 02.12.2014 16:31 Uhr

Als Dennis Orf den TSV Rödelsee im Jahr 2007 verließ, warfen die Handballer dort noch in der Landesliga ihre Tore. Ein Jahr später begann der Aufschwung des Klubs mit dem Sprung in die Bayernliga. Inzwischen hat der TSV die nächst höhere Stufe erklommen. Seit dieser Runde ist der aus Mainbernheim stammende Orf quasi heimgekehrt. Der Grund ist einfach. „Ich wollte noch mal höherklassig spielen, dritte Liga. Da hat sich das angeboten. Es hat natürlich seinen Reiz, und von der Entfernung her ist es auch nicht weit“, sagt der 26-Jährige, der als Referendar gerade erste Erfahrungen als Lehrer für Sport und Deutsch an einem Würzburger Gymnasium sammelt. In Würzburg hat er sich nun auch eine Wohnung genommen.

Orf traf in Rödelsee nicht nur einige Bekannte wieder, mit denen er bereits gemeinsam in einer Mannschaft stand. Auch im Umfeld kennt er dort viele. „Einiges hat sich verändert, vor allem ist vieles professioneller geworden“, sagt Orf. Zurückgekehrt ist der Rückraumakteur mit einem Riss der Achillessehne. Den hatte er im April auf seiner vorangegangenen Station beim Bayernligisten in Rothenburg erlitten. Im Sommer sah es nicht so aus, als würde Orf noch in diesem Jahr in der dritten Liga auf dem Parkett stehen. Die gute Heilung und der Ehrgeiz des Sportlers beschleunigten die Rückkehr. „Ich kann nicht stillsitzen. Als ich im Sommer zum ersten Mal im Training war, hatte ich noch die Spezialschuhe an, die fast bis zum Knie gehen“, sagt er. Wenigstens ein bisschen bewegen, das musste sein. „Ich will unbedingt dabei sein“, erzählt er.

Mitte Oktober stand Orf dann erstmals in der Liga für wenige Minuten auf dem Feld, in der Abwehr. Immer noch spürt er die Verletzung. „Beim Antritt fehlt es, bei der Feinmotorik, den schnellen Schritten. Aber es wird von Spiel zu Spiel besser.“ Nicht nur bei der Bewegung hat Orf Nachholbedarf, Defizite sieht er auch bei der Abstimmung mit den anderen Rückraumspielern wie Bostjan Hribar. So ganz passen auch das Wurfbild und die Präzision der Würfe bei ihm noch nicht. „Ich merke, dass mir eben die komplette Vorbereitung fehlt.“ Nicht überrascht ist er von der für ihn neuen Liga. Aus früheren Testspielen ge-gen Coburg oder Bad Neustadt oder aus seiner Zeit in der badischen Verbandsliga wusste Orf in etwa, was da auf ihn zukommen würde. „In Baden haben wir gegen viele Mannschaften gespielt, die jetzt in der dritten Liga sind“, sagt er.

Was ihm auffällt, ist zum einen das hohe technische Niveau der Südliga. Dazu ist alles taktisch viel ausgeklügelter, man stellt sich exakt auf den kommenden Gegner ein. Die Spielweise der Gegner wird per Video bis ins Detail genau analysiert. Nicht nur die Trainer, auch die Spieler wie Orf setzen sich ans Internet, um die Videos der Gegner zu studieren und zu sehen, was da auf sie zukommt. „Das ist schon wichtig“, hat Orf erkannt. Auch das zusätzliche Krafttraining sei unabdingbar. „Es ist notwendig, um mitzuhalten. Du spielst gegen Mannschaften wie zuletzt Kronau, die total austrainiert sind.“

Dass es bei den Rödelseern zuletzt drei Niederlagen gab, versetzt Dennis Orf nicht in Panik. „Das Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt. Dass wir so weit oben stehen, haben wir wir dem Superstart zu verdanken. Aber es war doch klar, dass wir auch mal verlieren.“ Zwar stehe für den TSV nun ein schweres Programm an, doch davor ist ihm nicht bange. Im Training spüre man wieder mehr Konzentration, das werde schon wieder, glaubt der Rückraumspieler. Immerhin habe die Mannschaft „extrem viel Potenzial. Wir müssen uns zusammenraufen, dann können wir auch die nächsten Spiele gewinnen.“

Am Sonntag kommt der TSB Horkheim in den Sickergrund, der einen Platz vor Rödelsee auf Rang fünf liegt. „Es wird hart, aber wenn der Kampfgeist bei uns wieder kommt, ist es zu schaffen“, erläutert Orf. Er wird sich hauptsächlich wieder in der Abwehr Spielpraxis holen, damit die zehn bis zwanzig Prozent Leistungskraft, die ihm nach seiner Meinung noch bis zum Optimum fehlen, bald zurückkommen.

 
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