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FUSSBALL: BAYERNLIGA NORD
Abtswinds Aufbruch kommt von der Bank
Abtswinds Torschütze Philipp Hummel nach dem 1:1 beim Jubel mit den Mitspielern.
Foto: Jürgen Sterzbach | Abtswinds Torschütze Philipp Hummel nach dem 1:1 beim Jubel mit den Mitspielern.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 02.04.2019 11:35 Uhr

Als Philipp Hummel das 1:1 erzielt hatte, war Erleichterung zu spüren. Bis zur 77. Minute war der TSV Abtswind gegen den FSV Erlangen-Bruck einem frühen Rückstand nachgelaufen, mit zwei späten Toren drehte er das Ergebnis am Mittwochabend noch auf 2:1 (0:1). Nachdem die letzte Viertelstunde angebrochen war und sich die Abtswinder lange Zeit redlich, doch vergebens um ein Tor bemüht hatten, schien der Glaube an ihren Erfolg schon fast abhandengekommen. Hummels Hammer aus 20 Metern in den oberen rechten Winkel gab ihnen die Gewissheit zurück, die Partie erfolgreich beenden zu können.

Zum vierten Bayernliga-Heimspiel hatte Trainer Mario Schindler erneut seine zentrale Abwehr geändert. Erstmals spielte der lange verletzt gewesene Christopher Lenhart von Beginn an neben Adrian Graf. In der Innenverteidigung war es bereits die siebte Umbesetzung im achten Spiel. Ebenso stellte Schindler zwei defensivere Mittelfeldspieler auf. Abwechselnd zogen sich Nicolas Wirsching, Jürgen Endres und Adrian Dußler in die eigene Hälfte zurück. Jedoch bestimmte Erlangen-Bruck die erste halbe Stunde.

Torwart Florian Warschecha war bei Bastian Lunz' Schuss mit seinem ganzen Können gefordert. Er parierte den Ball, konnte Sekunden später die Versäumnisse seiner Mitspieler aber nicht mehr glätten: Sie hatten zuerst die Flanke Firat Caglis von rechts und dann einen Kopfball Oliver Seybolds aus kurzer Distanz zugelassen. „Nach der Führung haben wir einen Gang zurückgeschaltet. Das passiert uns in der letzten Zeit leider zu oft“, sagte Erlangens Trainer Normann Wagner über die ab Mitte der ersten Halbzeit einsetzende Passivität seiner Mannschaft.

Die Gastgeber kamen fortan mehr ins Spiel und drängten den Gegner in die eigene Hälfte zurück, doch fehlte ihren Aktionen der zwingende Abschluss. „Wir sind wieder in Rückstand geraten, aber der Gegner hat es in den ersten 20 Minuten durch seinen cleveren Spielaufbau wirklich gut gemacht“, stellte Schindler fest. Abtswinds beste Gelegenheit der ersten Hälfte ergab sich in deren letzter Minute, als Roman Hartleb nach einem Zusammenspiel von Dußler mit Lehmann noch zwei Schritte ging, bevor er den Ball oben links knapp am Tor vorbeischoss.

Der zur zweiten Hälfte eingewechselte Hummel riskierte erstmals den Abschluss, als er von rechts nach innen zog, doch sein Schuss wurde von Lunz zur Ecke abgelenkt. Abtswinds Möglichkeiten nahmen zu, so auch, als Hartleb eine Ecke Dußlers aufs Tor köpfte. Bezeichnend für das Abtswinder Spiel war es, dass sich diese Gelegenheiten vor allem nach Standardsituationen ergaben. Aus dem Spiel heraus fehlte den Aktionen des TSV der letzte Pass, um zu Torchancen zu kommen. Nach einer weiteren Ecke Dußlers parierte Erlangens Torhüter Matthias Beck den Direktschuss Wirschings.

Schließlich hielt Erlangens Abwehr dem Abtswinder Aufbegehren nicht länger stand. Nach einem schon abgewehrten Eckball Dußlers erzielte Hummel aus der zweiten Reihe mit seinem fulminanten Volleyschuss den Ausgleich. „Es war einfach wichtig, dass das Ding endlich mal reingegangen ist. Genau das hatten wir gebraucht“, sagte der Torschütze, der mit dem Tor Aufbruchsstimmung in Reihen seiner Mitspieler erzeugte.

Den Schwung des späten Ausgleichs nutzte Cristian Camilo Fischer gegen indisponierte Erlanger zum Siegtor. Nachdem Max Hillenbrand den Ball behauptet hatte, schoss ihn der technisch starke Fischer ins linke untere Eck.

„Wir wollten unbedingt noch den Sieg erzwingen“, stellte Hummel fest. „Das zweite Tor“, überlegte er kurz, „war danach nur eine Frage der Zeit.“ „Abtswind wollte den Tick mehr und hat sich ähnlich wie gegen Hof nach dem Rückstand reingebissen“, sagte FSV-Trainer Wagner. Dass beide Tore von Einwechselspielern erzielt wurden, sah Trainer Schindler als Bestätigung. „Sie haben eine super Leistung geliefert und mit ihren Toren großen Anteil am Sieg. Unsere Mannschaft besteht nicht nur aus elf Spielern, sondern alle sind sehr wichtig für uns.“

Die Statistik des Spiels

TSV Abtswind – FSV Erlangen-Bruck 2:1 (0:1)

Abtswind: Warschecha – Herrmann, Graf, Lenhart (46. Ruft), Wolf – Wirsching, Dußler – Hillenbrand, Endres (72. Fischer), Lehmann (46. Hummel) – Hartleb.

Erlangen: Beck – Hinrichs, Özdemir, Fromholzer, Basener (68. Skach) – Bauernschmitt, Lunz – Cagli, Güler (80. Vidal Camejo), Roas (84. Fischer) – Seybold.

Schiedsrichter: Ostheimer (Sulzberg).

Zuschauer: 380.

Gelb: Wolf; Hinrichs, Skach.

Tore: 0:1 Oliver Seybold (18.), 1:1 Philipp Hummel (77.), 2:1 Cristian Camilo Fischer (85.).

 
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