Eines ihrer Ziele hat Lena-Marie Hofmann schon erreicht: Die letzten zwei mündlichen Prüfungen sind geschafft, die Schulzeit ist zu Ende. Ihr Abitur legte die Marktbreiter Tennisspielerin, die normalerweise in München lebt und trainiert, zu Hause am örtlichen Gymnasium ab. Dort hatte sie sich als externe Bewerberin zur Reifeprüfung gemeldet. Je vier schriftliche und mündliche galt es zu absolvieren. Zuletzt standen für die 22-Jährige die mündlichen Prüfungen in Französisch und Biologie an.
„Das Abitur zu schaffen war ein großes Ziel, das ich mir gesteckt habe. Ich wollte es unbedingt hinter mich bringen, um den Kopf wieder frei zu haben. Jetzt bin ich froh, dass die Schule vorbei ist“, sagt die an Nummer 533 der Frauenweltrangliste notierte Profispielerin. Als Fernschülerin hatte Hofmann auf ihren Reisen zu den Tennis-Turnieren in den vergangenen Jahren stets ihre Schulbücher eingepackt. Das fällt nun wieder weg. Auf dem Übungsplan stehen wieder Aufschlag, Rückhand oder Volley anstelle von Mathematik und Deutsch.
Schließlich wird Lena Hofmann nun wieder in München von ihrem Trainer Markus Zoecke erwartet, der sie seit eineinhalb Jahren unter seinen Fittichen hat. Es gilt, das Training wieder zu intensivieren, zudem wird der Turnierplan der nächsten Wochen erstellt. München ist für Hofmann so etwas wie die neue Heimat geworden. Daheim, sagt sie und meint Marktbreit, „ist es auch schön, aber jetzt freue ich mich auch wieder auf München.“ Das Leben dort gefalle ihr. Sie sei „eher der Großstadt-Typ“ gibt sie unumwunden zu. Kein Wunder, zog sie doch einst mit sechzehn Jahren aus, um ihrem Tennis-Traum in der großen Stadt hinterher zu jagen.
Zu Beginn dieses Jahres folgte der Sprung nach Amerika. Lena-Marie Hofmann spielte und trainierte vier Wochen dort. Ungewöhnliche Dinge warteten auf sie, etwa Turniere auf grün gefärbtem Sand. Die Zeit in den Staaten hat ihr „richtig gut gefallen. Die Turniere dort waren sehr gut organisiert.“ Sie will „irgendwann noch einmal rübergehen“. Nach Deutschland musste sie dann unter anderem wegen der Schule, aber auch wegen der Medenrunde. Auch die lief erfolgreich für Lena und ihren Verein, den TC Luitpoldpark München, mit dem sie vor der Rückkehr in die zweite Liga steht.
Was außer Tennis in den nächsten Monaten kommen wird? So richtig weiß die 22-Jährige das noch nicht. „Ziel ist erstmal, Turniere zu spielen und mich weiter zu verbessern. Ob ich studiere, muss ich ja noch nicht gleich entscheiden. Das kann ich im nächsten Jahr noch.“ Wenn, dann werde es irgend etwas sein, das mit Sport zu tun hat. In Kitzingen oder zu Hause in Marktbreit bei Mutter und Schwester wird sie in nächster Zeit nicht mehr so oft sein. Die Tenniswelt wartet schließlich nach dem erfolgreichen Schulabschluss wieder auf Lena.