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Krakau
Kanutin Ricarda Funk macht mit EM-Gold in Krakau das Triple perfekt
Nach Team-Gold für die deutschen Canadier-Männer legt Ricarda Funk bei den European Games in Krakau nach. Sie gewinnt Einzel-Gold im Kajak Einer. Augsburger Elena Lilik auf Rang zehn.
Ricarda Funk.jpeg       -  Ricarda Funk gewann bei den European Games in Krakau die Goldmedaille im Kajak Einer der Frauen und machte so das Triple mit WM-Titel, Olympiasieg und EM-Titel perfekt. Foto: Christian Kolbert/Kolbert-Press/dpa
Foto: Christian Kolbert, dpa | Ricarda Funk gewann bei den European Games in Krakau die Goldmedaille im Kajak Einer der Frauen und machte so das Triple mit WM-Titel, Olympiasieg und EM-Titel perfekt. Foto: Christian Kolbert/Kolbert-Press/dpa
Andrea Bogenreuther und Philipp Reichenbach
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:21 Uhr

Die Frauen haben die Medaillenflut für Deutschland bei den Kanuslalom-Europameisterschaften in Krakau auch in den Einzeldisziplinen fortgesetzt. Nach einmal Team-Gold und zweimal Team-Bronze gewannen Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) im Kajak Einer und Elena Lilik (Kanu SchwabenAugsburg) im Canadier Einer die Einzel-Titel. Die Wahl-Augsburgerin Funk hat somit nach ihrem Olympiasieg in Tokio und dem WM-Sieg vergangenen Jahr in Augsburg mit dem EM-Erfolg das Triple im Kanuslalomsport geschafft. Elena Liliküberzeugte nach Team-Bronze an der Seite von Funk und ihrer jüngeren Schwester Emily Apel, am Sonntag auch in ihrer zweiten Disziplin mit dem Stechpaddel und setzte sich ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris trotz zweier Strafsekunden im Finale an die Spitze des europäischen Feldes.

Als erste Finalstarterin muss Ricarda Funk erstmal in der Mixed-Zone warten

Ricarda Funk, die schon mehrmals in der Saison mit so manchem Lauf in der deutschen Qualifikation und den Weltcups gehadert hatte, musste auch in Krakau kurz zittern, denn nach einer nicht ganz optimal gefahrenen Linie und zwei Torstabberührungen zog sie gerade noch als Zehnte ins Finale ein. „Ich muss schon sagen, ich mochte die Situation gar nicht. Am Anfang saß ich noch ganz allein da unten“, sagte Funk, die im Finale als erstes die Marke setzen musste. Es dauerte deshalb, bis sich die Mixed-Zone allmählich mit der internationalen Konkurrenz füllte. Aber auch wenn immer mehr und mehr Konkurrentinnen die Ziellinie überquert hatten - keine vermochte es, an der 31-Jährigen vorbeizufahren.

Wahl-Augsburgerin Ricarda Funk meistert schwierige Passagen ohne Probleme

„Ich wusste, dass im Semifinale die Bestzeit bei 101 Sekunden lag. Als ich ins Ziel gekommen bin und die 99 auf der Uhr gesehen habe, war ich eigentlich richtig happy, aber ich wusste ja, dass ich eine Berührung drin habe. Und damit lässt man die Tür noch offen für andere.“ Passiert war ihr der Fehler im oberen Streckenteil an Tor 4. Doch davon ließ sich Ricarda Funk nicht aus der Ruhe bringen. Ich war so gut auf der Linie und die Rückwärtstore waren ‚on point‘. Da dachte ich mir: ‚ok, jetzt Fokus bis zum Schluss!‘“ 

Die Abwärtstorkombinationen waren teils so versetzt ausgehangen, dass eine Rückwärtsbefahrung notwendig wurde. „Da habe ich ein bisschen gezittert, weil ich nicht wusste, was passieren wird.“ Die Wellen im polnischen Wildwasserkanal sind für ihre wechselhaften Verhältnisse bekannt und können schnell zu Fahrfehlern verhelfen. Doch die Wahl-Augsburgerin, die noch immer für Ihre Heimat Bad Kreuznach an den Start geht, meisterte die schwierigen Passagen ohne Probleme.

Für die Siegerin Ricarda Funk erklingt die deutsche Hymne

„Ich war grundsätzlich sehr, sehr zufrieden und happy mit meinem Lauf. Ich wusste, egal was die anderen machen, ich kann mit mir zufrieden sein. Und das ist erst einmal das Wichtigste.“ Es blieb jedoch dabei, dass keiner an Funk vorbeikam und so stand bereits eine Starterin vor Ende des Rennens fest, dass die deutsche Hymne bei der Siegerehrung erklingen wird. Denn nur ihre Teamkollegin Elena Lilik (Kanu SchwabenAugsburg) stand noch oben. Sie hatte im Semifinale die Bestzeit gesetzt. 

Doch in ihrem Lauf wollte einfach nichts so gelingen, wie noch knapp eineinhalb Stunden zuvor. Sie fand nicht auf ihre Linie und musste letztlich das Starterfeld ziehen lassen. Mit Rang zehn war die 24-jährige Vizeweltmeisterin aus dem Jahr 2021, die am Donnerstag gemeinsam mit Funk und ihrer Schwester Emily Apel Team-Bronze im Kajak Einer gewonnen hatte, sichtlich nicht zufrieden. 

Kein Finaleinzug für die Augsburger Hannes Aigner, Noah Hegge und Sideris Tasiadis

Die Männer im Kajak kamen über die Hürde der besten zehn Boote im Semifinale nicht hinaus und verpassten geschlossen den Einzug in die Finalrunde. Hannes Aigner von Augsburger Kajak Verein (AKV) verfehlte als Zwölfter um nur 0,3 Sekunden die Endrunde. Noah Hegge (Kanu SchwabenAugsburg) kam als 25. Rang in das Ziel und Stefan Hengst (KR Hamm) kassierte ein 50-Sekunden Zeitstrafe (Rang 37). Im Canadier lief es für die Männer nicht viel besser, vor allem nicht für den Augsburger Sideris Tasiadis. Der amtierende Weltmeister verpasste mit einer Torstabberührung und deutlich zeitlichem Rückstand den Einzug unter die besten Zehn. Seinen Teamkollegen Franz Anton (KC Leipzig) und Timo Trummer (KR Hamm) erging es ein wenig besser, sie erreichten das Finale, konnten dort aber auch nicht bei der Medaillenvergabe mitmischen. 

 
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