Von der zweiten Weltcup-Station Prag aus ist das deutsche Kanuslalomteam direkt weiter nach Tacen in Slowenien gereist, wo ab Freitag das dritte Weltcup-Rennen der Saison stattfinden wird. 1939 wurde die Stadt zu einem unverzichtbaren Teil der slowenischen Kanugeschichte, als am linken Ufer der Save die Kanu-Meisterschaft der jugoslawischen Monarchie organisiert wurde. 1948 wurde am rechten Ufer eine permanente Kanustrecke gebaut. 1952 konnten die Kanuten erstmals den berühmten Überlauf passieren, der den Ruf der Strecke von Ljubljana in die ganze Welt trug und auch heute noch eine echte Herausforderung für alle darstellt.
Auch die Olympiasiegerin und Doppelweltmeisterin im Kajak-Einer aus Augsburg, Ricarda Funk vom KSV Bad Kreuznach, hat Respekt vor diesem Drop. "Wenn man oben steht, sieht man nur den Horizont, man sieht nicht, wohin man fährt", beschreibt sie den kniffeligen Start ins Rennen. Die Strecke gilt bis heute als eine der anspruchsvollsten im Kanuslalom. 181 Athletinnen und Athleten aus 32 Nationen haben sich angemeldet.
Augsburger Spitzenkanute Sideris Tasiadis legt lieber eine Trainingswoche ein
Einige der Top-Paddler verzichten allerdings auf diese Weltcup-Station, so etwa auch die beiden deutschen C1-Spezialisten Sideris Tasiadis (KS Augsburg) und Franz Anton (Leipziger KC). "Ich habe mich bewusst dazu entschieden, den Weltcup in Slowenien auszulassen, weil mir der erste Weltcup zu Hause wichtiger war", begründet Tasiadis, der auf seiner Heimstrecke in Augsburg den Sieg geholt hatte, seinen Verzicht. "Ich wollte diese Woche lieber eine Trainingswoche einlegen, das passt mir vom Trainingsplan besser zu den European Games, denn darauf liegt mein nächster Fokus", blickt er auf die Großveranstaltung im polnischen Krakau, wo ab 21. Juni auch die offiziellen Europameisterschaften im Kanuslalom ausgefahren werden. "Da will ich vorne mit dabei sein", lautete die Kampfansage von Tasiadis an die internationale Konkurrenz.
Zum dritten Mal in Folge startet die Augsburger Weltcup-Siegerin Elena Lilik
In Tacen zum dritten Mal am Start beim Weltcup sind neben Funk hingegen auch Hannes Aigner (Augsburger Kajak Verein) und Noah Hegge (Kanu SchwabenAugsburg) im Kajak Einer und im Kajak Cross sowie Elena Lilik (Kanu SchwabenAugsburg), die zusätzlich noch im Canadier Einer antritt. Lilik, Aigner und Funk haben alle bereits erfolgreiche Weltcup-Einsätze in dieser Saison hinter sich und sich schon einen Platz auf dem Podium gesichert. Lilik holte sich auf ihrer Heimstrecke am Augsburger Eiskanal sogar ihren ersten Weltcup-Sieg im Kajak Einer, für Funk gab es in Prag in dieser Bootskategorie Silber und Aigner landete ebenfalls in Augsburg auf dem Bronze-Rang.
Der Zeitplan in Tacen hat sich im Vergleich zu den beiden ersten Weltcups etwas verändert. So beginnen diesmal die Canadierboote am Donnerstag mit den Qualifikationsrennen. Entsprechend sind die finalen Entscheidungen am Freitag. Die Kajaks sind am Freitagvormittag erstmals an der Reihe, die Finals finden am Samstag statt. Am Sonntag sind unverändert die Kajak-Cross-Wettbewerbe.