Gemeinsam schufteten sie für den Traum vom Gold-Hattrick im Vierer-Kajak. Nun fahren sie im Zweier-Kajak gegeneinander. Gehen jetzt die Psychospielchen los? „Auf gar keinen Fall. Wir kennen uns untereinander, wir wissen, wer was gut oder schlecht findet”, sagte Tom Liebscher-Lucz und sieht es als Bonus: „Die Goldmedaille liegt bei jedem auf dem Nachttisch. An der Startlinie haben wir alle Vier die Goldmedaille in der Tasche, die anderen nicht. Die haben mehr Druck.”
Schon in den Vorläufen nur eine Stunde nach dem Vierer-Lauf überzeugten die beiden Duos Max Rendschmidt (Essen) und Liebscher-Lucz (Dresden) sowie die beiden Potsdamer Max Lemke und Jacob Schopf mit Vorlaufsiegen und den direkten Halbfinaleinzug. „Wir haben das gewonnen, was wir gewinnen wollten. Den Haupt-Fokus haben wir mit hundert Prozent erfüllt, das war alles, was wir erreichen wollten”, meinte Schopf, der in Tokio vor drei Jahren Gold im Zweier mit Max Hoff noch im Endspurt verloren hatte. „Der Zweier ist jetzt die Zugabe. Da werden wir höchst professionell reingehen. Die Vorläufe haben gezeigt, dass wir uns nicht verstecken müssen.”
Auf Doppelstart in Tokio verzichtet
Bei den von der Corona-Pandemie noch beeinflussten Spiele in Tokio hatten die Deutschen wegen des Zeitplans die Konzentration auf die großen Paradeboote im Vierer gelegt. Nun aber finden die Zweier-Rennen erst danach statt. Die Doppelbelastung in kürzester Zeit in den Vorläufen wurde extra trainiert. Dank der Vorlaufsiege sparte man sich den Umweg über die Viertelfinals. „Wir unterstützen uns da auch gegenseitig. Egal, wer am Ende die Nase im Zweier vorn hat, wir können uns dann gemeinsam über den Zweier-Erfolg freuen”, sagte Lemke.