Der frühere Fifa-Schiedsrichter Hellmut Krug (59), jetzt Manager der Deutschen Fußball-Liga (DFL), ist der persönliche Coach von Benjamin Brand.
Herr Krug, Wie sind Sie mit dem Bundesliga-Einstand von Benjamin Brand zufrieden?
Helmut Krug: Wir sind in der Schiedsrichter-Kommission sehr zufrieden. Benjamin hat alle fünf Spiele einwandfrei geleitet. Er hat offenbar keine Schwierigkeiten beim Übergang von der 2. Bundesliga in die Bundesliga. Das ist nicht selbstverständlich. Denn in der Bundesliga ist das öffentliche Interesse und damit auch der Druck, der auf dem Schiedsrichter lastet, um ein vielfaches höher als in der 2. Bundesliga. Benjamin konnte sich zwar durch seine dreijährige Tätigkeit als Assistent bereits an die Bundesliga-Luft gewöhnen, aber es ist schon ein großer Unterschied, ob man an der Linie steht oder mitten im Geschehen für jede Entscheidung verantwortlich ist.
Krug: Er hat ein sehr gutes Gespür für fußballerische Abläufe. Er ist nervenstark, hat ein hohes Durchsetzungsvermögen. Es gelingt ihm trotz seiner jungen Jahre, Autorität zu auszustrahlen. Er wirkt glaubhaft auf die Spieler. Und er hat keine Scheu vor großen Namen, er behandelt alle gleich.
Krug: Es gibt bei allen Schiedsrichtern auf allen Ebenen Dinge, in denen man sich verbessern kann. Es ist ein ständiges Arbeiten an sich, das weiß auch Benjamin. Wir von der Schiedsrichter-Kommission begleiten ihn dabei.
Krug: Da müsste ich Prophet sein. Aber er ist sehr talentiert und jung in die Bundesliga aufgestiegen, damit stehen ihm alle Wege offen. Und er arbeitet akribisch mit. Er wird aber auch mal Rückschläge erleben wie beim Zweitliga-Spiel Heidenheim gegen Kaiserslautern im letzten August, als ihm eine Notbremse entging und ein reguläres Tor nicht gegeben wurde. Benjamin hat damals schön während des Spiels diese Entscheidung sehr gut verkraftet und das Spiel souverän zu Ende gebracht. Kurzum, die Voraussetzungen sind da, unsere Unterstützung hat Benjamin, alles andere liegt in seiner Hand.