Heitec-Volleys Eltmann –
TGM Mainz-Gonsenheim 0:3 (20:25, 23:25, 21:25)
Ausgelassen umher hüpfende Gäste auf der einen, zerknirschte Gesichter auf der anderen, der Eltmanner Seite: Mit 0:3 unterlagen die Heitec-Volleys nach der Klatsche in Grafing auch am Samstagabend Zweitliga-Tabellenführer Mainz-Gonsenheim und wussten gar nicht, wie ihnen geschah: Der selbst ernannte Aufstiegsfavorit bekam von den unbekümmert agierenden Mainzern richtig eins übergebraten – auch wenn die Sätze knapp waren, am Ende steht eben das 0:3 und das dämpft nicht nur die selbstgesteckten Erwartungen in Eltmann gewaltig.
"Müssen hart arbeiten"
„Wir müssen und wir werden hart arbeiten, die Zügel im Training anziehen“, verkündete ein niedergeschlagener Marco Donat gut eine halbe Stunde nach dem letzten Ballwechsel. Vorher brauchte Eltmanns Trainer einiges an Zeit, um sich zu sammeln. Donat wie auch die knapp 400 Zuschauer in der frisch renovierten Halle sahen zuvor eine aufschlussreiche Partie, in der die Gäste, die auch ihr viertes Spiel glatt mit 3:0 gewannen, stets die richtige Antwort zu haben schienen. Vor allem auf die Eltmanner Angriffsbemühungen. „Da haben wir im Training drauf hingearbeitet, die Bälle zu holen“, meinte Gäste-Trainer Markus Pfahlert, nachdem seine Spieler das Sieger-Selfie geschossen hatten, um dann zu behaupten: „Unser Ziel bleibt der Klassenerhalt, ganz ehrlich“, was angesichts von zwölf Punkten und 12:0 Sätzen nach vier Partien durchaus in der Rubrik „Understatement“ gelistet werden kann.
Während Eltmann, in den ersten beiden Sätzen ohne Jonny Engel am Netz, also ein ums andere Mal an der Mainzer Gummiwand scheiterte, kamen die Gäste mit ihren Schmetterschlägen immer wieder am Eltmanner Block vorbei, vor allem Außenangreifer Tobias Brand, nach der Partie zum MVP gewählt, spielte so frisch von der Leber weg, wie sich das Donat auch von seinen Schützlingen gewünscht hatte. Doch die waren im Kopf offensichtlich nicht bereit. „Vielleicht war der Druck im ersten Heimspiel zu groß, wir wirkten oft verkrampft, konnten den Fokus auf den nächsten Punkt oft nicht halten“, versuchte Donat eine Erklärung für die oftmals ängstlichen Versuche der Heitec-Volleys zu finden. Die Angst, Fehler zu machen, war greifbar, auch wenn Donat jedem Spieler Fehler zugesteht.
Großen Vorsprung verspielt
Chancenlos waren die Eltmanner indes nicht. In jedem Satz lagen die Hausherren immer wieder mal vorne, als es aber aufs Ende zuging, hielten die Nerven nicht stand, „da haben wir die Sätze nicht zu Ende gespielt“, bemängelte Donat. Selbst fünf Punkte Vorsprung im zweiten Durchgang brachte der VCE nicht nach Hause, produzierte Aufgabenfehler und gab viele Bälle leichtfertig her. "Mainz hat das clever gemacht, die haben schon jetzt ihr wohl bestes Spiel der Saison abgeliefert", zollte Eltmanns Coach den Gästen aber auch durchaus Respekt. Symptomatisch wurde die Partie im dritten Satz nicht mit einem Angriff der Mainzer, sondern mit einem technischen Fehler auf Eltmanner Seite beendet.
Pokalfinale erreicht
Dass sie es besser können bewiesen die Eltmanner dann gleich am Sonntag als sie ins bayerische Pokalfinale einzogen. In Memmelsdorf besiegten die Heitec-Volleys zunächst den gastgebenden SC mit 2:0 (25:21, 25:14), um sich danach beim Liga-Konkurrenten TSV Grafing mit 25:22 und 25:18 für das 0:3 von letzter Woche zu revanchieren. Eltmann spielt nun am 21. Oktober gegen den Regionalpokalsieger Ost den Teilnehmer am DVV-Pokal aus. Dieser bekommt es dann in Runde eins mit dem Erstligisten Gießen zu tun.
Eltmann: Couchman, Engel, Peta, Richter, Kolbe, Schmitt, Krüger, Kellermann, Stojanow, Wacek, Bibrack; nicht eingesetzt: Werner, Knauer.