Es geht um die Tabellenführung, eigentlich aber auch um ein Statement in Sachen Meisterschaft der Fußball-Kreisliga Schweinfurt 2. Wenn an diesem Montag der aktuelle Tabellenzweite TSV Knetzgau/Oberschwappach (2. Platz/47 Punkte) den Spitzenreiter VfR Hermannsberg (1./48) empfängt, wird sich zeigen, wer Jäger und wer Gejagter ist.
Noch ist Gastgeber Knetzgau/Oberschwappach mit einem Zähler Rückstand der Jäger. "Mir wäre die Rolle des Spitzenreiters, also des Gejagten, lieber", gibt Matthias Zdzieblo, zweiter Vorsitzender des TSV Knetzgau, zu. "Wir sind sehr motiviert und freuen uns auf das Wochenende, um die Tabellensituation nach unserem Geschmack zu gestalten", gibt er zwei Siege in Trossenfurt (Samstag) und gegen Hermannsberg (Montag) als Ziel aus.
Das Topspiel ist noch keine Vorentscheidung
"Beide Aufgaben werden aber schwer", weiß Zdzieblo. Trossenfurt wäre bei einer Niederlage gegen Knetzgau endgültig aus dem Aufstiegsrennen und gegen den VfR rechnet er mit einem Kampf auf Augenhöhe. Dem TSV-Vize ist klar, "dass Hermannsberg mit einer entsprechenden Einstellung kommen wird, um Platz eins zu verteidigen". Aber: "Wir haben alle an Bord, genügend Selbstvertrauen und unser Kader ist breit genug, um auch diesen Doppelspieltag zu verkraften." Er freue sich auf das Spiel, "weil dafür spielt man Fußball. Da kann man zeigen, was man drauf hat".
An eine Art Vorentscheidung im Titelkampf glaubt Zdzieblo jedoch nicht. "Dafür ist es doch noch zu früh. Wenn es uns gelingt, in Trossenfurt zu punkten, sind die aus dem Rennen. Dann wird es wohl auf einen Dreikampf zwischen uns, Hermannsberg und Sylbach hinauslaufen. Das wird bis zum Schluss ganz eng bleiben", hat ihn für erst das Rückspiel in Hermannsberg am 21. Mai entscheidenden Charakter.
Während die Spielgemeinschaft aus dem Maintal im Vorderfeld der Tabelle erwartet wurde, hatten wohl nur wenige Hermannsberg auf dem Zettel. VfR-Trainer Stefan Klemm war aber einer dieser wenigen. "Als Dominik Rippstein und ich vor eineinhalb Jahren den VfR übernommen haben, war die Qualität der Jungs schon zu sehen", so der 37-Jährige. Dass man aber so schnell die Kreisliga-Tabelle anführt, "damit haben wir damals – anders als heute – nicht gerechnet".
Klemm begründet die Top-Platzierung aber auch mit dem günstigen Spielplan: "Wir haben zu Beginn die eher schwächeren Gegner gehabt", dadurch konnte man Punkte sammeln. "Im Mai wird sich dann zeigen, was geht – wenn wir mit Trossenfurt, Sylbach und dem Rückspiel gegen Knetzgau drei schwierige Spiele haben."
Hermannsberg hat die beste Abwehr der Kreisliga
"Klar sind wir immer noch vorne dabei, klar wird der Druck höher, und den sind bei uns nur wenige Spieler gewohnt. Aber wir müssen nicht Meister werden", versucht Klemm, diesen Druck ein wenig einzudämmen. "Knetzgau ist für uns nach wie vor der Topfavorit auf den Titel", schiebt der VfR-Coach die Bürde an die Gastgeber weiter. "Ich erwarte aber ein Duell auf Augenhöhe", sieht auch er keinen klaren Favoriten.
Hermannsberg hat derzeit die beste Abwehr der Liga. "Dominik und ich hassen es einfach, Tore zu kassieren. Deshalb ist es wichtig, hinten erst einmal gut zu stehen. Von den 22 Gegentoren in dieser Saison haben wir zehn durch individuelle Fehler hergeschenkt", ist für den ehemaligen Torhüter Stefan Klemm die Abwehr ganz klar das VfR-Prunkstück.
Vor dem Spiel in Knetzgau hat der VfR aber an diesem Samstag erst noch Schlusslicht Sennfeld zu Gast. Für Klemm ist es wichtig, dass seine Elf dabei nicht schon das Topspiel im Kopf hat: "Erst danach konzentrieren wir uns auf Knetzgau."
Die Partie findet beim TSV Knetzgau statt
Wie auch immer die Partie am Montag dann ausgeht, in Hermannsberg hat man sich schon Gedanken gemacht, wie es im Sommer weitergeht. "Der Verein und wir sind bereit für die Bezirksliga", schielt Klemm schon ein wenig nach oben. Das Trainergespann bleibt auf jeden Fall – egal in welcher Liga.
Ausgetragen wird das Kreisliga-Spitzenspiel auf dem TSV-Gelände in Knetzgau, weil laut TSV-Vorstand Matthias Zdzieblo der Sportplatz in Oberschwappach, wo das Spiel eigentlich ausgetragen werden sollte, aktuell noch zu stark in Mitleidenschaft gezogen sei.