
Die "Mini-Krise" bei den Haßfurt Hawks scheint beendet, ehe sie richtig Fahrt aufgenommen hat. Das, was Christian Dietrich nach der bitteren Pleite in Bayreuth nämlich noch kritisiert hatte, war am Wochenende zurechtgerückt: "Wir sind wieder als Team aufgetreten", lobte der Kapitän nach zwei Siegen und immerhin fünf Punkten.
War der letztlich auch in der Höhe verdiente 10:4-Erfolg am Sonntagabend beim EHC Straubing fest eingeplant gewesen, hatte sich der ESC-Tross zwei Tage zuvor vor allem über die Revanche im Frankenderby beim EV Pegnitz gefreut. Getrübt wurde die Freude lediglich ein bisschen, weil der wieder genesene Jan Trübenekr den knappen 5:4-Erfolg nach zuvor hoch spannenden 65 Minuten erst im Penaltyschießen sicherte. Dabei wäre, so Dietrich, sogar ein "Dreier" möglich gewesen. Sei's drum.
Die 501 Besucherinnen und Besucher sahen jedenfalls Hawks, die von der ersten Sekunde an mit "Charakterstärke, Ehrgeiz und Energie" zu Werke gingen und "den Sieg zu 100 Prozent wollten, weil wir wussten, worum es geht. Deswegen haben wir gekämpft", sagte Dietrich. Dass die beim letzten Aufeinandertreffen in Haßfurt gebeutelte Mannschaft von Trainer Petr Korinek durch einen Doppelschlag von Josef Dana (9./11.) mit 2:0 in Führung ging, war Balsam für die Seele. Im besten Drittel seit langer Zeit wäre bei effektiverer Chancenverwertung noch mehr drin gewesen.
Stattdessen gelang Robin Stich in der 14. Minute der Anschluss. Mitte des zweiten Abschnitts stellte Haßfurts Verteidiger Tomas Pribyl dann zunächst den Zwei-Tore-Abstand wieder her, ehe die Pegnitzer Roman Navarra (35.) und Elias Maschke (37.) trafen. Und nachdem Michael Breyer die Icedogs im Schlussdrittel erstmals in Führung gebracht hatte, dachten wohl viele an eine weitere Niederlage der Hawks. Damit wollten diese sich jedoch nicht abfinden. "Man hat gemerkt, dass nochmals ein Ruck durch die Mannschaft ging", sagte Dietrich. Marek Svec sorgte letztlich bei den etwa 70 mitgereisten Fans mit dem Ausgleichstreffer zum 4:4 für Hochstimmung (56.).
Bleibt ein Wermutstropfen: Neben Jonas Manger (zwei bis drei Wochen Pause) sowie Lucas-Andreas Thebus (Saison nach Oberkörperverletzung vorzeitig beendet) standen schon in Pegnitz wichtige Spieler nicht zur Verfügung. Nach Verletzungen in Straubing könnten nun auch Josef Dana, Michael Stach und Torwart Luca Feitl für den Saisonendspurt ausfallen. Einen vielversprechenden Einstand feierte der neu verpflichtete Philip Endres. Der 21-jährige Nürnberger, zuletzt in Dingolfing unter Vertrag, steuerte in Pegnitz einen Assist bei und erzielte in Straubing einen Treffer.
Eishockey. Landesliga Gruppe B; Männer
EV Pegnitz – ESC Haßfurt 4:5 n. P. (1:2, 2:1, 1:1)
Tore: 0:1 (9.) Josef Dana (Dominik Soukup, Pascal Marx), 0:2 (11.) Dana (Soukup, Bauer Barry), 1:2 (14.) Robin Sticha (Stefan Hagen), 1:3 (32.) Tomas Pribyl (Marek Svec, Jan Trübenekr) 4-5, 2:3 (35.) Roman Navarra (Mirko Schreyer, Ales Furch), 3:3 (37.) Elias Maschke (Navarra, Schreyer), 4:3 (48.) Michael Breyer (Sticha, Maschke), 4:4 (56.) Svec (Trübenekr, Philip Endres). Entscheidender Penalty für Haßfurt: Jan Trübenekr. Strafminuten: 12/20. Schiedsrichter: Wittmann/Zwingel. Zuschauende: 501.
EHC Straubing – ESC Haßfurt 4:10 (2:4, 2:3, 0:3)
Tore: 0:1 (1.) Michael Stach (Jamie Akers), 0:2 (2.) Soukup (Barry, Stach) 3-5, 0:3 (5.) Trübenekr, 1:3 (15.) Levin Vöst (Andreas Hahn, Johannes Wolf), 1:4 (15.) P. Endres (Svec, Alexander Stahl), 2:4 (16.) Jonas Franz (Toni Früchtl, Vincent Schmid), 3:4 (25.) Wolf (Penzkofer), 3:5 (27.) Tomas Pribyl, 3:6 (31.) Soukup (Endres, Svec), 3:7 (35.) Soukup, 4:7 (35.) Vöst (Wolf), 4:8 (41.) Joey Akers, 4:9 (43.) Barry (Soukup), 4:10 (53.) Barry (Soukup). Strafminuten: 18/10. Schiedsrichter: Karl/Rosza. Zuschauende: 57.