Enttäuschung ja. Aber nicht lange. Bei Dominik Tobola richtete sich der Blick schon kurz vor der mehrstündigen Rückfahrt wieder nach vorne. "Wir haben drei Punkte an diesem Wochenende geholt, das ist gut." Der "Hawks"-Angreifer ist fest davon überzeugt, dass das Guthabenkonto nach dem Heimspiel am kommenden Freitag gegen den ESC Vilshofen weiter anwachsen wird. "Wir müssen und wir werden weiterhin für unser Ziel Platz 4 kämpfen", machte der 28-jährige Tscheche deutlich.
Dass er und seine Teamkollegen nach dem erfolgreichen 6:2-Auftakt am Freitagabend beim ersten Heimauftritt gegen die "Ice Dogs" des EV Pegnitz knapp 46 Stunden später beim Gastauftritt in Dingolfing klar mit 2:8 den Kürzeren zogen, wurmte einerseits schon. Anderseits: "Wir haben gut gekämpft, aber die waren heute einfach besser. Das muss ich ganz ehrlich sagen", wollte Tobola, der vor einem Jahr vom Ligakonkurrent TSV Trostberg zu den "Hawks" wechselte, nicht nach weiteren Ausreden suchen.
Schließlich wollen die "Isar Rats" den Aufstieg in die Bayernliga schaffen. Das war am Sonntagabend deutlich zu spüren, vom ersten Bully an gingen sie engagiert zu Werke und vor allem schnell mit 2:0 in Führung (5./7.). Am Ende sahen die 393 Zuschauer in der "Marco-Sturm-Eishalle" acht Tore ihrer Mannschaft, die bereits ihren Freitagsauftakt in Waldkirchen mit 4:0 gewonnen hatte.
"Die waren einfach cleverer, waren einen Schritt schneller, waren gedanklich viel schneller und haben natürlich eine Topmannschaft", bekam Tobola Unterstützung von Vorstandsmitglied Andreas Kurz, der sich die Partie ebenfalls vor Ort angesehen hatte. Aus seiner Sicht haben die unterfränkischen Kreisstädter "durchaus ansehnlich" agiert. "Ganz so schlecht, wie es das Ergebnis aussagt, war unser Spiel nicht. Aber man muss einfach anerkennen, wenn ein Gegner stärker ist."
Mutlosigkeit im letzten Drittel
Zwar schafften es die Haßfurter, die auf den am Freitag an der Hüfte verletzten Jakub Sramek sowie wiederholt auf den frischgebackenen "Papa" Timo Jung verzichten mussten, zwei Mal zu verkürzen: Jan Trübenekr markierte in Drittel eins den 2:1-Anschlusstreffer (10.), Youngster Lukas Kratschmer im zweiten Abschnitt das zwischenzeitliche 3:2 (26.).
Doch als die bärenstarken Hausherren im weiteren Verlauf der zweiten 20 Minuten bis auf 5:2 davongezogen waren, schlich sich eine Art Mutlosigkeit bei den "Hawks" ein. Während des letzten Drittels kassierten die Haßfurter weitere drei Gegentreffer – davon einen sogar bei eigener Überzahl (42.) und einen bei doppelter Unterzahl (56.) – und schafften es selbst nicht mehr, EVD-Schlussmann Christian Haimberger zu überwinden.
Der Kapitän gibt sich optimistisch
Für Kurz stand nach der Schlusssirene fest: "Die können sich in dieser Saison vermutlich nur selbst schlagen." Gerade auch deshalb zeigte er sich "insgesamt trotzdem einverstanden" mit dem Saisonauftakt.
Kapitän Christian Dietrich ist unterdessen auch mit dem Trainerquartett, neben Tobola auch Daniel Hora, Jan Trübenekr und Jakub Sramek "sehr zufrieden. Die Jungs geben sich sehr Mühe und machen ein abwechslungsreiches und gutes Training". Er hofft natürlich, dass sich auch in den kommenden Wochen weitere Erfolge einstellen. Der erste kleine Dämpfer sei "kein Beinbruch".