Eishockey
EV Moosburg – ERSC Amberg Wild Lions | 5:1 | |
EV Dingolfing Isarrats – ESC Haßfurt | 7:8 | |
ESV Buchloe – ESC Kempten | 3:2 | |
VfE Ulm/Neu-Ulm – EHC Bad Aibling | 7:1 |
EV Dingolfing – ESC Haßfurt 7:8 (4:4, 3:2, 0:2)
Können sie den knappen Vorsprung jetzt über die Ziellinie retten? Das war wohl die am meisten gestellte Frage der 50 mitgereisten Schlachtenbummler, die live beim Aufstiegsrundenspiel der Haßfurter „Hawks“ am Freitagabend beim EV Dingolfing dabei waren. Die Haßfurter schafften es im Duell zweier meist gleichwertiger Kontrahenten tatsächlich: Der Treffer von Eigengewächs Lukas Kratschmer zur 8:7-Führung knapp zehn Minuten vor der Schlusssirene war tatsächlich der letzte in einer turbulenten und torreichen Partie in der Marco-Sturm-Eishalle.
Doch das Wichtigste für die Mannschaft um Trainer Volker Hartmann: Sie ist, auch weil zeitgleich der ERSC Amberg sowie der ESC Kempten verloren, mit weiteren drei Punkten auf der Guthabenseite wieder ein Stück näher an die „Top 4“ herangerückt.
Kritik an der Abwehrarbeit
Wobei: „Die Abwehrarbeit auf beiden Seiten wurde teilweise schon arg vernachlässigt“, war der 43-Jährige, dessen Nerven „wieder einmal ganz schön strapaziert“ wurden, letztlich nur mit dem vierten ESC-Sieg in Folge zu 100 Prozent zufrieden. „Die Defensivarbeit hatte heute zumindest in den ersten 40 Minuten mit Eishockey weniger zu tun. Aber für mich zählt nur der Dreier.“
Die 361 Zuschauer sahen jedenfalls eine sehr abwechslungsreiche Begegnung mit vielen Toren binnen kürzester Zeit und vielen Führungswechseln. Stand es nach gerade einmal 54 Sekunden bereits 1:1 (Michal Babkovic beantwortete den schnellen 0:1-Rückstand nach 38 Sekunden nur 16 Sekunden später mit dem Ausgleich), mussten die Torhüter auf beiden Seiten auch in der letzten Spielminute des ersten Abschnittes noch drei Mal hinter sich greifen: 3:3 für die Hausherren bei der Spielzeit 19:06, 4:3 20 Sekunden später. Für den Drittelstand von 4:4 war dann wieder Babkovic verantwortlich, der weitere 18 Sekunden später Dingolfings Dennis Jedrus zum zweiten Mal an diesem Abend bezwang.
Franek trifft per Penalty
Im Mitteldrittel gab es dann „nur“ sechs Tore zu bestaunen, darunter ein verwandelter Penalty von „Rückkehrer“ David Franek zum 4:5 (26.), sowie der Anschluss von Daniel Hora zum 7:6 (37.) Mit diesem knappen Ein-Tor-Vorsprung gingen die „Isar Rats“ auch in die zweite Pause. Dass Hauptschiedsrichter Stefan Stauber davor innerhalb einer Minute gleich drei „Hawks“ auf die Strafbank schickte (30.), wobei David Hornak zudem eine Disziplinarstrafe erhielt, konnte Hartmann derweil nicht nachvollziehen: „Das waren schon komische Entscheidungen und alles sehr fragwürdig“, drückte er sich dennoch sehr zurückhaltend aus. Tatsache ist, dass auch Dingolfing Überzahlsituationen zu nutzen wusste und zwei Mal zuschlug.
Doppelschlag
Umso mehr lobte der „Hawks“-Dompteur das engagierte Auftreten seiner eigenen Mannschaft während der letzten 20 Minuten. Auch, weil der ab dem zweiten Abschnitt zwischen den Pfosten stehende Martin Hildenbrand („das hatte nichts mit der Leistung von Timo Jung zu tun. Ich wollte nach dem ersten Drittel einfach für frischen Wind sorgen“) keine weiteren Gegentreffer einstecken musste. Besonders aber, weil dessen Vorderleute mit zwei eigenen Toren die Partie nochmals zu ihren Gunsten drehten: Ein Doppelschlag von Jan Trübenekr und Lukas Kratschmer binnen 19 Sekunden machte den 8:7-Auswärtserfolg perfekt (jeweils 51.).
„Wir haben einfach mehr Druck gemacht und diesen Abschnitt deshalb verdient mit 2:0 gewonnen“, betonte Hartmann, der zugleich die nun „deutlich bessere Defensivarbeit“ seiner Mannschaft lobte. „Wir wussten, dass wir einen Dreier brauchen, um weiter im Geschäft zu bleiben. Das ist uns gelungen“, freute er sich insgesamt über den knappen, „letztlich aber verdienten Sieg“ gegen den direkten Konkurrenten.
Haßfurt: Jung, Hildenbrand – Hora, Thebus, Stahl, Köder, Cypas, Faust, Breyer – Hornak, Stach, Persch, Trübenekr, Masel, Babkovic, Franek, Dietrich, Kratschmer. Schiedsrichter: Stauber – Weinzierl/Kammer. Zuschauer: 361 (50 aus Haßfurt). Tore für Haßfurt: 1:1 (1.) Babkovic (Franek, Masel), 2:2 (15.) Masel (Babkovic, Franek) 4-5, 2:3 (20.) Hornak (Hora, Dietrich), 4:4 (20.) Babkovic (Dypas, Breyer), 4:5 (26.) Franek, Penalty, 7:6 (37.) Hora (Franek, Babkovic), 7:7 (51.) Trübenekr (Hora, Babkovic) 4-5, 7:8 (51.) Kratschmer (Hornak, Trübenekr). Strafzeiten: Dingolfing 16 + 10 gegen Schänder / Haßfurt 18 + 10 gegen Hornak.