Bekommen die Spieler, Trainer, Betreuer der Heitec Volleys ihre noch ausstehenden Gehälter? Die Saison ist beendet, sämtliche Verträge mit den Angestellten der Eltmann Volley-GmbH sind gekündigt, doch noch stehen einige Zahlungen aus. Die würde nach der zweiten Insolvenz der GmbH der Stammverein VC Eltmann übernehmen müssen und dies auch tun, verspricht Peter Knieling, Vorsitzender des VC Eltmann. Doch das geht nur dann, wenn die Deutsche Volleyball-Liga (VBL) die in den Statuten vorgesehene Strafe bis zu 32 000 Euro für die Insolvenz nicht verhängt. "Das haben wir der Liga auch so mitgeteilt", verweist Knieling auf eine entsprechende Stellungnahme des Vereins. Der Liga-Vorstand hat am Mittwoch über die zu verhängende Strafe beraten, will seine Entscheidung aus Rechtsgründen allerdings noch nicht veröffentlichen.
Knieling hofft, dass die Liga auf die Geldstrafe verzichtet, "damit die Spieler und auch die Angestellten ihr Geld bekommen". Über mögliche "Alternativ-Strafen" könne er allerdings nur spekulieren. Vorstellbar sind für Knieling ein zeitlich befristetes Spielverbot für die Erste und Zweite Liga oder auch ein Punktabzug in der nächsten Saison.
Grundsätzlich rechnet die VBL damit, dass sich die Krise auf einige Vereine und damit auch auf die gesamte Liga negativ auswirken wird, so Liga-Pressesprecher Fabian Kunze. "Der mögliche Lizenz-Entzug der Heitec Volleys Eltmann und das Aus des TV Rottenburg treffen die Liga hart. Zudem steht bei den AlpenVolleys Unterhaching nach Ostern die Entscheidung an, ob und wenn ja, wie es weitergeht. Das macht die Lage nicht einfacher", klingt Kunze nicht allzu optimistisch.
Vereine sollen entlastet werden
Die Liga arbeite derzeit an einem Maßnahmenkatalog, "um unsere Vereine in der kommenden Saison von direkten oder indirekten Kosten zu entlasten", lässt sich VBL-Präsident Michael Evers auf der VBL-Homepage zitieren. Das vorrangige Ziel bleibe die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. "Wir stellen derzeit alle Lizenzanforderungen auf den Prüfstand. Die Vereine werden dann Ende April über die Vorschläge beraten und entsprechende Beschlüsse fassen", weiß auch der Liga-Chef noch nicht, wie und wann es konkret weitergeht mit dem deutschen Volleyball.
Für Peter Knieling hingegen hat sich das Thema "Lizenz-Volleyball" für Eltmann erst einmal erledigt. Er glaubt bestenfalls an die 3. Liga für Eltmanns Volleyballer. Der VC Eltmann wird also wohl einen ähnlichen Weg gehen wie der TV Rottenburg, der sich ebenfalls aus der Ersten Liga zurückzieht und in Liga drei einen Neustart ins Auge fasst. "Aufgrund der jetzigen Situation werden wohl noch einige Vereine kaputt gehen", schwant dem Vorsitzende des VC Eltmann, dass der deutsche Volleyball vor einer ungewissen Zukunft steht.
VC Eltmann statt Heitec Volleys
Das gleiche gilt für Eltmann. Auch in Erlangen, der Heimat des Hauptsponsors "Heitec" weiß noch niemand, wie es weitergeht - und vor allem wann. Aussagen über ein Sponsoring einer Mannschaft, von der niemand weiß, in welcher Liga sie überhaupt antreten wird, sind deshalb nicht zu erwarten. Und auch der Umstand, dass niemand sagen kann, wann es sportlich überhaupt wieder los geht, macht konkrete finanzielle Zusagen nahezu unmöglich. Die "Heitec Volleys" werden demnach zukünftig wohl wieder als "VC Eltmann" antreten.
Dass es aber weiter geht, davon ist Knieling überzeugt: "Aber sicherlich nicht in Liga eins und zwei", glaubt der Vereinschef. "Aber Liga drei oder Regionalliga sind machbar." In Letzterer sollte eigentlich die zweite Mannschaft nach ihrer Meisterschaft in der Bayernliga antreten. Dass die "Reserve" allerdings den Platz der Ersten einnimmt, ist eher unwahrscheinlich. "Von der aktuellen Mannschaft bleiben ein paar Spieler, und auch ein paar ,Altgediente' hätten wir im Köcher", glaubt Knieling fest an zwei Teams in zwei Ligen. Also bliebe für den VC Eltmann I die 3. Liga. "Finanziell besteht in beiden Ligen ohnehin kaum ein Unterschied", so Knieling.