Meisterschaft ja, Aufstieg nein. Klar hat die SG Stadtlauringen/Ballingshausen II ihr Saisonziel in der A-Klasse Schweinfurt Gruppe 3 definiert. Diesem sind die Hausherren mit dem 4:1-Sieg gegen den SV Sylbach II auf jeden Fall noch ein großes Stück näher gekommen und hat die Tabellenspitze weiterhin inne.
Dafür sorgte der verdiente Erfolg gegen den Tabellendritten. Die Gastgeber waren die klar bessere Mannschaft, wie es auch Gästetrainer Sven Brandl attestierte. Nur eine Viertelstunde dauerte es bis zum 1:0. Flugs fiel der Treffer, als Maximilian Raab den Ball aus zehn Metern gegen die Laufrichtung von Sylbachs Torwart Sascha Kellner ins lange Eck bugsierte (15.).
Eine Gardinenpredigt war gar nicht nötig
Ein mentaler Hänger der Hausherren folgte, der den Gästen den 1:1-Ausgleich mit einem Konter ermöglichte. Den schloss Alex Rohmaker aus 16 Metern ins kurze Eck ab. Mit dem aus Gastgebersicht ärgerlichen 1:1 ging es in die Kabinen. Auch ohne die übliche Gardinenpredigt, die es in derartigen Momenten gerne hagelt, erkannte die Baumgart-Elf, dass man so nicht zum Ziel kommen würde. "Die Jungs haben selbst erkannt, dass sie schlecht gespielt haben", erklärte Baumgart.
Also gab sich der Tabellenführer nach dem Wechsel kämpferisch und zeigte ein anderes Gesicht.
Lukas Wildanger erhöhte auf 2:1 (59.), indem er eine Flanke von außen per Direktabnahme verwandelte. Anwar Alkhalaf besorgte aus einer unübersichtlichen Situation vor dem gegnerischen Tor heraus das 3:1 (74.). Den Torreigen beschloss schließlich Florian Schüler mit dem 4:1 und feierte damit eine Premiere. Nach einem guten Angriff aus kurzer Distanz netzte er erstmals mit seinem linken Fuß ein, den er laut seines Trainers Baumgart fußballerisch gesehen eigentlich gar nicht hat.
Acht Punkte muss die SG nun in den verbleibenden vier Spielen noch einfahren, dann kann die Meisterschaftsfeier steigen. "Wir haben es selbst in der Hand", verdeutlicht Simon Heid, Pressesprecher des Vereins. Doch weshalb das Aufstiegsrecht dann nicht wahrnehmen? Ein weit verbreitetes Schicksal zweiter Mannschaften, die als Spielerpool für die "Ersten" herhalten müssen. "Wir liefern sozusagen die Akteure für unsere Bezirksliga-Mannschaft", erklärt Baumgart, "somit kann man schlecht planen und weiß nie, wer wann wo zum Einsatz kommt."
Keine Guten Erfahrungen mit der Kreisklasse
Auf den Punkt gebracht: Für die Kreisklasse würde es nicht reichen, da die Personaldecke zu dünn ist. Wie es sich in dieser Spielklasse anfühlt, weiß Baumgart nur zu gut. Während der Coronazeit sammelten die Einheimischen schon einmal ihre Erfahrungen in der Kreislasse. "Dort haben wir schwere Ohrfeigen bekommen", erinnert sich Baumgart.
Ähnlich ist die Lage bei den Gästen. Auch hier schielt man aus demselben Grund nicht nach der höheren Liga. "Die Relegation spielen ja, aufsteigen nein", heißt es unmissverständlich. "Wir haben unser Saisonziel bereits erreicht", findet Brandl. Ein einstelliger Tabellenplatz sollte es sein und der wird es in der Endabrechnung auch bleiben. Egal wie die nächsten Spiele verlaufen werden. Mit einem Aufstieg würde man sich nichts Gutes tun, lautet auch hier die einhellige Meinung.