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Fußball
SG Lendershausen/Ostheim: Ein Fußballverein hat den Spaß wiederentdeckt
Die Spielgemeinschaft aus dem Haßgau ist nach dem freiwilligen Rückzug in die B-Klasse wieder auf dem Weg nach oben. Wie das "Gesundschrumpfen" mit dem Spaßfaktor zusammenhängt.
Manuel Obermeyer (links) hier noch im Trikot des Kreisligisten TV Königsberg, visiert als Spielertrainer mit seiner SG Lendershausen/Ostheim  die Rückkehr in die A-Klasse an.
Foto: Archivfoto René Ruprecht | Manuel Obermeyer (links) hier noch im Trikot des Kreisligisten TV Königsberg, visiert als Spielertrainer mit seiner SG Lendershausen/Ostheim  die Rückkehr in die A-Klasse an.
Matthias Lewin
 |  aktualisiert: 09.02.2024 20:17 Uhr

Gesundschrumpfen nennt sich das wohl, was sich die SG Lendershausen/Ostheim im Frühjahr 2019 verordnete. Für die Fußballer aus dem Haßgau endete die Saison in der A-Klasse Schweinfurt 6 auf Platz zehn und damit eigentlich über dem Strich. Doch die Spielgemeinschaft aus dem TSV Lendershausen und dem SV Ostheim entschied sich gegen den erreichten Klassenerhalt und trat freiwillig den Weg in die B-Klasse an.

Ein schmerzlicher, aber wohl ebenso notwendiger wie letztlich richtiger Weg. Denn nach Platz sechs in der abgebrochenen Saison 2019/20 hat die Mannschaft aus den beiden Hofheimer Stadtteilen in der Winterpause aktuell die Tabellenführung in der B-Klasse Schweinfurt inne.

Gelungene "Rückholaktion"

Der Rückzug in die B-Klasse, verrät Erich Köttler, Ur-Lendershäuser und zweiter Vorsitzender des dortigen TSV, sei damals der einzig richtige Weg gewesen. In der A-Klasse habe man zu diesem Zeitpunkt weder qualitativ noch quantitativ mithalten können. Dadurch hätten auch immer mehr Spieler die Lust am Fußball verloren, es drohte eine Abwärtsspirale.

"In der B-Klasse sind aber einige wieder zurückgekehrt", auch Spieler, die die Spielgemeinschaft zwischenzeitlich verlassen hatten, sieht Köttler erste, positive Folgen. Und: Spieler aus dem eigenen Nachwuchs blieben bei der SG, sorgen dafür, dass der Altersschnitt der Mannschaft recht niedrig ist.

„Wie es halt so ist: Wenn du ein paar Spiele gewinnst, dann kriegst du auch neue Spieler.“
Erich Köttler, zweiter Vorsitzender TSV Lendershausen

Zurückgekehrt ist auch Manuel Obermeyer, der in Königsberg Kreisliga spielte, nun aber bei der SG als Spielertrainer im offensiven Mittelfeld agiert. Auch Simon Zimmermann fand den Weg vom TSV Prappach zurück in den Haßgau.

„Durch Manuel Obermeyer hatten wir wieder einen Trainer vor Ort“, glaubt Köttler, dass dadurch einiges angestoßen werden konnte, und sich die Abwärts- in eine Aufwärtsspirale verwandelte. "Wie es halt so ist: Wenn du ein paar Spiele gewinnst, dann kriegst du auch neue Spieler."

"Klar, wir reden von der B-Klasse", gesteht der ehemalige Bezirksoberliga-Spieler, dass natürlich noch viel Luft nach oben sei. "Aber in der A-Klasse könnten sie mitspielen", blickt er schon mal nach vorne.

Mittlerweile hätte die SG Lendershausen/Ostheim zumindest wieder genügend Personal, was aber auch wieder ein Problem ergibt: Nämlich die "Neun-gegen-neun-Variante" in der B-Klasse. "Das kommt oft kurzfristig und dann kommen von unseren 15, 16 Spielern leider nicht alle zum Einsatz", wäre Köttler ein reguläres "Elf gegen elf" lieber.

Das Einmaleins des Fußballs vermitteln

Prunkstück des Tabellenführers ist sicherlich die Hintermannschaft. Ganze elf Gegentore, drei allein bei der einzigen Niederlage beim Verfolger in Abersfeld, mussten die vier in dieser Runde eingesetzten Torhüter bislang hinnehmen. "Da sind wir auch ganz gut besetzt", bestätigt Köttler der Abwehr, "einen guten Job" gemacht zu haben.

Und den attestiert er auch dem Trainer. Der weiß, dass das Niveau in der B-Klasse natürlich niedriger ist als beispielsweise in Königsberg. "Aber dadurch tun sich die jungen Spieler und auch die, die vorher überhaupt noch nicht gespielt hatten, leichter", ist sich der 24-jährige Elektriker sicher. Egal, ob es um Spielformen oder Trainingsinhalte geht: "Das Einmaleins des Fußballs zu vermitteln, ist ohne den Druck, immer auf den Klassenerhalt schauen zu müssen, natürlich einfacher."

Vorentscheidung beim Auftakt am 20. März

Obermeyers Auftragsbeschreibung bei der Rückkehr – anfangs noch als Co-Trainer – lautete: "Wieder den Spaß in die Mannschaft bringen." Der sportliche Erfolg stand erst einmal hinten an, kam aber offensichtlich durch die wieder gewonnene Freude am Fußball ebenfalls zurück.

Immerhin hat die Elf 14 von 15 Spielen in dieser Saison gewonnen Die Rückkehr in die A-Klasse ist ebenso beschlossene Sache wie die Weiterverplichtung des Trainers "Das ist bereits fix", so Obermeyer.

Und kann im Grunde zum Auftakt am 20. März nahezu perfekt gemacht werden. Da tritt die SG beim Tabellendritten in Ziegelanger an. Mit einem Sieg dürfte Platz eins oder zwei gesichert sein. Diese Partie könnte den wieder gewonnenen Spaß Lendershausen und Ostheim also noch weiter verstärken.

 
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