Die Fußball-Kreisliga Schweinfurt 2 hat ihren Meister der Saison 2023/24 gefunden: Die SG Eltmann ist nicht mehr vom Spitzenplatz zu verdrängen und tritt in der kommenden Saison in der Bezirksliga Unterfranken Ost an, Stand jetzt neben dem FC Sand als einziger Vertreter aus dem Landkreis Haßberge.
Als Schiedsrichter Kai Steinmetzer die Partie zwischen der SG Eltmann und dem VfR Hermannsberg gegen 16.45 Uhr mit seinem letzten Pfiff des Tages beendet hatte, war die Stimmung auf der Mainhalbinsel in etwa so wie nach einem Freundschaftskick Anfang August. Zwar hatte die Heimelf von Spielertrainer Matthias Strätz gerade deutlich mit 4:0 gewonnen. Jubelszenen aber blieben aus.
Stadtlauringen und Trossenfurt helfen der SG Eltmann
Nicht nur gab es keine Bierduschen oder Feierlieder, die Köpfe hingen bei den Spielern der SG Eltmann sogar allesamt nach unten. Nicht aus Frust, nein: Nahezu alle blickten auf ihr Smartphone und warteten darauf, dass im Steigerwald endlich Schluss ist. Während Ebelsbach mit einer klaren Niederlage in Stadtlauringen klar zugunsten der SGE gespielt hatte, brauchte es für den Meistertitel noch die Schützenhilfe des SC Trossenfurt, der den TV Haßfurt zu Gast hatte. Die Trossenfurter lagen zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 vorne – nur Schluss war eben noch nicht.
Weil sich die Eltmanner aber nicht auf den Liveticker verlassen wollten, fand irgendeiner irgendeinen, der gerade am Seitenrand stand in Trossenfurt. Und er rief ihn an. Da stand sie also, die SG Eltmann, versammelt um ein auf Lautsprecherausgabe gestelltes Mobiltelefon, und wartete auf diesen einen verdammten Pfiff. Und er kam.
Vorbei war's mit der Freundschaftsspiel-Atmosphäre. Das Bier floss runter in die Kehlen und rüber über den Trainer sowie Abteilungsleiter Günther Preissner, die Spieler rannten platzend vor Freude über den Rasen, Bengalische Feuer brannten: Die SG Eltmann war mit dem Schlusspfiff in Trossenfurt unverrückbar Meister der Kreisliga Schweinfurt 2 und steigt somit in die Bezirksliga auf.
"Für mich ist das ein Traum", sagte ein vor Meister-Bier tropfender Günther Preissner, der mit über 30 Jahren Engagement bei der SGE sicher als Urgestein bezeichnet werden darf. "Ich bin einfach stolz auf die Jungs, das war eine super Saison. Wir waren die beste Mannschaft und haben es uns verdient, aufzusteigen."
Strätz: "Dauert noch, bis ich das wirklich kapiere"
Mindestens genauso alkoholdurchtränkt löste sich dann der Spielertrainer aus der Feiertraube, der sich nicht nur wegen des Jubels, sondern auch wegen der Ergebnisse auf den anderen Plätzen und überhaupt der Tatsache, Meister zu sein, erstmal sortieren musste: "Wir sind überglücklich, aber wir haben ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, das kommt jetzt wirklich überraschend", meinte Strätz: "Ich glaube, es dauert noch eine Stunde, bis ich das wirklich kapiere."
Da, wo Spieler und Betreuer freilich weiter frenetisch feierten, schüttelte Ersatzkeeper Marius Zenglein Innenverteidiger Tobias Schmidt ungläubig an den Schultern und rief: "Und wir wollten vor fünf Jahren aufhören!" Angesprochen auf die Szene grinste der 33-jährige Schmidt, nickte und meinte trocken: "Das stimmt. Naja. Jetzt machen wir halt noch ein Jahr." Dann aber in der Bezirksliga.
Fußball: Kreisliga Schweinfurt 2, Männer
SG Eltmann – VfR Hermannsberg 4:0 (2:0)
Eltmann: Kapitz – Schmidt, Strätz, Thomann, Preissner, Senghore, M. Fischer, Söldner, Fösel, Ulbricht, Bühl. Eingewechselt: Krause, Kremer, Kolenda, J. Fischer.
Hermannsberg: S. Greul – Strätz, D. Greul, Schmitt, Melber, Häfner, Rippstein, T. Kundmüller, Morgenthal, Frank, M. Kundmüller. Eingewechselt: Persch, Montag.
Schiedsrichter: Kai Steinmetzer (SV Herschfeld). Zuschauende: 125. Tore: 1:0, 2:0 Marc Fischer (32., 44.), 3:0 Omar Senghore (49.), 4:0 Simon Kolenda (59.).