
Das schon zur festen Einrichtung gewordene Schiedsrichterseminar der Gruppe Haßberge, das jährlich in der Winterpause durchgeführt wird, fand diesmal in der neuen „Fußballhauptstadt in Ostdeutschland“ Leipzig statt. Neben sportlichen Aktivitäten, regeltechnischen Vorbereitungen, wurde auch das Eröffnungsspiel der Bundesliga-Rückrunde zwischen Red Bull Leipzig und Schalke 04 besucht. Höhepunkt der Veranstaltung war aber ein Treffen mit Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin und seinen Assistenten Christian Dietz und Eduard Beitinger sowie dem 4. Offiziellen. Vor der Bundesligabegegnung in Leipzig stellten sich die „Profis“ den Fragen der Haßfurter Schiedsrichter.
Nach einer Trainingseinheit ging es mit spezifischen Themen der Schiedsrichtergruppe in die Gruppenarbeit. Hier wurde insbesondere die Förderung und Ausbildung von Schiedsrichtern angesprochen, mit der Schiedsrichtereinteilung weiterhin gewährleistet werden, aber auch neue Spitzenschiedsrichter gefunden werden sollen.
In der Diskussion mit Bundesligareferee Deniz Aytekin fanden sich die Haßfurter Schiedsrichter in der Problematik der Spielleitung wieder – die sich mit der in der Bundesliga durchaus zu vergleichen ist.
Der Aufwand, den ein Bundesligaschiedsrichter bringen muss, ist allerdings ein ganz anderer. Auch in Deutschland sei irgendwann der „Profi-Schiedsrichter“ nicht mehr wegzudiskutieren, so der FIFA-Schiedsrichter. Es sei schon schwierig, die Anforderungen in Beruf und Familie mit den Herausforderungen für einen Spitzenschiedsrichter zu vereinbaren.
Deniz Aytekin erzählte, wie er mit seinem Team während des Spieles per Headset kommuniziere, um eine optimale Leistung zu bringen. Dazu zählte beim Spiel in Leipzig auch Thomas Stein, einem Unterfranken, als 4. Offizieller. Ein Schiedsrichtercoach im Stadion, Florian Meyer als Video-Coach in Köln sowie die Video-Schiedsrichter Dr. Jochen Drees und Sven Jablonski, die per Videobeweis bei kritischen oder falschen Entscheidungen eingreifen sollten, ergänzten das Schiedsrichterteam in der Leipziger Arena. „100 prozentig richtige Schiedsrichterentscheidungen sind aber auch in der Eliteklasse mit dem Videobeweis nicht möglich, jedoch kann man krasse Fehlentscheidungen verhindern“, so Deniz Aytekin.
Davon konnten sich die unterfränkischen Schiedsrichter im Anschluss beim Besuch der Bundesligapartie zwischen Leipzig und Schalke 04 selbst überzeugen.