Nach einer 294-tägigen Pflichtspielpause meldete sich der Bayernligist FC Sand mit einem 1:0-(0:0)-Sieg gegen den ATSV Erlangen zurück. Die 200 Zuschauer im Seestadion – so viele sind dort derzeit coronabedingt maximal erlaubt – sahen ein von der ersten Minute an intensives Spiel, das spielerisch allerdings viele Wünsche offen ließ. Die stark besetzten Gäste aus Mittelfranken, deren Kader gespickt mit erfahrenen Akteuren ist, fanden gegen das kompakte und aggressive Pressing der Hausherren nie zu ihrem Spiel.
Klare Tormöglichkeiten waren absolute Mangelware. Die beste Chance des ersten Durchgangs hatte Sands Neuzugang Max Schebak, als er nach einem starken Antritt mit einem Flachschuss (42.) am glänzend parierenden Erlanger Schlussmann Michael Kraut scheiterte.
Für den größten Aufreger auf der Gegenseite sorgte im Verlauf der ersten Hälfte eine umstrittene Auslegung der Vorteilsregel: Sands Verteidiger Johannes Bechmann zerrte in der 30. Minute als letzter Mann offensichtlich und äußerst robust am Trikot seines Gegenspielers Yuri Meleleo, der allerdings noch mit dem Ball am Fuß weiterlief und letztlich nur einen recht ungefährlichen Abschluss zustande brachte. Die lautstarken Proteste der Gäste brachten nichts. Schiedsrichter Markus Pflaum vom SV Dörfleins handelte regelkonform, in dem er die Situation weiterlaufen ließ.
Thomann köpft ein
Es war der aufregendste von unzähligen Zweikämpfen an diesem Tag – in einer dennoch fair geführten Begegnung, die letztlich durch eine Standardsituation entschieden wurde: Zehn Minuten nach Wiederbeginn köpfte Sands Ralph Thomann den Ball nach einer scharf getretenen Freistoßflanke von Kevin Steinmetz völlig freistehend ins Tor (55.).
In der verbleibenden Spielzeit gelang es Sand, die energischen, aber viel zu unstrukturierten Angriffe der Gäste erfolgreich zu verteidigen. Wirklich heikel wurde es vor dem Gehäuse von Markus Geier nicht mehr.
Am Ende war es ein klassischer Arbeitssieg, über den sich Sands neuer Cheftrainer Matthias Strätz bei seiner Bayernliga-Premiere freuen durfte. Für die Spieler sei es ein ganz wichtiger Erfolg gewesen, betonte der Coach. Aber auch für ihn selbst.
„Unruhig“ sei seine Nacht vor dem Spiel gewesen, gestand er. Am Ende ging alles gut, auch wenn der Ex-Knetzgauer längst nicht restlos zufrieden mit dem Gezeigten seiner neuen Elf war. „Wir haben uns das Leben selbst etwas schwer gemacht“, befand er: „Die Jungs brauchen noch mehr Selbstvertrauen.“