Paukenschlag beim ESC Haßfurt: Dennis Maschke ist nicht mehr Trainer der Hawks. In der Pressekonferenz nach dem 8:1-Erfolg seiner Mannschaft über den ESC Vilshofen erklärte der 47-Jährige seinen Rücktritt. "Das war heute mein letztes Spiel. Ich werde Haßfurt verlassen", teilte er am Sonntagabend sichtlich bewegt mit.
Die "wirklich nicht leichte Entscheidung", den Verein um eine Auflösung seines Vertrages zu bitten, habe er bereits vor drei Wochen getroffen und die ESC-Vorstände Frank Terhar, Andreas Beck und Dr. Bernd Bullnheimer darüber informiert. Die Entscheidung habe "nichts mit der Mannschaft, nichts mit dem Verein, nichts mit der Stadt zu tun". Über die genauen Gründe wisse allerdings nur die ESC-Führungsriege Bescheid. Und diese Gründe sollen nicht an die Öffentlichkeit. Bis auf die knapp 700 Kilometer Entfernung zu Maschkes Wohnort Timmendorfer Strand wollte der unter anderem für die 1. Mannschaft zuständige Terhar deshalb auch keine weiteren Details nennen. Nur soviel: "Es ist alles verständlich. Irgendwo sind wir trotzdem alle Menschen."
Der ESC habe natürlich alles versucht, damit es sich Maschke "vielleicht noch einmal überlegt beziehungsweise wir eine andere Lösung finden", erklärte Terhar gegenüber dieser Redaktion in einem Telefonat und fügte hinzu: "Wir lassen ihn nur schweren Herzens gehen." Er und seine Mitstreiter seien "tieftraurig" über das letztlich nur dreimonatige sowie äußerst erfolgreiche Gastspiel, sowohl mit den Nachwuchsmannschaften als auch bei den "großen Hawks". "Wir verlieren einfach einen sehr, sehr guten Typen. Menschlich top und äußerst beliebt im ganzen Verein." "Es war keine Entscheidung gegen Haßfurt. Es war eine Entscheidung für die Familie", betonte Dennis Maschke, der scheinbar seine "Schlittschuhe an den Nagel hängen" möchte, am Ende. "Es ist einfach an der Zeit, jetzt mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Es gibt auch noch etwas Wichtigeres, als den Sport."
Suche nach Nachfolger läuft auf Hochtouren
Nachdem sich die Verantwortlichen bereits seit drei Wochen auf die neue Situation einstellen konnten, läuft seitdem die Suche nach einem Nachfolger auf Hochtouren. "Wir haben unsere Fühler ausgestreckt und Gespräche geführt", so Terhar. "Aber natürlich geht das alles nicht von Heute auf Morgen. Noch gibt es keine Lösung, aber wir arbeiten intensiv daran." Der persönliche Wunsch von Vorgänger Andreas Kurz, Moderator der Pressekonferenzen und gleichzeitig als Betreuer im Einsatz, ist es, dass beim nächsten Heimspiel der Hawks am kommenden Sonntag, 3. Dezember, gegen Trostberg ein neuer Trainer an der Bande im Haßfurter Eisstadion steht.
"Wir waren alle schockiert und baff", erklärte Christian Dietrich, nachdem Maschke ihn und Mannschaft nach der Partie in der Kabine informiert hatte. "Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir sind alle betroffen." Allerdings seien die Gründe nachvollziehbar. "Die Familie geht immer vor", so der 32-Jährige, der in der laufenden Woche vermutlich zusammen mit Jakub Sramek und Jan Trübenekr die Trainingseinheiten leiten wird. "Ich bin überzeugt, dass wir uns jetzt nicht aus der Bahn werfen lassen, und wir das hinbekommen. Es werden zwar keine ruhigen Zeiten so kurz vor Weihnachten, aber wir stehen als Mannschaft aktuell gut da", lautet für ihn das Motto "jetzt erst recht."
Zwei Siege werden fast zur Nebensache
Der sportliche Erfolg der Hawks, der am Wochenende nahtlos weiterging, geriet derweil fast zur Nebensache. Tatsache ist, dass dank eines knappen 4:3-Auswärtssieges beim EV Moosburg und des bislang in dieser Saison höchsten Heimerfolges (8:1 gegen den ESC Vilshofen) die im Vorfeld angestrebten sechs Punkte geholt wurden. Damit sollte die Qualifikation für die Aufstiegsrunde bei nunmehr 13 Punkten Vorsprung auf Platz 5 bei zwei Partien weniger geschafft sein.