Kurz vor dem Abpfiff wurde es dann doch noch einmal eng in einem Spiel, in dem die SG lange Zeit wie der sichere Sieger aussah. Doch Sylbach konnte die Drei-Tore-Hypothek aus der ersten Hälfte nicht mehr egalisieren und verlor mit 2:3 (0:3) – nicht nur das Spiel, auch die Tabellenführung in der Kreisklasse Schweinfurt 3 war nach dem Match Vergangenheit.
Die Hausherren zeigten sich von Beginn an vor dem Tor abgezockt und verwerteten im Prinzip alle sich bietenden Gelegenheiten. Bereits nach zwei Minuten klingelte es das erste Mal im Sylbacher Gehäuse: Chris Neidnig drang über links in den Gäste-Strafraum ein und zog mit dem rechten Außenrist ab. Den Schuss lenkte Philipp Rössner zwar noch an den Innenpfosten, den Abpraller aber netzte Neidnig ein.
Neidnig ist nicht zu stoppen
Der zweite Streich des Untersteinbacher Angreifers folgte nur drei Minuten später. An der Strafraumgrenze narrte er die halbe Sylbacher Hintermannschaft, die noch nicht so richtig auf dem Platz zu sein schien, und vollendete flach ins lange Eck. Nur langsam erholte sich der SVS von diesem Schock der Anfangsminuten. Aufgrund der Führung standen die Gastgeber sehr tief, aber gut gestaffelt – und versuchten über lange Bälle auf den lauffreudigen Neidnig Nadelstiche zu setzen. Der Aufstiegsaspirant aus dem Nassachtal bekam dadurch zwar optisch ein Übergewicht, spielte aber oft viel zu ungenau, um zu richtig gefährlichen Torgelegenheiten zu kommen. Der teilweise sehr holprige Rasen spielte Untersteinbach dabei natürlich in die Karten. So kamen die Gäste nur zu vorsichtigen Torannäherungen wie durch Christian Rausch per Kopf (19.), oder durch den enttäuschenden und oftmals lustlos wirkenden Andreas Rother, der in der 26. Minute das Leder deutlich über das Tor drosch.
Untersteinbach hingegen markierte mit der dritten Möglichkeit auch gleich den dritten Treffer. Neidnig nahm einen langen Ball aus der eigenen Hälfte super mit, lief noch zwei, drei Meter auf SVS-Keeper Rössner zu, und vollstreckte eiskalt in den Winkel – zur 3:0-Pausenführung für die SG.
Nach dem Wechsel standen die Hausherren noch tiefer, kamen kaum noch zu Entlastungsangriffen und ließen sich von den Sylbachern, besonders von Sturmtank Peter Hertel, der erst Mitte der ersten Halbzeit gekommen war, komplett in die eigene Hälfte schnüren. So kam der SV zu Chancen – fast im Minutentakt. Julian Seuffert (53., scheiterte aus zu spitzem Winkel), Hertel (54., knapp am Tor vorbei) oder Patrick Diem (57., Heber über das Tor) hätten schon früher das 1:3 erzielen können.
Die größte Gelegenheit nach der Pause hatte aber Daniel Ringer, der, frei vor Keeper Jonas Bäuerlein, den Ball ebenfalls nicht unterbrachte (63.). Für den ersten Jubel im SVS-Lager sorgte erst der verwandelte Foulelfmeter von Patrick Diem, nachdem Hertel gelegt worden war (72.). Die Gäste blieben weiter dran und hatten, wiederum durch Ringer, in der 83. Minute die große Chance zum Anschluss. Ringer tauchte alleine vor dem SG-Schlussmann auf, dieser parierte jedoch großartig.
Eine kuriose Szene bildete danach den Schlussakt der Begegnung. Nach einem direkten Freistoß für Untersteinbach zog Marco Behringer ab. Den von Rössner abgewehrten Ball setzte Markus Pfeufer aus zwei Metern an die Latte. Direkt im Gegenzug konnte Hertel den aus der Sylbacher Hälfte geschlagenen Ball erlaufen und das Leder an Keeper Bäuerlein zum 2:3-Anschluss vorbeispitzeln (89.). „Wir haben in der zweiten Hälfte alles probiert, trotzdem hat es am Ende leider nicht gereicht“, musste der Sylbacher Abwehrchef Pascal Thamm zugeben, als die SGler ihren Sieg feierten.
Die Statistik des Spiels
Fußball, Kreisklasse Schweinfurt 3
SG Untersteinbach/Geusfeld – SV Sylbach 3:2 (3:0)
Untersteinbach: J. Bäuerlein – Pfuhlmann, D. Bäuerlein, Herkert, Füglein, Behringer, Stahl, Weigel, Neidnig, Huttner, Jäger. Eingewechselt: Pfeufer, Schwarz.
Sylbach: Rössner – Zehrer, Krauser, Thamm, Rausch, Diem, Rother, Jo. Seuffert, Bendel, Ju. Seuffert, Kelling. Eingewechselt: Hertel, Ringer.
Schiedsrichter: Richard Lang (VfR Kirchlauter). Zuschauer: 85. Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Chris Neidnig (2., 5., 33.), 3:1 Patrick Diem (72., Foulelfmeter), 3:2 Peter Hertel (89.).