Dass mindestens eine Serie reißen würde in diesem Nachholspiel der Fußball-Kreisklasse Schweinfurt 3 am Mittwochabend, war klar. Sowohl die SG Stettfeld/Steinbach als auch der FC Zeil waren mit der breiten Brust von vier Siegen in Folge angetreten. Während es für die gastgebende Seufert-Elf um den Klassenerhalt geht, ist für die Zeiler noch ein Ticket zur Kreisliga-Relegation drin. Diese Chance wahrt der FC mit einem ebenso knappen wie glücklichen 1:0-Auswärtssieg.
"Zufrieden können wir nicht sein", begann Zeils Spielertrainer Jusuf Kurtanovic seine Einordnung der Partie, die in den ersten 45 Minuten kaum Höhepunkte bereithielt. Auf dem trotz Regenfällen erstklassigen Steinbacher Rasen duellierten sich beide Teams hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen. Während sich die Gastgeber mit zwei Abwehrketten aufs Verteidigen beschränkten, wussten die Zeiler nicht viel mit dem Ball anzufangen.
Die entscheidende Szene gab's für die 140 Zuschauerinnen und Zuschauer in Minute 28: Nach einem Ball in die Gasse kam Lukas Hager auf der linken Seite zum Abschluss, SG-Keeper Robert Nagy brachte zwar noch die Hand ran, doch tropfte der Ball hinter ihm zur Zeiler Führung in die Maschen. "Ja, wir waren dominant und haben den Ball laufen lassen. Zwingend waren wir aber nicht. Dass wir mit der Führung in die Halbzeit gehen, war schon glücklich", sagte Kurtanovic.
Kurtanovic: "Haben uns den Schneid abkaufen lassen"
Nach der Halbzeitpause änderte sich das Bild, plötzlich nahmen die Hausherren Fahrt auf. "Wir haben uns auf das Steinbacher Spiel eingelassen und uns den Schneid abkaufen lassen", ärgerte sich Kurtanovic, der in der kommenden Runde von Simon Rambacher, derzeit noch bei der FT Schweinfurt in der Landesliga am Ball, als Spielertrainer abgelöst werden wird.
Erstmals eng für den FC wurde es nach einem Freistoß von Stefan Seufert, den Oliver Shomo parierte (59.). Gleich mit der nächsten Aktion stand der Zeiler Schlussmann wieder im Mittelpunkt: Als Christopher Imhof einen Einwurf in den Strafraum wuchtete und Robin Perez Adler irgendwie an den Ball kam, lenkte Shomo die Kugel noch so eben über die Latte (60.). Wenig später war für Perez Adler, der tags zuvor noch mit dem Fieber gekämpft hatte, Schluss: Aufgrund von Kreislaufproblemen musste der Neuzugang gar notärztlich behandelt werden.
Und es ging weiter mit den Möglichkeiten der SG, weil Zeil dank der Grätschen von Andreas Bruchmann bei Kontern der Gäste kein zweites Tor nachlegte. Christopher Hümmer war über rechts durch, legte ab in den Rückraum für Seufert und "der Boss" zündete voll durch – doch war der Schuss ebenso scharf wie unplatziert, Shomo wehrte ab (84.).
Schiedsrichter gibt Steinbacher Ausgleichstreffer nicht
Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit war Shomo aber dann doch geschlagen. Nach einem abgewehrten Seufert-Freistoß stand Imhof goldrichtig, nahm Maß und versenkte den Ball per wuchtiger Direktabnahme – doch pfiff Schiedsrichter Julian Schäff kurz davor ab. Der Unparteiische hatte ein Stürmerfoul gesehen. "Ich will die Situation nicht beurteilen", meinte Seufert zur strittigen Szene. "Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass er nicht pfeift. Den Punkt hätten wir verdient. Aber das ist in Ordnung, der Schiedsrichter hat eine klasse Leistung gezeigt."
Trotz der Niederlage steht Stettfeld/Steinbach weiterhin über dem Strich, Zeil schnuppert oben ran. Davon wollte Kurtanovic aber nichts hören: "Klar wäre die Relegation eine gute Sache. Aber das haben wir uns nicht als Ziel gesetzt, wir haben heute gesehen, wie schwer es manchmal ist. Wir wollen einfach kicken."
Fußball: Kreisklasse Schweinfurt 3, Männer
SG Stettfeld/Steinbach – FC Zeil 0:1 (0:1)
Stettfeld/Steinbach: Nagy – Müller, Beck, Bruchmann, Perez Adler (68. Frank), Hümmer, Gehring, Full (46. Lang), Imhof, Höfler (86. Hasch), Seufert.
Zeil: Shomo – Märkl, Zehe (80. Wolf), B. Rößner, Swatschek (67. Rausch), Kurtanovic, Hager (46. Kopf), Torres Barbosa, Moser-Kühne (63. Penton Bombalier), Ort (73. Klein), Y. Rößner.
Schiedsrichter: Julian Schäff (SC Maroldsweisach). Zuschauende: 140. Tore: 0:1 Lukas Hager (28.).