
Was für eine verrückte Saison. Ein Platz unter den Top-3 in der Bezirksoberliga: Das war das Saisonziel der Tischtennis-Männer des TTC Sand für die Spielzeit 2023/24. Am Ende wurde es Platz zwei. Und obwohl damit die Meisterschaft verpasst wurde, reichte es, weil Relegationssieger DJK Leutershausen verzichtete, sogar noch zum Aufstieg. Es ist der zweite für das Team aus den Haßbergen in den letzten drei Jahren. Ab der kommenden Saison werden die Sander also in der Landesliga Nordnordwest aufschlagen.
"Die Meisterschaft wäre schon sehr schön und das berühmte i-Tüpfelchen gewesen", räumt Robert Luger unumwunden ein. Und schiebt gleich mit einem Augenzwinkern hinterher: "Aber wir können damit leben." Vielleicht ist es auch diese Lockerheit, die den TTC seit Jahren das erfolgreichste Tischtennisteam der Region Haßberge sein lässt. Der 67-jährige Luger ist einer der Erfolgsgaranten und in der Tischtennisszene alles andere als ein Unbekannter. Anfang Juli wird er etwa bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Italien an die Platte gehen.
Harmonie als Erfolgsgarant
Und das mit Lust und Selbstvertrauen, wozu auch der Aufstieg mit seinem Sander Team beiträgt. "Das Wesentliche ist die sehr große Harmonie innerhalb der Mannschaft. Es sind alles Leute, die sich verstehen, die sich irgendwo nahe sind. Es ist eine gesunde Mischung aus sportlichem Ehrgeiz und gesellschaftlichem Leben. Und das merkt man dann halt auch an der Platte", benennt Luger das Erfolgsrezept des TTC. Der war durchaus mit einigen Ambitionen in die Saison gestartet. Auch, weil man sich mit dem aus Poppenlauer gekommenen Uli Haack auf Position vier nochmals verstärken konnte.
Schon in der Vorrunde, die man nach zwei Niederlagen als Tabellenzweiter nur einen Punkt hinter dem Ligafavoriten und Absteiger aus der Landesliga TSV Arnshausen abschloss, konnten die Ambitionen bestätigt werden. Und auch in der Rückrunde lief es bestens. Nur gegen den späteren Meister Arnshausen kassierte man eine knappe 7:9-Niederlage, alle anderen sieben Partien wurden allesamt gewonnen.
Vater-Sohn-Doppel überzeugt
Entscheidenden Anteil daran hatte Luger, der gemeinsam mit seinem Sohn Yannick Eichelsdörfer (25) als Einser-Doppel eine Gesamtbilanz von 44:14 erspielte. "Es ist wunderschön, wir genießen es beide, denke ich", so der Vater über das in der Liga eher ungewöhnliche Duo. "Wir verstehen uns sehr gut und spielen auch schon sehr lange zusammen." Und ergänzen sich als Abwehrspieler gut, "wobei mein Sohn auch ziemlich gut angreifen kann. Ich dagegen gar nicht. Aber in der Kombination ist das sehr schön. Wir haben einfach viel". So viel, dass sie ab und an auch privat zu Turnieren fahren und dort gemeinsam an die Platte gehen.
Eine noch bessere Bilanz als das Vater-Sohn-Doppel lieferte das Doppel Harald Steif und Ulrich Haack ab, das mit einer Bilanz von 16:0 die ganze Saison unbesiegt blieb. Auch in den Einzeln lief es gut. Lugner, Eichelsdörfer, Jonas Hanßen sowie Neuzugang Uli Haack und die Sander Urgesteine Andreas Wittig und Harald Steif sammelten Punkt um Punkt ein. Ohne die knappe Niederlage in der Rückrunde gegen Arnshausen, wäre sogar der Titel und damit der direkte Aufstieg möglich gewesen.
Relegationsturnier nicht gewonnen, aber trotzdem aufgestiegen
Als Tabellenzweiter aber hatten die Unterfranken trotzdem noch die Möglichkeit, sich per Relegationsturnier den Aufstieg zu sichern. Weil der Termin aber um eine Woche verschoben wurde, weilten bereits zwei TTC-Akteure im Urlaub. Sand konnte so nicht in Bestbesetzung an die Platte – und verpasste die Qualifikation. Doch dann kam vor gut zwei Wochen doch die Nachricht, die sie alle jubeln ließ. Weil die DJK Leutershausen, die sich in der Relegation durchgesetzt hatte, nicht aufsteigen wollte, heißt der Aufsteiger schlussendlich doch noch: TTC Sand.