Die Kreisliga Schweinfurt 2 hat einen neuen Tabellenführer. Vorausgegangen war eine regelrechte Fußballschlacht zwischen der SG Stadtlauringen/Ballingshausen und dem FC Haßfurt. Flutlicht, 250 Zuschauer – es war alles angerichtet für einen heißes Topspiel in Stadtlauringen. Auf der einen Seite standen die Gastgeber mit 23 Punkten aus zehn Partien. Auf der anderen Seite stand der noch ungeschlagene FC mit 22 Punkten aus neun Spielen.

Die Phase des Abtastens übersprangen beide Teams und gingen stattdessen von Beginn an voll zur Sache. Vom starken Anfangsdruck der Gäste konnten sich die Stadtlauringer, die auf ihren verhinderten Trainer Michael Scheuring sowie drei Stammspieler verzichten mussten, gekonnt befreien. Zwei Minuten bevor Schiedsrichterin Manuela Kraus, die mit dem hitzigen und intensiven Spiel – und den vielen, teils primitiven Zwischenrufen von Zuschauern und Teilen des Stadtlauringer Betreuerstabs alles andere als eine leichte Aufgabe hatte, zur Halbzeit pfiff, scheiterte Florian Schulze am Haßfurter Schlussmann Yasim Yücetag. Zwei Zeigerumdrehungen später belohnte sich die Heimelf dann doch noch für eine bärenstarke Schlussphase der ersten Hälfte, als Lukas Heid völlig freistehend – nach einer maßgenauen Flanke von Schulze – zur 1:0-Führung einköpfte. Nur fünf Minuten nach dem Seitenwechsel erhöhte die SG erneut durch ein Kopfballtor – dieses Mal durch Clemens Neubert.

Haßfurt kommt zurück

Festtagsstimmung in Stadtlauringen – hätte man meinen können. 2:0-Führung – und im benachbarten Sportheim setzte passenderweise die örtliche Blaskapelle zum Ständchen ein.

Die musikalische Darbietung galt allerdings einem Geburtstagskind. Auf dem Feld ging den ersatzgeschwächten Gastgebern nach einer Stunde nämlich zunehmend die Luft aus. Im Gegensatz zum FC Haßfurt, der seine läuferische Überlegenheit durch ein regelrechtes Powerplay alsbald in Tore umwandeln konnte. Patrick Schmid köpfte nach einem gut getretenen Standard, begünstigt durch einen Fehler des SG-Torhüters Sven Wagner, in der 54. Minute ein. 13 Minuten später war es wieder eine Standardsituation, in deren Folge Haßfurt durch Louis Wlacil zum 2:2 ausglich.

Zehn Minuten später drehten die Gäste das Spiel - nach einem ruhenden Ball. Diesmal allerdings aus stark abseitsverdächtiger Position. Die Pfeife von Kraus blieb nach dem 2:3 durch Rico Geiling jedoch stumm. 

Die Vorentscheidung in einem bemerkenswerten Abnutzungskampf, bei dem sich beide Mannschaften keinen Zentimeter des regengetränkten Geläufs schenkten, setzten die Haßfurter. Natürlich nach einem Standard – der Schlüssel zum Erfolg. „Unser Fokus lag in den letzten Trainingseinheiten auf Standardsituationen. Bisher waren wir da nämlich viel zu ungefährlich“, erklärte FC-Spielertrainer Jannik Full. Erneut war es Geiling, der goldrichtig stand und energisch zum 2:4 abstaubte (79.). 

Da verstummte auch die Blaskapelle nebenan. Auch wenn den Stadtlauringern noch der Anschluss durch Spielführer Felix Kaufmnann gelang (84.) – in Feierlaune waren nach Abpfiff nur noch die Haßfurter Spieler, die mit „Spitzenreiter, Spitzenreiter!“-Gesängen auf dem Feld feierten. „Für die Zuschauer war es ein super Spiel – mit dem besseren Ende für die Haßfurter. Ob sie besser waren, weiß ich nicht“, sagte SG-Co-Trainer Florian Kaufmann nach spannenden und dramatischen 90 Minuten.