80 Minuten dauerte es, bis Sebastian Wagner die Sander erlöste und durch seinen direkten 20 Meter-Freistoß den 2:1-Siegtreffer erzielte. Das wurde auch höchste Zeit, dachten sich die Fans, denn die Gäste aus Hof spielten seit der 27. Minute nur noch mit zehn Mann. Pure Erleichterung machte sich dann nach dem Schlusspfiff bei der Mannschaft von Dieter Schlereth breit: Die Sander gaben die rote Laterne an den ASV Vach weiter.

Für Danny Schlereth war es ein ganz besonderes Spiel. Nach rund sechs Wochen Pause aufgrund eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel kehrte einer der zwei Söhne von Trainer Dieter Schlereth überraschend in den Kader zurück. „Danny wollte ich heute eigentlich gar nicht bringen, als Julian Klauer sich auf der Linksverteidigerposition verletzte, ging es allerdings nicht anders“, so der Sander Chefcoach.

Rückstand, Ausgleich, Rote Karte

Für Danny Schlereth war es ein Einstand nach Maß, wobei er zunächst zusehen musste, wie seine Mannschaft in Rückstand gerieten: Hofs Mikel Seiter spitzelte den Ball zu Malik Mc Lemore, der souverän zum 0:1 für die Gäste einnetzte (7.). Doch die Sander schlugen zurück: Nach einer Flanke von Julian Klauer stand Christopher Gonnert mutterseelenallein im Fünfmeterraum und köpfte zum Ausgleich ins Tor (20.).

Gästetrainer Alexander Spindler gab lautstark seinem Team Anweisungen. Doch Matej Kyndl brachte den ursprünglichen Plan seines Trainers durcheinander. Kyndl erhielt die rote Karte, weil er verbal über die Stränge schlug. Nun mussten die Gäste in Unterzahl weiterspielen (27.).

Diesen Vorteil wollten die Sander natürlich nutzen und riskierten mehr nach vorne. Gerade Julian Klauer schlug auf der linken Seite immer wieder gefährliche Flanken in den Strafraum der Hofer.

Mit einem Mann mehr erspielte sich der FC Sand ein klares Chancenplus: „Die rote Karte hat es uns klar etwas einfacher gemacht. Es war dennoch wirklich stark, dass wir nach dem Rückstand wieder zurückgekommen sind“, sagt Trainer Dieter Schlereth.

Hof hält dagegen

Wer allerdings dachte, dass sich der Favorit aus Hof zurückzog, irrte sich. Die Gäste zeigten Risikobereitschaft und kamen ebenfalls zu ihren Möglichkeiten. Selbst die Führung der Spielvereinigung Hof wäre drin gewesen.

Dies führte zu Frustration bei den Gästen. Hofs Trainer Alexander Spindler vergriff sich jedoch im Ton und wurde kurz vor Schluss von Schiedsrichter Torsten Wenzlik ebenfalls hinter die Bande geschickt.

Feierbier für Schlereth

Nichtsdestotrotz war die Freude bei den Sandern nach Spielende groß. Durch den Dreier schließen die Korbmacher auf und verlassen den letzten Tabellenplatz: „Ich bin natürlich überglücklich. Auf diese Leistung können wir aufbauen“, gab sich Schlereth erleichtert. „Ich trink jetzt erstmal ein Bier.“