Dieser Sieg war verdammt wichtig für den FC Sand. Spätestens als die personifizierte Pferdelunge Thorsten Schlereth schon in der 32. Minute das dritte Tor der Sander markierte, war allen Sandern klar, dass die Partie in Abtswind ein richtig gutes Match werden würde. Am Ende hieß es 3:2 aus Sicht der Sander. Durch den Dreier verkürzen die Korbmacher den Abstand auf die Nichtrelegationsplätze auf drei Punkte.
Sands Trainer Dieter Schlereth zeigte sich nach der Partie gut gelaunt und gerade von der Anfangsphase aufgewühlt: „Es war ein richtiges gutes Spiel von uns, vor allem in der ersten Halbzeit. Der direkte Ausgleichstreffer nach unserem frühen Tor war zwar unnötig, aber wir haben uns davon nicht beeindrucken lassen.“
Fulminanter Beginn
Die gerade für den FC Sand enorm wichtige Partie begann fulminant: Schon nach zwei gespielten Minuten erhielt Shaban Rugovaj nach einem Eckball von rechts im Fünfmeterraum die Kugel und zimmerte den Ball zum 1:0 der Gäste unhaltbar unter die Latte. Postwendend gab es die Antwort des TSV Abtswind: Die Gastgeber kopierten nahezu das Tor der Sander, eine Ecke von links verwertete Nicolas Wirsching zum 1:1-Ausgleichstreffer (5.).
Es war ein wahres Fußballfest in den ersten 20 Minuten, die Zuschauer kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Vor allem die Korbmacher machten unheimlich viel Druck nach vorne. Und deutlich war zu erkennen: Der Gäste hatten diesmal den Siegeswillen verinnerlicht.
Und das trug Früchte. Sebastian Wagner spielte nach knapp einer halben Stunde einen wunderbaren Steilpass in den Lauf von Shaban Rugovaj. Der Angreifer ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und traf vor Torhüter Florian Warschecha mit seinem zweiten Treffer zur erneuten Führung (29.).
Dieses zweite Tor war der endgültige Dosenöffner für die Sander, die schnell nachlegten: Thorsten Schlereth fasste sich ein Herz und markierte nur drei Minuten später aus rund neun Metern gar das 1:3 (32.). Der 35-Jährige demonstrierte seinen immer noch vorhandenen enormen Antritt und zeigte im gesamten Spiel zudem eine bärenstarke Leistung.
Abtswinder Torwartwechsel
Als wäre der Zwei-Tore-Rückstand noch nicht schlimm genug für die Heimmannschaft, verletzte sich Keeper Florian Warschecha bei einem weiteren Zweikampf mit Thorsten Schlereth. Für ihn trat Felix Wilms zwischen die Pfosten (37.), der fortan vor einer schwierigen Aufgabe stand: „Für mich war es nach der Verletzung von Florian Warschecha schwer, ins Spiel hineinzukommen. So ein Kaltstart ist immer schwierig.“ Er wusste, worin die Niederlage begründet war: „In den ersten 45 Minuten waren wir einfach nicht präsent genug.“ Für den Keeper war es ein exemplarisches Match für die bisherige Spielzeit der Abtswinder: „Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison, dass wir frühe Tore kassieren. Rückstände zu drehen ist nie einfach. Nach der Pause haben wir es ein wenig besser gemacht, am Ende hat es aber nicht gereicht“, so Wilms nach der Partie.
Die Sander hatten indes mehr vom Spiel, zeigten schnelle Kombinationen und in den entscheidenden Momenten Kaltschnäuzigkeit, auch wenn kein weiterer Treffer bejubelt werden konnte. Dieter Schlereths Elf dominierte den Gegner und ließ den Hausherren letztlich keine Chance. Eine ernst zu nehmende Tormöglichkeit brachten die Abtswinder in den zweiten 45 Minuten kaum zustande.
Dieter Schlereth zufrieden
Umso überraschender fiel dennoch der Abtswinder Anschlusstreffer zum 2:3. Jeni Pascal kam im Strafraum an den Ball und verschaffte den Gastgebern noch einmal Hoffnung (79.). Das brachte ordentlich Spannung in die Schlussphase, die Abtswinder erwachten endlich aus ihrem Herbstschlaf. So wurde die Nachspielzeit zum Nervenspiel für die Sander. Am Ende brachten die Gäste die Führung aber über die Zeit.
Dieter Schlereth war rundum zufrieden mit seinen Schützlingen: „Sehr stark waren wir über die linke Seite, auch in der zweiten Halbzeit haben wir ordentlich Druck auf den Gegner ausgeübt. Als das 2:3 fiel, haben wir nochmal gezittert.“ Der Chefcoach strahlte vor Selbstbewusstsein: „Vor zwei Wochen hat uns jeder als sicheren Absteiger gesehen, jetzt sind wir wieder am Leben.“ Der zweite Sieg in Folge für den FC Sand, so kann es nächste Woche gegen Schlusslicht ASV Vach weitergehen.