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VOLLEYBALL 2. BUNDESLIGA SÜD
Mit offenem Visier nach Schwaig
Sie geben die Richtung vor: Cheftrainer Marco Donat (rechts) neben Zuspieler Merten Krüger auf dem Feld.
Foto: Matthias Lewin | Sie geben die Richtung vor: Cheftrainer Marco Donat (rechts) neben Zuspieler Merten Krüger auf dem Feld.
Von Rolf Müller
 |  aktualisiert: 14.11.2019 13:50 Uhr

SV Schwaig – VC Eltmann (Samstag, 19.30 Uhr, Hans-Simon-Halle)

Mit extrem breiter Brust reisen die Eltmanner Heitec Volleys am Samstag zum fränkischen Derby nach Schwaig. Aktuell könnte die Ausgangslage dieses Duells kaum unterschiedlicher sein. Eltmann kommt mit einer beeindruckenden Erfolgsbilanz von sieben Siegen in Serie, zeigte dabei zuletzt Moral und Nervenstärke, als man sowohl gegen Haching als auch in Karlsruhe die Partien drehen konnte. Die Gastgeber beklagen dagegen eine schlimme Seuchen-Saison. Schwaig kassierte fünf Niederlagen hintereinander und rangiert mit nur drei Siegen in neun Partien lediglich auf dem 10. Platz.

Eltmann wird gejagt

In der vergangenen Saison war das noch ganz anders. Der SV Schwaig und die Eltmänner lieferten sich über Monate ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Im direkten Vergleich verloren beide ihre Heimspiele. Schwaig gewann in Eltmann mit 3:0 und umgekehrt siegten die Unterfranken in der „gelben Halle“ im Tiebreak knapp mit 3:2. In der Endabrechnung hatten allerdings die Mittelfranken als Vizemeister hinter Grafing die Nase vorne, mit einem winzigen Punkt Vorsprung vor den Mainfranken.

Doch das ist für den neuen Eltmanner Chefcoach Marco Donat Schnee von gestern. Jetzt werden die Karten neu gemischt, blüht die alte Rivalität wieder auf. „Die derzeitige Tendenz sagt zwar was anderes“, betont Donat, „aber ich bin sicher, das fränkische Derby ist etwas ganz besonderes, wird eine heiße Kiste. Jeder will gegen uns als ambitionierter Aufstiegskandidat gewinnen. Wir sind die Gejagten. Jedes Team wächst gegen uns über sich hinaus.“

Der Kapitän will den Titel

Unabhängig von der Tabellensituation stellt sich der Tabellendritte auf heftige Gegenwehr der Gastgeber ein: „Die wollen endlich den gordischen Knoten durchschlagen, haben nichts zu verlieren, sind der Herausforderer. Sie wollen gewinnen, um nicht in den Abstiegskampf zu geraten.“ Donat ist überzeugt, dass die Schwaiger stärker sind als ihr gegenwärtiger Tabellenplatz: „Ich will ihnen nicht schmeicheln. Aber für mich gehören die Schwaiger in die Spitzengruppe der zweiten Liga.“

Deshalb hat Marco Donat klare Vorgaben gegeben: „Wir wollen von Anfang an loslegen wie die Feuerwehr, brutal Gas geben, nicht wie in Karlsruhe der ersten Satz verschlafen. Wir kämpfen komplett mit offenem Visier und wollen gewinnen. Ich wünsche mir von der Mannschaft als nachträgliches Geburtstagsgeschenk selbstverständlich drei Punkte.“ Eltmanns Trainer wurde am Donnerstag 38 Jahre alt.

„Wir würden lügen, wenn wir behaupten, nicht Meister werden zu wollen“
Sebastian Richter, Kapitän Heitec Volleys

Natürlich schielen die Heitec Volleys aber auch mit einem Auge auf die Tabelle. Das gibt Kapitän Bastian Richter ganz offen zu: „Wir möchten den Anschluss nach oben nicht verpassen und hoffen auf Ausrutscher von Grafing und Mainz-Gonsenheim. Wir würden lügen, wenn wir behaupten, nicht Meister werden zu wollen, das aber aus eigener Kraft. Aus diesem Grund können wir uns in Schwaig auch keinen Ausrutscher erlauben.“

Einen zusätzlichen Reiz erhält das Match durch besondere Konstellationen auf beiden Seiten. Der langjährige Eltmanner Coach Milan Maric sitzt jetzt auf der Trainerbank der Schwaiger. Ebenfalls die Fronten wechselten Mittelblocker Christian Novak (jetzt Schwaig) und der Pole Mariusz Wacek (jetzt Eltmann) – beide Gegner kennen sich also bestens. Aber das wird nach der Meinung von Marco Donat nicht entscheidend sein: „Im Zeitalter des Videostudiums gibt es ohnehin keine Geheimnisse mehr.“

Heimspiel in Bamberg

Unterdessen laufen die Planungen für die kommende Saison – die dann in der Ersten Liga gespielt werden soll – auf Hochtouren. Im laufenden Lizensierungsverfahren müssen die Eltmanner der Volleyball-Liga den Nachweis erbringen, auch Spiele in einer Arena austragen zu können. Denn in den Playoffs sind Spiele in einer Arena Pflicht. Die Heitec Volleys planen deshalb einen „Testlauf“ und werden eines der kommenden Heimspiele nach Bamberg in die dortige Brose-Arena verlegen. Welche Partie das sein wird, wollten die Eltmanner noch nicht verraten.

Aufgebot Eltmann: Couchman, Engel, Peta, Richter, Kolbe, Schmitt, Krüger, Kellermann, Stojanov, Werner, Wacek, Bibrack, Knauer, House.

 
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