Er kam sehr kurzfristig, trainierte lediglich dreimal mit der Mannschaft und stürzte sich quasi ins kalte Wasser. Dennoch traf er in seinen ersten beiden Partien gleich fünf Mal ins Schwarze. Der persönliche Einstand von Samy Paré beim Eishockey-Landesligisten ESC Haßfurt (1. Platz/51 Punkte) kann als vollauf gelungen bezeichnet werden. Dagegen war der 22-jährige Kanadier mit dem gesamten Abschneiden bei seinem Premieren-Wochenende nicht zufrieden.
"Ich hätte lieber in diesen beiden Spielen den Sieg errungen", war er nach den Pleiten beim EHC Bayreuth sowie gegen den EV Pegnitz deshalb nicht gerade bester Laune. Verständlich, dass sich Paré für das Auswärtsspiel am Freitagabend beim ESC Vilshofen (7./20) Änderungen wünscht. "Ich denke, wir müssen zu den Grundlagen zurückkehren und die Spiele einfach halten, uns gegenseitig auf dem Eis etwas mehr unterstützen, härter arbeiten", sagt der Angreifer. "Diese Details werden uns auf dem Weg helfen." Andererseits solle nach dem ersten Null-Punkte-Wochenende nicht alles schlecht geredet werden. "Das Team liegt noch ganz vorne in der Tabelle, es gibt also keinen Grund zur Sorge. Es war nur ein schlechtes Wochenende." Für ihn persönlich war es in seiner ersten richtigen Trainingswoche "wichtig, dass wir uns darauf vorbereiten und wieder auf die Beine kommen. Wir werden an den kleinen Details arbeiten und versuchen, Korrekturen an unserem Spiel vorzunehmen, um unser Spiel auf ein besseres Niveau zu bringen", will er seinen Teil dazu beitragen, dass die kleine Talfahrt erfolgreich beendet wird.
Kein Zuckerschlecken bei den Wölfen
Die Vilshofener Wölfe kennt er freilich nur vom Hörensagen. Er weiß um die Probleme der Niederbayern, die bekanntlich als erster Landesligaabsteiger feststehen, nachdem sie aufgrund der Abmeldung von Nachwuchsmannschaften gegen Regularien des Bayerischen Eissportverbands (BEV) verstoßen haben. Ihm ist auch bewusst, dass die Partie trotzdem kein Zuckerschlecken wird, denn sportlich wären die Wölfe, die im letzten Heimspiel den VER Selb sogar zweistellig aus ihrem Freiluftstadion schossen, aktuell sogar in den Playoffs vertreten. Dass die Hawks wie schon beim ersten Gastspiel an der alten Wirkungsstätte von ESC-Coach Ivan Horak erneut als klarer Favorit in die Partie gehen, steht für ihn jedoch außer Frage.
Auch für die nächsten Begegnungen hat sich Samy Paré viel vorgenommen. "Die Fans können von mir mit meiner Schnelligkeit und meinem Können viel Offensive-Power erwarten. Aber ich möchte auch ein guter Teamkollege für mein Team sein", macht er deutlich und fügt hinzu: "Ich werde das Notwendige tun, um dem Team zum Sieg zu verhelfen, egal was passiert, egal wer die Tore schießt." Eine wichtige Frage bleibt noch: Warum ist der quirlige Mittelstürmer nach Haßfurt in die Landesliga gekommen? "Ich bin dem Team beigetreten, weil ich sehr gutes Feedback, Empfehlungen und Informationen zum Team von Bekannten bekommen habe", begründet er seinen Wechsel aus der "Ligue de Hockey Sénior AAA du Québec" (LHSAAAQ) seiner Heimatstadt Quebec ins Frankenland, was für ihn "völliges Neuland" sei.
"immer noch ziemlich gutes Eishockey"
Aber: "Es gefällt mir bisher wirklich sehr gut. Ich liebe die Arena, die Fans sind fantastisch, das Team hat mir das Gefühl gegeben, willkommen zu sein." Ebenso war das Verhältnis zu Trainer und Betreuer von Anfang an "großartig. Ich könnte mir nichts Besseres wünschen. All meine Erwartungen dahingehend wurden voll erfüllt." Und wie groß ist der Unterschied zur Bayernliga, die Samy Paré vor einem Jahr in Schongau erlebt hat? "Der größte Unterschied für mich ist, dass in der Bayernliga das Spiel etwas schneller war. Aber es ist immer noch ziemlich gutes Hockey, das in der Landesliga gespielt wird."