
Ein Mann war nach dem 1:1-Unentschieden im Bezirksliga-Duell zwischen dem 1. FC Sand II und dem TSV Bergrheinfeld – auch lange nach Spielschluss – überhaupt nicht einverstanden mit dem, was er 90 Minuten ansehen musste: Bergrheinfelds Coach Thomas Gerstner. „Das war ein ganz schwaches Spiel von uns, in dem wir – glücklich – noch einen Punkt geholt haben. Viel mehr möchte ich dazu eigentlich gar nicht sagen, da ich von der Mannschaft etwas enttäuscht bin“, so Gerstner.
In Puncto Einsatzbereitschaft und Einstellung sah er erhebliche Unterschiede, zwischen dem, was sich die Bergrheinfelder unter der Woche vorgenommen hatten und dem, was letztlich auf dem Platz bei drückender Hitze zu erkennen war. Beim Aufsteiger waren drei Punkte fest eingeplant. Doch lange sah es danach aus, als würde die Sander Reserve gegen mitunter behäbig agierende Gäste ihren ersten Heimsieg der Saison einfahren.
Fabian Röder ärgert den TSV
Sechs Minuten vor dem Pausenpfiff brachte Fabian Röder die Hausherren durchaus verdient in Führung (39.). Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Bergrheinfeld engagierter, aber bis in die Schlussphase nicht zwingend genug vor dem gegnerischen Tor. Der disziplinierten Sander Hintermannschaft gelang es, die Bergrheinfelder meist vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Die mit zunehmenden Spielverlauf immer größer werdenden Räume bei Konterangriffen münzte die Elf von Trainer Christian Michl – fast schon fahrlässig – nicht in gefährliche Torraumszenen um.
Die Ungenauigkeit der Sander Reserve wurde letztlich bestraft. In der 77. Minute ließen die Gäste noch eine hochkarätige Einschussmöglichkeit liegen. Zehn Minuten später fiel aber doch noch der überfällige und verdiente Ausgleich: Die Defensive des Bezirksliga-Neulings, die ihre Aufgabe bis dato sehr gut erledigte, konnte eine hohe Flanke in den Strafraum nicht verteidigen – und somit nicht verhindern, dass der eingewechselte Angreifer Kevin Barke per Kopfball das 1:1 für Bergrheinfeld markierte.
Der späte Ausgleich sorgte zumindest noch dafür, dass die Laune von TSV-Trainer Thomas Gerstner nicht völlig ins Bodenlose abdriftete: „Es gibt einfach so Tage, an denen läuft nun mal nichts.“ Neben der wenig berauschenden Vorstellung musste Gerstner, der ohnehin schon einige Langzeitverletzte zu beklagen hat, in Sand eine weitere Hiobsbotschaft verkraften: Der frühere deutsche Junioren-Nationalspieler Marino Müller verletzte sich im ersten Durchgang und wird mit einer Knöchelverletzung vermutlich längere Zeit ausfallen. Als Ausrede für die kommenden Wochen will Gerstner die Verletzungsmisere aber nicht gelten lassen.
„Wir wollen voll angreifen und endlich in die Gänge kommen. In der Mannschaft steckt großes Potenzial. Wir müssen es nur langsam mal auf den Platz bringen.“ Über viel Talent verfügt auch die zweite Sander Mannschaft, die nach 18 Gegentoren in den ersten fünf Begegnungen an Stabilität gewonnen hat und somit auch zuversichtlicher auf die anstehenden Aufgaben blicken kann.
Fußball, Bezirksliga Ost
1. FC Sand II – TSV Bergrheinfeld 1:1 (1:0)
Sand II: Geier – Tscherner (69. Götz), Röder, Zeiß (81. T. Krines), Mantel, Haupt (48. S. Krines), Lörzer, Knoblach, Krines, Bulheller, Flachsenberger.
Bergrheinfeld: F. Müller – Klisa, Kraus, Ti. Rudloff (46. To. Rudloff, 77. Barke), Ebert, Heinze, Cäsar, Kommer, M. Müller (34. Werner), Schneider, Streng.
Schiedsrichter: Steffen Krauß (SV Herlheim). Zuschauer: 97. Tore: 1:0 Fabian Röder (39.), 1:1 Kevin Barke (87.).