
Der FC Sand hat in Abtswind das nachgeholt, was er im Heimspiel gegen Großbardorf versäumt hatte: Nämlich drei Punkte einzufahren. Denn während die Gastgeber Angriff um Angriff nicht erfolgreich abzuschließen vermochten, reichte den lange in der Defensive geforderten Korbmachern ein Doppelpack Shaban Rugovajs zum Sieg.
„Für einen Stürmer ist es immer schön zu treffen und umso schöner natürlich, wenn die Tore zu drei Punkten reichen“, meinte der Doppelpacker nach der Partie, merkte aber auch an, dass vor allem vor der Pause zum Sieg sehr viel Glück gehörte. Denn die Abtswinder nahmen von Beginn an das Heft in die Hand und ließen die Gäste kaum aus der eigenen Hälfte kommen. Immer wieder spielten die Schindler-Schützlinge die Korbmacher auseinander und kamen gefährlich zum Abschluss. Max Wolf zielte von der Strafraumkante knapp vorbei, der Ex-Aubstadter Markus Thomann traf aus fünf Metern die Latte, Max Hillenbrand jagte das Leder aus Nahdistanz über den Balken.
„Wenn wir in Rückstand geraten, können wir uns nicht beschweren“, erkannte auch Dieter Schlereth die Abtswinder Dominanz. Wirklich über die Mittellinie kamen die Sander erst nach rund der Hälfte der ersten Halbzeit. Dann aber richtig, als Shaban Rugovaj aus 25 Metern Maß nahm, unhaltbar traf und den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Danach tauchten die Sander mit Kevin Steinmann und Andre Karmann nochmals gefährlich vor dem TSV-Gehäuse auf, den Takt gaben aber weiter die Gastgeber vor. Nur Christopher Lehmann und vor allem Philipp Hummel vermochten es nicht, das Leder – was längst überfällig gewesen wäre – im Gäste-Tor unterzubringen. „Den Gegentreffer haben wir ganz gut weggesteckt und waren danach weiterhin gut im Spiel“, fand auch Abtswinds Coach Mario Schindler.
Doch der zweite folgte direkt nach der Pause. Danny Schlereth setzte sich rechts durch und erneut Rugovaj jagte den Ball am kurzen Pfosten mit Vehemenz in die Maschen. Eine Befreiung für die Sander, die sich hernach deutlich steigerten. Denn die bis dato eigentlich chancenlosen Gäste knüpften plötzlich an die starke Leistung gegen Großbardorf an. Immer wieder brachten sie den Ball schnell in die gegnerische Hälfte und stießen in die sich bietenden Räume. Abtswind stand nun mehr alles andere stabil. Die Verunsicherung war förmlich spürbar. Die Schützlinge von Mario Schindler mühten sich zwar um Struktur im eigenen Spiel, agierten aber meist zu ideenlos und ungenau. „Das 0:2 war ein Nackenschlag, von den wir uns nicht mehr erholten“, merkte auch der Coach zerknirscht an.
Dass seine Elf aber weiter auf die Wende hoffen durfte, lag allerdings nicht an ihr selbst, sondern an den plötzlich gar nicht mehr so effektiven Gästen. Erneut Rugovaj hatte zweimal die Entscheidung auf dem Fuß, aber Abtswinds Felix Reusch parierte stark. Auch Thorsten Schlereth scheiterte erst am Schlussmann, ehe er in der Schlussphase allen davoneilte, dann aber an Christopher Lenharts langem Bein hängen blieb. Sand hatte die TSV-Offensive mit aggressivem Zweikampfverhalten stets am Rande des Erlaubten gekonnt vom eigenen Tor ferngehalten und sich den Erfolg mittlerweile verdient. Lediglich bei Jürgen Endres Freistoß und Dominik Schmitts Abschluss aus dem Gewühl mussten die Korbmacher nochmals zittern, ehe sich jubelnd in die Arme fallen durften.
„Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg nicht unverdient. Natürlich müssen wir eine der Möglichkeiten nutzen, dann ist der Deckel drauf. Aber ich bin natürlich zufrieden“, freute sich ein erleichterter Dieter Schlereth nach dem Schlusspfiff.
Die Statistik des Spiels
Fußball, Bayernliga Nord TSV Abtswind – FC Sand 0:2 (0:1) Abtswind: Reusch – Sturm (74. Dußler), Graf, Lenhart, Wolf – Wirsching, D.Schmitt – Thomann, Lehmann (61. Dietl), Hillenbrand – Hummel (54. Hummel).
Sand: Klemm – Bechmann, Topuz, Thomann, Steinmann – D. Schlereth, Karmann, Rippstein (82. Moser), Rugovaj, T. Schlereth (87. Witchen) – Markof (51. A. Schmitt).
Schiedsrichter: Markus Haase (ASV Burglengenfeld). Zuschauer: 350. Tore: 0:1, 0:2 Shaban Rugovaj (23., 49.).