Mehr als sechs Wochen liegt die letzte Partie der Haßfurter „Hawks“ beim EHC Bad Aibling bereits zurück. Und im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten müssen sich die Verantwortlichen des Eishockey-Landesligisten derzeit nicht mit einer Unterbrechung der Saison beschäftigen. Wohl aber mit der Spielzeit 2020/2021, auch wenn diese erst in einem halben Jahr beginnen soll. Der sportliche Leiter des ESC Haßfurt, Martin Reichert, erzählt im Interview, dass er sich längst mit den äußert schwierigen Planungen beschäftigt, obwohl auch für ihn der Sport in Zeiten von Corona ebenfalls nur nebensächlich ist.
Martin Reichert: Die Freizeit verbringe ich beim Spazierengehen, Fahrradfahren oder im Garten, also so normal wie eben im Augenblick möglich. Generell ist die Lebenssituation, durch die neue Arbeitssituation, viel mehr aus dem Home-Office zu arbeiten, etwas entschleunigt.
Reichert: Planungen müssen in diesen Tagen etwas anders durchgeführt werden als in den letzten Jahren. Aber dies bedeutet nur Mehraufwand und nicht Vogel-Strauß-Politik mit Kopf in den Sand.
Reichert: Diese Gespräche laufen gerade an. Einige unsere Sponsoren sind durch die Krise natürlich stark belastet. Generell hoffen wir, wie jeder Bürger, dass keine Betriebe durch die Krise in den Ruin getrieben werden. Klar ist jedoch bereits jetzt, dass einige unserer Sponsoren in ein wirtschaftliches Problem geraten und man abwarten muss, wie es in diesen Betrieben weiter geht. Gut ist für uns als ESC, dass wir keinen wirklichen Groß-Sponsor haben. Für die allermeisten unserer Sponsoren bewegt sich das Engagement in einer unmerklichen Höhe zum Gesamtvolumen des Umsatzes. Dies bedeutet trotzdem für uns, eine deutlich stärkere Risikobetrachtung durchzuführen und mehrgleisig planen zu müssen.
Reichert: Ja, zum Teil gibt es bereits Verlängerungen und Zusagen. Aber auch hier ist die momentane berufliche und private Entwicklung der einzelnen Spieler abzuwarten. Deshalb will ich noch keine Namen nennen. Durch die Krise besteht hier durchaus noch ein spezielles Risiko in diesem Jahr. Bei den Spielern bezüglich der Arbeitsplätze und bei uns als Verein aufgrund der eventuell verringerten Sponsoring-Einnahmen. Bis jetzt haben wir nur einen Abgang zu verzeichnen, allerdings haben wir noch nicht mit allen Spielern gesprochen. Nur eine Personalie steht bislang wirklich fest: Matthias Kohl und wir haben uns in beiderseitigem Einvernehmen getrennt. Bei Neuverpflichtungen halten wir uns im Augenblick aufgrund der aktuellen Ereignisse eher zurück.
Reichert: „Natürlich haben wir bereits gesprochen. Sobald eine Vertragsverlängerung unterzeichnet ist, werden wir natürlich zunächst unsere Sponsoren und Fans informieren. Ich gehe aber davon aus, dass wir uns einigen und weiter zusammenarbeiten.
Reichert: „Ja, natürlich. Unter der Hand war dies schon länger bekannt. Um die Planung dieser vier Vereine so schnell wie möglich auf sichere Beine zu stellen, war dies eine gute Entscheidung. Ob und in wie weit der Bayerische Eissportverband auch noch andere Veränderungen anstrebt, bleibt abzuwarten. Aus meiner Sicht sollte der Verband die Zusammensetzung der Landesligen und der Bayernliga neu überdenken. Die Spielstärke der Landesliga hat sich extrem in Richtung Bayernliga entwickelt. Eine doppelgleisige Bayernliga in Nord und Süd mit anschließenden Play-Offs Nord-Süd, wäre hier eine gute vorstellbare Variante. Aber es gibt unzählige Möglichkeiten, in dieser Richtung etwas zu bewegen. Wir blicken erwartungsvoll in Richtung Verband, welche Neuigkeiten uns für die neue Saison 2020/2021 aus der Landeshauptstadt erreichen.
Reichert: Nein, das wäre ja auch deutlich zu früh. Die Zusammensetzung der Landesligen wird vermutlich nicht vor Juni bekannt gegeben. Die Frist für die Meldung der Mannschaften eines Vereines an den BEV endet am 1. Juni. Somit wird und sollte der Verband auch erst danach seine Planungen abschließen und die Vereine in den verschiedenen Klassen benennen.