Ein Freistoß war nach dem Spiel zwischen dem SC Maroldsweisach und den Sportfreunden Unterhohenried in der Fußball-A-Klasse Schweinfurt 4 die meistdiskutierte Szene des Duells, in dem es immerhin fünf Tore gab (der Gast und Tabellenführer siegte mit 3:2). Dabei war dieser Freistoß weder aus 40 Metern mit voller Wucht, noch technisch fein oder glücklich abgefälscht im Tor gelandet. Im Gegenteil: Maroldsweisachs Spielertrainer Marco Prediger, der schon höherklassig beim 1. FC Sand gekickt hat, hatte den Ball absichtlich ins Aus geschossen.
Zuvor war dem Keeper der Gäste, Christian Goger, beim Versuch einen Rückpass auf ihn weiter zu spielen, die Achillessehne gerissen. "Das Knacken hat man bis hier oben gehört", heißt es im Liveticker des Bayerischen Fußballverbandes. Weil der Torwart aber den Ball im Fallen unter sich begraben und so regeltechnisch "angenommen" hatte, musste der Schiedsrichter auf Freistoß im Strafraum entscheiden. Kapital schlagen aber wollte der Gastgeber zehn Minuten vor Spielende beim Stand von 1:3 aus dieser Chance nicht, im Gegenteil: "Fair Play statt mögliches Tor" war das Motto.
"Das war wirklich gut gelöst vom Gegner", lobte Unterhohenrieds Kapitän Simon Krämer. "Generell funktioniert der Fairness-Gedanke in den unteren Spielklassen sehr gut. Gerade weil man sich ja meist kennt." Den Abschlag danach übrigens zimmerten die Gäste so weit in die Hälfte des Gegners, dass der wieder einen neuen Angriff aufbauen konnte.