Nach dem erfolgreichen Rückrundenauftakt gegen Bühl wollte der VC Eltmann am Wochenende auch in Leipzig ein weiteres Ausrufezeichen setzen und die nächsten Punkte einsammeln. Dass es am Ende „nur“ ein Punkt geworden ist, lag vor allem an der starken Leistung des Gegners, der von Beginn an konzentriert auftrat und die Unterfranken insbesondere durch sehr druckvolle und präzise Aufschläge unter Druck setzte. Zudem machten sich am Wochenende dann auch die personellen Probleme auf Seiten der Unterfranken bemerkbar, sodass man am Ende des Matches das Gefühl hatte, dass beim VCE auch etwas die Kräfte schwanden.
„Großes Lob an die Leipziger. Die haben das heute echt super gemacht und verdient gewonnen. Natürlich hatten wir am Ende sogar noch die Chance, das Spiel komplett zu drehen und das Spielfeld als Sieger zu verlassen, aber schaut man sich die ganze Partie an, müssen wir heute auch einfach mal mit dem einen Punkt zufrieden sein.“, so Coach Christain Kranz nach dem Match. Wie bereits in den letzten Wochen musste der Tabellenführer auf den noch immer verletzten Diagonalspieler Jannis Hopt verzichten, der sein Team zwar von der Bank unterstützte, jedoch nach wie vor nicht aktiv ins Spielgeschehen eingreifen konnte. Zudem musste dann auch noch Leistungsträger Sebastian Richter kurzfristig absagen, sodass sich das Team des VCE eigentlich von selbst aufstellte und die Wechseloptionen sich auf ein Minimum reduzierten.
Keine optimalen Vorzeichen
Auch wenn die Vorzeichen somit nicht optimal waren, lässt sich die schwache Leistung der Eltmanner in den ersten beiden Sätzen nicht allein durch die personelle Lage erklären und wenn man nicht gewusst hätte, dass es sich beim VCE um den amtierenden Tabellenführer der Zweiten Bundesliga handelt, hätte man es wohl kaum geglaubt. „Ich möchte gar nicht zu viel über die ersten beiden Sätze sprechen und hier auch kein großes Fass aufmachen. Ich glaube jeder, der heute dabei war, weiß, dass es so nicht geht, und wird in Zukunft alles daransetzen, dass so etwas eben nicht nochmal passiert. Wir müssen die Kirche trotzdem im Dorf lassen und es den Jungs zugestehen, dass es eben auch mal solche Tage gibt, an denen es mal nicht so gut läuft.“, nimmt Manager Reschke sein Team nach dem Spiel in Schutz. „Wir müssen jetzt das Positive sehen und auch einfach mal mit dem Punkt zufrieden sein. Wir haben uns nach den beiden Sätzen zurückgekämpft, nicht aufgegeben und Charakter und Moral gezeigt. Die Saison ist noch lang und am Ende wird es eben auf genau diese Eigenschaften ankommen. Ich bin trotzdem stolz auf die Jungs und es ist jetzt eben wichtig, die richtigen Schlüsse zu ziehen, damit wir am Wochenende nicht nochmal so anfangen wie gegen Leipzig.“, so Reschke weiter.
Somit ist die Geschichte der ersten beiden Sätzen auch ziemlich schnell erzählt. Leipzig zeigt eine fokussierte und fast fehlerfreie Leistung, während es den Gästen nicht gelingt ins Spiel zu finden und dem Druck der L.E. Volleys standzuhalten. Auch wenn man sich am Ende des ersten Satzes nochmal herankämpft, sind es am Ende zu viele eigene Fehler und Unkonzentriertheiten, die dafür sorgen, dass der erste Satz mit 25:20 und der zweite Satz gar mit 25:17 an die Gastgeber geht. Wie von Reschke angesprochen, raffte sich das Team um Kapitän Johannes Engel dann jedoch nochmal zusammen und war ab dem dritten Spielabschnitt kaum wieder zu erkennen. Körpersprache, Einsatz und Willen stimmten nun und auch spielerisch funktionierte es immer besser. Angetrieben von den Bankspielern, welche die Jungs auf dem Spielfeld immer wieder motivierten und versuchten, das Energielevel hochzuhalten, gelang es dem VCE somit tatsächlich, sich in die Partie zurückzukämpfen und zunächst den dritten Satz mit 25:19 und nur wenig später gar den vierten Satz mit 26:24 für sich zu entscheiden.
Tie-Break muss Entscheidung bringen
Somit war klar, dass es auch dieses Wochenende in den alles entscheidenden Tie-Break gehen sollte, in dem beide Teams nochmal alles in die Waagschale werfen sollten, um das Feld als Sieger zu verlassen. Der entscheidende Abschnitt blieb bis zum Ende umkämpft und spannend. In teilweise spektakulären Ballwechseln boten sich die beiden Mannschaften einen echten Schlagabtausch und es war bis zum Ende nicht vorhersehbar, wer an diesem Abend das bessere Ende für sich haben sollte. Nach dem Seitenwechsel sah es so aus, als könne der VCE das Comeback perfekt machen und auch diese Partie für sich entscheiden und man ging mit einer knappen Führung auf die Zielgerade. „Am Ende ist es dann wirklich fast schon ärgerlich, dass wir uns für den großartigen Einsatz nicht komplett belohnen konnten. Ich glaube, dass uns am Ende etwas die nötige Kraft gefehlt hat und wir das Niveau somit nicht bis ganz zum Schluss halten konnten. Gerade die Aufschlagfehler und ein oder zwei Unsicherheiten in der Annahme haben uns dann am Ende den Sieg gekostet. Wir hoffen jetzt, dass alle bald wieder fit und gesund sind und wir in den nächsten Wochen wieder aus dem Vollen schöpfen können.“, analysiert Trainer Kranz den Tie-Break, in dem sich sein Team schlussendlich denkbar knapp mit 13:15 geschlagen geben musste.
Angesprochen auf die Stimmung im Team und die aktuelle Tabellensituation, findet der verletzte Jannis Hopt nochmals klare Worte. „Wie gesagt, ich kann nur immer auffordern, objektiv zu bleiben und alles andere interessiert mich nicht. Wir sin Erster, Tabellenerster!“, entgegnet er der lokalen Presse auf die Frage, nach einer möglichen Zwangslage beim VCE und möchte von einer Ergebniskrise nichts hören. Weiter geht es für den VC Eltmann am Wochenende dann mit einem Doppelspieltag in der eigenen Halle. Mit Friedrichshafen und Mimmenhausen empfängt man dann die zwei Teams vom Bodensee und möchte die beiden Spiele nutzen, schnellstmöglich zurück in die Erfolgsspur zu finden und sich zudem beim TSV Mimmenhausen für die Hinspielniederlage zu revanchieren.