Die zweite Landesliga-Saison der DJK Dampfach läuft bislang beschwerlich. Die Elf von Trainer Oliver Kröner, die am Samstag (16 Uhr) den Liga-Neunten FC Fuchsstadt empfängt, steht nach elf Spieltagen mit erst neun Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Im Vorjahr dagegen fuhr der damalige Aufsteiger aus den ersten elf Spielen bereits zwanzig Zähler ein. Als Mutmacher könnte das 1:1-Unentschieden am vergangenen Spieltag beim aktuellen Tabellendritten ASV Rimpar, der am Samstag zum Spitzenspiel bei Tabellenführer FT Schweinfurt (15 Uhr) gastiert, herhalten. Im Tor stand da ein junges Talent, das sich nun den Platz zwischen den Dampfacher Pfosten dauerhaft schnappen möchte.
Dass er in Rimpar zu seinem dritten Saisoneinsatz kam, überrasche ihn nicht sonderlich, erzählt Noah Mack. "Der Trainer hatte schon angekündigt, dass Veränderungen hermüssen. Es hat sich für mich leicht angedeutet." Der 19 Jahre alte Mack verdrängte damit den zwei Jahre älteren Niklas Götz auf die Bank. "Aber ich muss mich sowieso jedes Spiel darauf einstellen, zu spielen – oder eben nicht zu spielen." In der Sommerpause ist Mack nach Dampfach gewechselt. In der vergangenen Spielzeit war der mittlerweile ausgelernte Verwaltungsfachangestellte der Stadt Schweinfurt Stammkeeper der U 19 des FC 05 Schweinfurt in der Bayernliga. "Es war für mich die beste Option, Dampfach hat sich frühzeitig um mich bemüht", erklärt das Torwarttalent. Er wollte beim Übergang in den Männerbereich die Chance auf Einsatzminuten haben, statt höherklassig vielleicht nur dritter Torhüter zu sein. "Ich wollte Spielpraxis und nicht irgendwo auf der Bank versauern. Da hatte ich keine Lust drauf."
Mit Mack im Kasten ist die DJK-Bilanz ausgeglichen
Trotz eines Rückschlags kurz vor Saisonstart, als ihn ein Nasenbruch außer Gefecht setzte, stand er mittlerweile 270 Minuten im Dampfacher Tor. Mit Mack im Kasten hat die DJK eine ausgeglichene Bilanz – er stand noch beim 3:2-Heimsieg gegen Großbardorf und beim 1:3 bei Alemannia Haibach auf dem Platz. "Ich versuche vor allem, Sicherheit auszustrahlen", beschreibt er selbst sein Torwartspiel. Einen erbitterten Zweikampf mit der etatmäßigen Nummer eins liefert sich der Herausforderer aber nicht wirklich, verrät Mack: "Wir haben einen guten Konkurrenzkampf und ein sehr respektvolles Verhältnis." Konkurrent Götz spielte eine starke erste Landesliga-Saison. "Wir verstehen uns auch gut. Es ist nicht so, dass der eine dem anderen nichts gönnt. Wenn der andere spielt, hofft man, dass er für das Team das beste Spiel macht."
Der junge Torhüter klingt bereits wie ein alter Hase. Vielleicht auch kein Wunder, denn im Nachwuchs des FC 05 Schweinfurt hat er anspruchsvolle Jahre hinter sich. "Es war sehr lehrreich, ich konnte viele Erfahrungen sammeln. Die Zeit hatte ihre Höhen und Tiefen", fasst er den fußballerischen Abschnitt im Sachs-Stadion zusammen. Als U19-Akteur der Nullfünfer hatte er unter anderem Extra-Torwarttraining mit Leon Hartmann, Schlussmann der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach, und Bennet Schmidt, damals Nummer eins der Regionalliga-Mannschaft des FC 05. "Die Zusammenarbeit zwischen U 19 und der ersten Mannschaft war durch unseren Trainer Marcel Kühlinger wirklich gut."
Perspektivisch soll es Bayern- oder Regionalliga sein
Im letzten Regionalliga-Heimspiel der Saison 2022/23 durfte der gebürtige Sennfelder dann sogar bei den Profis beim 2:1-Sieg gegen den designierten Meister SpVgg Unterhaching auf der Bank sitzen. "Das war schon cool", erinnert sich Mack, der sich perspektivisch die Bayern- oder Regionalliga als Stammtorhüter zutraut. Die Realität heißt aber erst einmal Landesliga-Abstiegskampf, in dem Noah Mack vielleicht noch häufiger im Dampfacher Tor stehen wird: "Ich hoffe, dass ich weiterhin spiele, und mein gutes Spiel in Rimpar belohnt wird. Das kommt auch ganz auf meine Trainingsleistung, die konstant und gut bleiben muss, an."