Anwärter auf die Spitzenplätze in der Fußball-Kreisliga Schweinfurt 2 hatte es vor dem Saisonstart genügend gegeben. Der Bezirksliga-Absteiger TSV Knetzgau, der Vorjahreszweite SV Rapid Ebelsbach, die jungen Wilden des TV Haßfurt. Dessen Stadtrivalen, den FC Haßfurt, hatten sicher nicht alle ganz oben auf dem Zettel. Doch nach drei Partien steht die Elf von Spielertrainer Danny Möhring mit einer perfekten Ausbeute ganz oben.
Drei Spiele, drei Siege, 11:2 Tore: Kein Wunder, dass die Stimmung beim Team von der Flutbrücke gerade passt. "Wir sind gut drauf und ackern als Team füreinander", erklärt Möhring die aktuelle kleine Welle, die sie beim FC reiten. Dem 3:1-Auftaktsieg beim SC Trossenfurt ließ der FC einen 3:0-Heimerfolg gegen stark ersatzgeschwächte Forster folgen. Am vergangenen Samstag gelang dem Klub aus der Kreisstadt ein 5:1 in Schonungen – für Möhring der bisher wichtigste Sieg dieser Runde.
"Es war ziemlich heiß, aber wir haben es mit zehn Mann über 70 Minuten trotzdem gepackt, kaum etwas zuzulassen", sagt der 29-Jährige über die Partie, in der Schiedsrichter Jakob Mendel den Haßfurter Viktor Bayer aufgrund einer Tätlichkeit nach nicht einmal 20 Minuten vorzeitig zum Duschen geschickt hatte. "Das ist ein Zeichen, dass es im Team stimmt: Jeder hat sich für den anderen aufgeopfert." In Unterzahl ließ der FC gegen anlaufende Schonunger nichts zu, baute stattdessen den eigenen Vorsprung kontinuierlich aus. Der einzige Gegentreffer fiel nach einem Strafstoß. "Ich habe es der Mannschaft nach dem Spiel gesagt: Solche Leistungen machen mich stolz, Trainer eines solchen Teams zu sein. Die Jungs reißen sich gegenseitig mit", meint Möhring.
Es stimmt offensichtlich beim FC. Doch woher kommt's? Für den Spielertrainer liegt die Antwort darauf schon ein paar Monate zurück. Im Februar kam Möhring die Idee, mit seiner Elf in ein Trainingslager zu gehen. Geld aus irgendwelchen Kassen oder gar von Sponsoren gab es zwar nicht, doch waren die Preise, wie Möhring fand, ziemlich fair. Und das sah seine Mannschaft auch so.
Fünf Tage in der Türkei schweißen den FC Haßfurt zusammen
"Die Jungs waren sofort Feuer und Flamme", erzählt Möhring rückblickend. "Das hat mich auch echt stolz gemacht. Jeder musste die Kosten schließlich selbst tragen. Und trotzdem waren wir 20 Mann." Also verabschiedete sich der FC Haßfurt von den Minusgraden in Deutschland und begab sich bei Sonnenschein und 20 Grad ins Trainingslager in die Türkei. Fünf Tage, 20 Kreisligakicker. "Wir haben die Zimmer wild ausgelost, jeder hatte mit jedem zu tun. Da gab's keine Grüppchen, das hat uns brutal zusammengeschweißt", erzählt Möhring.
Davon, so zumindest die Einschätzung des Spielertrainers, zehrt die Mannschaft noch in diesem Sommer. Die Tabelle jedenfalls gibt den Haßfurtern Recht. "Nach der Partie in Schonungen waren wir noch gemeinsam in Schweinfurt unterwegs. Als ich in die Runde geschaut habe, saß wirklich jeder mit einem breiten Grinsen vor seinem Bier", sagt Möhring. "So ein Saisonstart fühlt sich schon gut an." Die doppelte Chance, den sogar noch auszubauen, gibt's schnell: Schon am Donnerstag ist um 18.30 Uhr die SG Stadtlauringen zu Gast, am Sonntag (15 Uhr) kommt der TSV Aidhausen zum Gastspiel ins Stadion an die Flutbrücke.
