
Das war eine Bewerbung. Mit einem 5:1-Sieg, der gut und gerne noch höher hätte ausfallen können, demontiert der SV Fatschenbrunn den VfR Hermannsberg und verabschiedet sich so mit einem positiven Gefühl in die Winterpause. Dabei ist aktuell nicht alles rosarot beim Steigerwald-Klub, der erst im Sommer den Aufstieg in die Kreisliga Schweinfurt 2 geschafft hatte.
Das Wetter, es passte an diesem Sonntag mit Nieselregen und etwas über null Grad Celsius irgendwie zur aktuellen Lage bei den "Fatschis". In der Vorwoche hatte das Trainerduo Robert Bindig und Julian Zehnder, das gemeinsam im Sommer 2022 seine Arbeit in Fatschenbrunn aufgenommen hatte, mitgeteilt bekommen, dass sich die Wege im Sommer trennen würden. "Wir waren absolut überrascht, keine Frage", gab Bindig nach Spielschluss zu. Die Erklärung: Der Verein wolle nach drei, vier Jahren für neue Impulse von außen sorgen. "Das müssen wir akzeptieren, die Entscheidung ist gefallen. Das heißt aber nicht, dass wir von unserem Weg hier abkehren. Das ist eher noch ein Ansporn, so weit oben wie möglich in der Tabelle zu landen."
An der sportlichen Entwicklung kann es jedenfalls nicht liegen. Im ersten Jahr noch in der Relegation gescheitert, gelang im vergangenen Sommer der historische Aufstieg ins Kreis-Oberhaus. Und da steht Fatschenbrunn nach dem Kantersieg über Hermannsberg mit 23 Zählern aus 19 Partien mit ordentlich Vorsprung auf die Abstiegsplätze mehr als solide da.
Trotz des ganzen Aufruhrs hielten Bindig und Zehnder ihre Elf gegen den VfR in der Spur. Bereits zur Pause war nach zwei Toren von Dominik Fösel und einem von dessen Bruder Niklas die Messe gelesen, wenngleich die Gäste durch einen Abstauber von Tobias Kundmüller nach einem Rippstein-Freistoß nochmal von sich hören ließen. Das hinderte VfR-Coach Stefan Klemm, selbst im Tor stehend, nicht daran, sich lautstark über die mangelnde Abwehrarbeit seiner Vorderleute zu beschweren. Besser wurde es aber nicht: Mit zwei weiteren Treffern und einigen ungenutzten Chancen obendrein tütete Fatschenbrunn den Dreier in Hälfte zwei souverän ein.
Zukunftsfrage in die Winterpause verschoben
Bleibt die Frage, wie es weitergeht mit dem SVF-Trainerduo. Doch sowohl Bindig als auch Zehnder wollen die Entscheidung noch vertagen. "Wir haben uns noch gar keinen Kopf darüber gemacht, wie es für uns weitergeht. Das entscheiden wir in der Winterpause", sagte ein verschwitzter Zehnder, der selbst gehörigen Anteil am Erfolg gegen den VfR hatte. "Ob wir zusammen etwas Neues machen. Ob wir uns trennen und ich als Spieler hier bleibe oder woanders hingehe. Das ist alles noch offen."
Begehrlichkeiten hat das Duo jedenfalls geweckt, das steht bereits jetzt außer Frage. Und verwundert auch nicht, angesichts des Verlaufs, den der SV Fatschenbrunn unter dessen Leitung genommen hat. "Es war verrückt, wie viele Anrufe von unbekannten Nummern wir in dieser Woche hatten", meinte Bindig mit einem Schmunzeln. Und Zehnder fügte, ebenfalls schmunzelnd, hinzu: "Die nächsten acht Wochen werden sicher interessant werden."
Fußball: Kreisliga Schweinfurt 2, Männer
SV Fatschenbrunn – VfR Hermannsberg 5:1 (3:1)
Fatschenbrunn: Neidnig – Ludwig, Moser, Slawik, Oppelt, Neundörfer, N. Fösel, Zehnder, D. Fösel, Bäuerlein, Simon. Eingewechselt: Moller, Bittner, Hümmer, Pfaab, Schütz.
Hermannsberg: Klemm – Strätz, Schmitt, Melber, Zehendner, Häfner, Rippstein, T. Kundmüller, Schlee, J. Frank, M. Kundmüller. Eingewechselt: Derra, Strätz, Persch.
Schiedsrichter: Manuel Meyer (FG Marktbreit-Martinsheim). Zuschauende: 100. Tore: 1:0 Dominik Fösel (6.), 2:0 Niklas Fösel (18.), 3:0 Dominik Fösel (36.), 3:1 Tobias Kundmüller (43.), 4:1 Jakob Frank (59., Eigentor), 5:1 Dominik Fösel (73.).