
Den Volleyball in Bamberg bekannter machen, die Eltmanner Heitec Volleys als Marke in der oberfränkischen Region installieren, das ist die primäre Aufgabe von Wolfgang Heyder, der dem Erstliga-Aufsteiger in Sachen Marketing unter die Arme greift. Heyder zeigte sich am Dienstagvormittag bei einem Schautraining davon überzeugt, dass Volleyball für den Standort Bamberg ein Zugpferd werden könne.
Dass dazu natürlich das Marketing nur eine - wenngleich überaus wichtige - Unterstützung sein kann, weiß nicht nur Heyder. Der wichtigste Part aber ist der Sport selbst. Der muss attraktiv und natürlich erfolgreich sein. Und dieser Aufgabe widmet sich bei den Heitec Volleys Marco Donat. Der Trainer des Erstliga-Aufsteigershat den Sommer über zehn neue Spieler in die Mannschaft geholt. Diese zehn und die in Eltmann verbliebenen Merten Krüger, Tobias Werner und Mircea Peta sowie „standby-Spieler“ Marco Knauer müssen ab Samstag zeigen, dass das Projekt „Erste Bundesliga“ für den Eltmanner Club machbar ist.
Umbruch vollzogen
Etliche Wochen hat Donat seine Mannschaft fit gemacht für die schweren Aufgaben die ab dem Wochenende warten. „Wir hatten eine wirklich gute Vorbereitung. Auch die letzten Testspiele beim Turnier in Portugal waren gut. Die knappe 2:3-Niederlage gegen Benfica Lissabon hat mich zwar ein wenig geärgert, weil wir auch 3:1 hätten gewinnen können. Aber Benfica ist Champions-League-Teilnehmer, wir Aufsteiger in die Erste Liga. Da kann man auch mit einer knappen Niederlage zufrieden sein“, glaubt der Coach, den großen Umbruch in Eltmann erfolgreich vollzogen zu haben.
„Aufgrund der starken Professionalisierung in Verein und Mannschaft haben wir viele neue Spieler. Und die konnten wir erfolgreich integrieren“, so Donat. Und weiter: „Es ist für mich als Trainer eine sehr angenehme Mannschaft.“ Und die brennt auf den Saisonstart, wenn man dem Trainer Glauben schenkt: „Den Kraftraum können die Jungs nicht mehr sehen, sie wollen an die Bälle.“ Der ganze Klub freut sich auf das Auftaktmatch in Friedrichshafen. „Klar, es ist ein schwieriger, aber auch angenehmer Gegner“, erwartet Donat gegen den Vorzeigeverein vom Bodensee ein dickes Brett. Aber: „Wir können nur gewinnen, haben keinen Druck.“
Vorbild Merten Krüger
Den lässt sich auch Merten Krüger nicht anmerken. Der ruhige, 1,95 Meter große Zuspieler wurde von Donat zum Kapitän bestimmt. „Merten ist, mit den ganzen Dingen, die er verkörpert, ein Vorbild. Seine Qualität als Führungsspieler, sein professionelles Leben, alles vorbildhaft. Außerdem hat er als Zuspieler alle Fäden in der Hand. Deshalb habe ich ihn zum Kapitän gemacht“, spricht Donat dem Hamburger durchaus eine Schlüsselrolle zu. ebenso wie Irfan Hamzagicv.
Mit der Verpflichtung des 1,98 Meter großen Diagonalangreifers - Markenzeichen knallharte Schmetterschläge - habe man „großes Glück gehabt. Einen Spieler seines Formates verpflichten zu können, ist für uns ein absoluter Glücksfall.“ Das gleiche gilt auch für den Niederländer Luuc van der Ent. Den 2,08-Riesen konnten die Eltmanner auf Leihbasis aus Modena loseisen. Dort hat der 21-Jährige immerhin in der für Donat stärksten Liga der Welt gespielt. Publikumsliebling dürfte für Donat allerdings Roosevelt Filho werden. Der Mittelblocker verkörpert für Donat alles, was man sich unter einem Brasilianer vorstellt: „er ist fröhlich, ein Sonnenschein einfach immer emotional“.
„Mit der Mannschaft ist viel möglich“, sagt Donat zu den Aussichten in der Ersten Bundesliga, nennt dann aber doch nur den „Klassenerhalt“ als einziges sportliches Ziel. „Wir wollen den Volleyball in Bamberg ankommen lassen, die Fans begeistern.“ Und je besser die Mannschaft spiele, je erfolgreicher sie sich in der Ersten Bundesliga präsentiert, umso stärker wird auch der Zuspruch in der Brose-Arena sein.
Der bisherige Zuspruch - bislang seien laut Wolfgang Heyder gut 100 Dauerkarten verkauft - hat sicherlich noch Luft nach oben. „Der erste Schritt ist aber gemacht“, weiß Heyder, dass hier noch einiges an Arbeit vor der extra dafür gegründeten Volleyball-GmbH liegt. Immerhin: Zu den bisherigen Sponsoren haben sich mittlerweile auch einige Bamberger Unternehmen gesellt. Der angedachte Etat von rund 850 000 Euro ist trotzdem noch nicht ganz in trockenen Tüchern, auch die Zuschauereinnahmen können derzeit natürlich nur geschätzt werden.
Heimpremiere gegen Frankfurt
Einen ersten Anhaltspunkt dafür wird es am Freitag, 18. Oktober, im ersten Heimspiel gegen den letztjährigen Champions-League-Teilnehmer Frankfurt geben. „Ich kann allen Zuschauern versprechen, dass sie uns Rennen, Schwitzen und Fliegen sehen werden“, rührte Marco Donat schon einmal die Werbetrommel.