Enttäuschung bei den Verantwortlichen und Spielern des TSV Großbardorf – Genugtuung bei Sands Coach Dieter Schlereth. „Meine Mannschaft hat ein gutes Spiel abgeliefert. Jeder war bis in die Haarspitzen motiviert. Mir hat besonders gefallen, dass meine Jungs die fußballerischen Tugenden an den Tag gelegt und das gezeigt haben, was wir uns vorgestellt haben“, erklärte der Trainer nach dem 1:0-(1:0)-Sieg gegen den TSV Großbardorf, der nun seine Relegations-Träume begraben muss.
„Ich hätte gerne diese Sache durch einen weiteren ,Dreier' offen gehalten, aber dieses Thema hat sich jetzt von alleine erledigt“, sagte der frustrierte TSV-Coach André Betz. Er hatte sein Spielsystem gegenüber den letzten erfolgreichen Partien geändert und neben Simon Snaschel Tobias Fleischer in die vorderste Front beordert. Hinter den beiden Spitzen sollte der zuletzt so gut spielende Dominik Zehe das Spiel ankurbeln und zusammen mit den beiden Außenspielern Florian Dietz und Björn Schönwiesner die Defensive der Gäste unter Druck setzen. Doch dies gelang nicht. Die beiden Stoßstürmer konnten sich gegen die sattelfeste Abwehr der Gäste nie entscheidend durchsetzen und wurden auch ganz selten mit verwertbaren Zuspielen gefüttert.
Das Match begann mit einem Paukenschlag der Mannschaft von Dieter Schlereth. Bereits nach fünf Minuten ging der FC durch den Ex-Großbardorfer Adrian Reith in Führung. Nach einem abgefangenen Befreiungsschlag der Platzherren wurde das Leder in die Mitte gespielt und Reith überwand TSV-Schlussmann Christian Dietz, der an diesem gebrauchten Tag zum besten Akteur seiner Mannschaft avancierte. Vor allem ihm war es zu verdanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel.
Lob für die Ex-Großbardorfer
Schon vor dem 0:1 hatte er gegen den frei vor ihm auftauchenden Dominik Schmitt gerettet. Nachdem Gästekeeper Stefan Klemm einen Schönwiesner-Weitschuss mit den Fingerspitzen über die Latte gelenkt und einen Snaschel-Kracher per Faustabwehr entschärft hatte (dabei verletzte er sich und musste ausgewechselt werden), hatte Kevin Steinmann gleich zwei Mal die Riesenchance, zu erhöhen. Beide Male bewahrte Dietz die Ruhe. Nur eine Minute später behielt der TSV-Torhüter die Oberhand gegen Reith.
„Bis zur Halbzeit hatte Sand sechs Abschlüsse, wir nur zwei. Vielleicht hätte die Partie einen anderen Verlauf nach Wiederbeginn genommen, hätten wir den Ausgleich geschafft“, bilanzierte Betz die ersten 45 Minuten, in denen der Gast eindeutig besser war. Denn bereits da fehlten bei den Hausherren die Durchschlagskraft und die zündenden Spielideen, wie Betz kritisch anmerkte. Im Gegensatz zum Bardorfer Trainer war sein Gegenüber Schlereth bis dahin schon zufrieden mit seinen Mannen.
Sand fährt gute Konter
Den beiden Ex-Großbardorfern Shaban Rugovaj und Adrian Reith sprach er ein Sonderlob aus: „Sie haben ein gutes Spiel abgeliefert. Aber nicht nur sie, die ganze Truppe hat überzeugt. Aufgrund der Spielanteile ist unser Sieg sicher verdient.“
Dem stimmte Betz zu, der auch im zweiten Durchgang keine große Leistungssteigerung seiner Grabfelder sah. Immer wieder fuhren die Gäste durchdachte Konter. Hier setzte Schlereth seinen einzigen Kritikpunkt an: „Wir hätten aus ihnen mehr Kapital schlagen und höher gewinnen müssen.“ Aber seine Spieler trafen einfach das Tor nicht.
Die Statistik des Spiels
Fußball, Bayernliga Nord
TSV Großbardorf – 1. FC Sand 0:1 (0:1)
Großbardorf: Chr. Dietz – Müller, Mangold, Piecha, Rieß – Illig – F. Dietz, Zehe, Schönwiesner – Snaschel, Fleischer (67. Dinkel).
Sand: Klemm (13. Geier) – Chr. Gonnert, Bechmann, Karmann, Steinmann – Schmitt – Schlereth (86. Moser), Wagner, Reith – Rugovaj, Markof (63. O. Gonnert).
Schiedsrichter: Marco Öttl (Thurmansberg).
Zuschauer: 280. Tor: 0:1 Adrian Reith (5.).