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FUßBALL, BAYERNLIGA NORD
Snaschel trifft, Schlereth nicht
Am Großbardorfer Keeper Julian Schneider ist Thorsten Schlereth schon vorbei, der Ball landet trotzdem nicht im Tor.
Foto: Anand Anders | Am Großbardorfer Keeper Julian Schneider ist Thorsten Schlereth schon vorbei, der Ball landet trotzdem nicht im Tor.
Günter Madrenas
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:44 Uhr

Knapp mit 1:0 durch einen späten Treffer seines besten Torschützen Simon Snaschel setzte sich der TSV Großbardorf im Oktoberfestspiel gegen den unterfränkischen Rivalen aus Sand durch. „Von beiden Mannschaften war es aber kein Fest, was sie den Zuschauern boten“, stellte Bardorfs Sportvorstand Andreas Lampert zu Beginn der Pressekonferenz fest. „Wichtig sind aber heute die drei Punkte nach den beiden enttäuschenden letzten beiden Partien.“

Wie zu erwarten war, entwickelte sich auf dem ziemlich tiefen Geläuf im Grabfeld ein kampfbetontes Match, in dem spielerische Leckerbissen selten zu sehen waren. Das gab auch Großbardorfs Cheftrainer André Betz hinterher zu: „Die Leichtigkeit und die Zielstrebigkeit haben gefehlt. Aber meine Mannschaft hat Leidenschaft gezeigt und der Wille, die Begegnung unter allen Umständen für sich zu entscheiden, war deutlich zu spüren.“

Sander Defensive steht

Nicht zufrieden zeigte er sich über die Tatsache, dass die Seinen sich in der ersten Halbzeit keine einzige klare Torchance erspielen konnten. „Ich kann mich jedenfalls an keine erinnern. Das hat nicht gut geklappt.“

So musste Sands Schlussmann Markus Geier nicht einmal ernsthaft eingreifen. Denn die Gästeabwehr nahm ihm schon im Vorfeld die ganze Arbeit ab. Sowohl in der Luft als auch am Boden, die Sander Defensive stand sattelfest und unterband alle Versuche der Grabfeld-Gallier.

„Wir haben es in der Defensive gut gemacht und ganz wenig zugelassen“, lobte denn auch Sands Trainer Dieter Schlereth seine Abwehr. Der Meinung seines Coaches schloss sich auch der ehemalige Bardorfer Mert Topuz an, der zusammen mit Johannes Bechmann die Innenverteidigung bildete: „Wir haben die Räume eng gemacht und hinten nichts zugelassen. Auch haben wir nach vorne Nadelstiche gesetzt. Wir müssen nur vor dem Führungstreffer der Großbardorfer das 1:0 durch Thorsten Schlereth machen.“

„Den muss er über die Linie bringen.“
Dieter Schlereth, Trainer FC Sand

Damit sprach Topuz die Szene an, als Schlereth das Leder in Richtung Tor bugsierte, aber so schwach, dass Valentin Reitstetter den Ball noch von der Linie schlagen konnte (65.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste aber bereits fast 30 Minuten in Unterzahl, da Sands Kapitän André Karmann wegen wiederholten Foulspiels mit der Ampelkarte in die Kabine geschickt worden war (37.).

„Trotz Unterzahl hatten wir durch Thorsten die größte Chance, in Führung zu gehen. Den muss er über die Linie bringen“, urteilte dessen Trainer und Vater enttäuscht.

Snaschel findet die Lücke

„In dieser Szene war uns das Spielglück hold“, atmete Betz auf. Noch mehr zehn Minuten vor dem Abpfiff, als Simon Snaschel, der vorher komplett abgemeldet war, das entscheidende Tor erzielte. „Der Freistoß von „Schnipp“ (Christoph Rützel) flog durch alle durch und ich hatte großes Glück, dass ich den Ball so treffe, dass er im Tor landet. Der Korridor, durch den er fliegen musste, war doch ziemlich klein“, schildert Snaschel seinen bereits zwölften Saisontreffer. Snaschel hätte kurz danach alles klarmachen können, aber er brachte eine Eingabe von Zarko Poznic nicht im Sander Gehäuse unter.

Dieter Schlereth unternahm schließlich den letzten Versuch, wechselte kurz vor dem Ende gleich drei offensive Kräfte ein, um doch noch Zählbares mit an den Main zu nehmen. Und fast wäre dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt worden. Denn in der Nachspielzeit tauchte der eingewechselte Philipp Markof allein vor TSV-Keeper Julian Schneider auf, scheiterte aber an diesem.

So mussten die Sander, die ihre dritte Niederlage in Folge erlitten, mit leeren Händen die Heimreise antreten und bleiben auf dem Relegationsplatz 15. „Ich bin aber überzeugt, dass wir den direkten Klassenerhalt schaffen“, gibt sich Topuz zuversichtlich.

Aber auch im Lager der Einheimischen zeigt man sich optimistisch, dass die in diesem Derby fehlende spielerische Klasse bald wieder ins Spiel zurückkehrt.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Bayernliga Nord:
TSV Großbardorf – 1. FC Sand 1:0 (0:0)
Großbardorf: Schneider – Kaufmann, Reitstetter, Kirchner, Poznic – Piecha, Rützel – Reith, Waigand (69. Illig), Dietz (64. Müller) – Snaschel (90. Lijesnic).
Sand: Geier – Bechmann, Topuz, Thomann (87. Markof), Steinmann – Karmann, D. Schlereth – T. Schlereth (87. Wieczorek), Wagner (87. Rippstein), Gonnert, Rugovaj.
Schiedsrichter: Stefan Klerner (DJK Lichtenfels). Zuschauer: 200. Tor: 1:0 Simon Snaschel (81.). Gelb/rot: André Karmann (38., Sand).
 
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