Am Ende ließen sich beide Teams von ihren mitgereisten Anhängern feiern. Dabei bleibt alles beim Alten: Nach dem deutlichen 5:0-(2:0)-Sieg vor 660 Zuschauenden in Steinbach bleiben die Fußballer des FC Augsfeld Kreisklassisten, der unterlegene FC Knetzgau weiter A-Klassist.
Der Knetzgauer Trainer Thomas Fritsch hatte schon so eine Ahnung als er die Aufstellung des Gegners aus Augsfeld vor Spielbeginn zu sehen bekam, dass es ein ganz dickes Brett zu bohren gibt für seine Elf. Es war deutlich zu dick. Im letzten Spiel von Fritsch als Knetzgauer Trainer blieb der Tabellendritte der A-Klasse Schweinfurt 3 gegen den 14. der Kreisklasse Schweinfurt 3 völlig chancenlos. "Mir war klar, dass Augsfeld in Sachen Robustheit überlegen sein wird", erklärte Fritsch hinterher. "So ist es dann auch das ganze Spiel über gelaufen", konstatierte er weiter.
Seine Elf ließ sich von Beginn an weit in die eigene Hälfte drücken. Der FC Augsfeld war von Beginn an der Chef im Ring. "Wir sind gut ins Spiel reingekommen und haben das Spiel über 90 Minuten lang beherrscht", freute sich Augsfelds Spielertrainer Julian Griebel. Nach zehn Minuten wandte er einen kleinen Kniff an, verriet er nach Abpfiff. "Wir schoben einfach 20 Meter weiter vor." Knetzgau kam dadurch kaum noch aus der eigenen Hälfte.
Beim Versuch offensiv einmal für Entlastung zu sorgen, jagten die Augsfelder den Knetzgauern giftig und zweikampfstark schnell die Bälle wieder ab. Nach einer halben Stunde war dann eigentlich auch schon alles wieder gelaufen. Augsfeld spielte, drückte und traf dann auch – im Doppelpack. Auf Sandro Heins Führung folgte das 0:2 durch Timo Hußlein der Marke Traumtor, volley direkt unter die Latte. Augsfeld stürmte weiter in Richtung gegnerisches Tor. Knetzgau war heillos überfordert. Als Timo Hept sich mit einem Solo in Richtung Knetzgauer Tor durchtankte, zog Innenverteidiger Leon Lindner die Notbremse und Schiedsrichter David Kern völlig zurecht die Rote Karte. Vor dem Pausenpfiff ließ Augsfeld eine Reihe von Torchancen ungenutzt.
Nach dem Seitenwechsel ging es weiter mit Einbahnstraßenfußball in Richtung Knetzgauer Tor. Für ein Aufbäumen fehlten schlicht die Ressourcen. Augsfeld drückte auf das 0:3. Die Angriffe rollten fast im Minutentakt auf das Tor von Knetzgaus Keeper Michael Bauer, der einem fast etwas leid tun konnte. In der 69. Minute musste er ein drittes Mal hinter sich greifen. Julian Hauck traf mit einem satten Linksschuss zum 0:3. In der Schlussphase wurde es dann noch richtig bitter für die Knetzgauer. Per Foulelfmeter traf Michael Wagner zum 0:4, Dirk Thiess setzte den Schlusspunkt zum 0:5.
"Wir waren in dieser Saison einfach zu inkonstant", bilanzierte Augsfelds Trainer Griebel die jetzt endgültig beendete Runde. "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen." Gefeiert wurde aber auch im Lager des FC Knetzgau – trotz der heftigen Schlappe. Coach Fritsch erklärte, warum: "Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen. Ich bin überglücklich, nochmal so ein Erlebnis mit den Jungs gehabt zu haben. Wir werden das Spiel heute feiern."