3:0 über die Helios Grizzlies aus Giesen: Die Eltmanner Heitec Volleys haben ihr ersehntes Erfolgserlebnis in der Ersten Bundesliga eingefahren. Und das durchaus eindrucksvoll, denn Giesen reiste mit einem 3:1-Sieg über Düren im Gepäck nach Bamberg, ist also alles andere als eine Laufkundschaft. Umso lauter klang der Jubel bei den Eltmannern, als Mircea Peta nach genau 90 Minuten Spielzeit den Giesener Block anschlug und der Ball unerreichbar für die Gäste weit hinter dem Feld im Aus landete.
"Wir wollten Giesen unter Druck setzen und haben sie klein gehalten", erkannte Eltmanns Trainer Marco Donat am Tag nach dem Spiel, dass das Rezept, mit dem der erste Dreier eingefahren werden sollte, aufgegangen war. Druckvolle Aufschläge von Irfan Hamzagic, mit 24 Punkten einmal mehr stärkster Eltmanner Angreifer, und Tomas Halanda sorgten dafür, dass die Heitec Volleys den Spieß gegenüber den ersten drei Partien umdrehten und die gegnerische Annahme vor Probleme stellten - was letztlich einer der Schlüssel zum Sieg war.
Der andere: Der Wechsel auf der Libero-Position. Tobias Werner und Fabian Sagstetter, die in den ersten drei Partien bei der so wichtigen Annahme immer wieder ihre Probleme hatten, machten gegen Giesen Platz für Jonas Sagstetter, dem Cousin des Faustball-Weltmeisters aus Schweinfurt. Und der machte seine Sache ordentlich, auch wenn Giesen nur selten wirklich harte Aufschläge servierte. "Das war eine Momentlösung", beantwortete Donat die Frage, ob das Experiment mit Tobi Werner und Fabian Sagstetter damit beendet sei. "Wir befinden uns in der Libero-Frage noch in der Planungsphase. Der Wechsel gegen Giesen war gut und richtig, wie es nun aber weitergeht, müssen wir noch erörtern."
Weiter geht es für die Heitec Volleys schon am Mittwochabend in der Hauptstadt. Beim klaren Titelfavoriten, den Berlin Recycling Volleys, die nach ihrem deutlichen 3:0-Heimsieg über den TV Rottenburg vor 3700 Zuschauern schon wieder da stehen, wo sie ihrer Meinung nach auch hingehören, nämlich ganz oben, sind die Eltmanner natürlich klarer Außenseiter. Schon ein Satzgewinn beim Deutschen Meister, der laut Donat "zu den TopTen in Europa zählt", könnte als Erfolg bezeichnet werden, auch wenn Donat "immer gewinnen will, egal, wo wir spielen." Er und seine Jungs "freuen sich darauf, gegen eine Mannschaft wie Berlin antreten zu dürfen".
Keine Angst vor der Kulisse
Angst vor der erwarteten großen Kulisse in der Berliner Max-Schmeling-Halle haben die Eltmanner allerdings nicht: "Irfan Hamzagic und Carlos Antony haben in Frankreich auch vor vollen Tribünen gespielt. Roosevelt Filho hat in Griechenland sehr laute und sogar aggressive Fans erlebt", glaubt Donat nicht, dass seine Mannschaft als unterfränkisches Kaninchen vor der Berliner Schlange erstarren wird. Dennoch ist das Ergebnis für den Heitec-Trainer "eher sekundär. Für mich ist wichtig, dass wir erneut einen Schritt nach vorne machen und uns weiter entwickeln". Mit dem Wechsel auf der Libero-Position und dem ersten Saisonsieg haben die Eltmanner das zumindest schon einmal erreicht.