Ein bisschen von allem ist der Abt-Degen-Lauf in Zeil – nämlich ein Berglauf, ein Straßenlauf, ein Langstreckenlauf und ein Crosslauf in einem. Bei der 27. Ausgabe des Wettkampfes, der einen festen Platz im Sportkalender des Landkreises Haßberge hat, nahmen 114 Menschen am Hauptlauf über elf Kilometer teil. "Das sind mehr Läufer als im vergangenen Jahr", zeigte sich Organisator Hubert Karl zufrieden, der für die ausrichtenden "Roten Teufel" des TV Zeil die Fäden rund um das Laufevent fest in der Hand hat. Zusätzlich starteten insgesamt 55 Youngster bei den beiden Läufen der Jugendlichen über 800 und 1600 Meter. Auch die Jüngsten zeigten sich voller Power und legten beim Bambinilauf 200 Meter zurück.
Nach dem Start am Marktplatz kam spätestens in Schmachtenberg die erste Herausforderung: Steil aufwärts, sofort wieder bergab und schließlich nochmals bergauf in die Weinberge, war der Hauptlauf für so manchen Teilnehmenden ein echter Prüfstein. Nach 40 Minuten und 47 Sekunden gelang es schließlich einem Lokalmatador, den ersten Platz auf dem Treppchen zu erkämpfen. Felix Pfuhlmann, der für die SG Eltmann Mainathlon startete, lief als Erster durchs Ziel – mit nur je drei Sekunden Abstand dicht gefolgt von Jürgen Wittmann (TV 1848 Coburg) und Martin Ackermann (TG Schweinfurt). "Das ist mein erster Sieg beim Abt-Degen-Lauf", sagte Pfuhlmann stolz, der bereits seit über 20 Jahren in Zeil teilnimmt.
Ein 80-Jähriger beendet den Wettbewerb nach gut 75 Minuten
Zwei, die fast gemeinsam nach rund 75 Minuten das Ziel erreichten, waren die 20 Jahre alte Anna Gebhardt aus Knetzgau, die für den TV Zeil antrat, und Berthold Wolf (80) von der TS Lichtenfels. Beide nehmen regelmäßig an dem Lauf in Zeil teil, wobei Gebhardt gleich noch augenzwinkernd Werbung für das nächste Sportevent des TV Zeil machte: "Der Abt-Degen-Lauf ist der zweitschönste Lauf, noch besser ist nur der Zeiler Waldmarathon am 12. November". Wahrscheinlich wird dann auch wieder Wolf dabei sein, der trotz des stolzen Altersuntschieds von 60 Jahren noch voll mithalten kann. "Das war in diesem Jahr bereits mein 34. Lauf, in meiner Altersklasse war ich davon 32 Mal der Schnellste", berichtete der fitte Senior stolz.
Wer jetzt denkt, dass ihm das an sportlicher Aktivität reicht, liegt falsch. Wolf fährt nämlich auch noch Rennrad und der Ski-Langlauf ist ebenfalls sein Steckenpferd. Hier ist er schon weit in der Welt herum gekommen und hat die besten Läufe der jeweiligen Länder mitgemacht. Auch darf er sich als "Worldloppet Man" bezeichnen, denn er steht mit in der Weltrangliste. Zwar nur auf Platz 665, aber: "Dabei sein ist alles" für den Lichtenfelser – irgendwie auch in Zeil.