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HAMBURG
Handball-WM: So kennen Sie die deutschen Spieler noch nicht
Nils Bastek und Eric Dobias/dpa
 |  aktualisiert: 02.04.2019 14:27 Uhr

An diesem Freitag können die deutschen Handballer um Trainer Christian Prokop bei der Heim-WM im Halbfinale in Hamburg gegen Norwegen das Endspiel erreichen. Wer spielt alles mit? Die Spieler in Kurzporträts.

Patrick Wiencek: Der sanfte Riese. Seinen Spitznamen „Bamm Bamm“ verdankt er der Figur Bamm-Bamm Geröllheimer aus der Zeichentrickserie „Familie Feuerstein“. Der 2,01 Meter große und 116 Kilogramm schwere Kreisläufer ist bei dieser WM der bisher wohl beste Abwehrspieler. Der 29-Jährige räumt alles ab, was ihm in den Weg kommt. Hat im Team auch den Spitznamen „Papa“, weil er für alle stets ein offenes Ohr hat.

Silvio Heinevetter: Der mit 34 Jahren älteste Spieler in der Mannschaft ist auch außerhalb des Handballs bekannt, weil er seit zehn Jahren mit Schauspielerin Simone Thomalla (53) liiert ist. Hat vor kurzem Instagram für sich entdeckt und offenbar Gefallen an spaßigen Fotos und Videos gefunden. Der Torhüter, der durch seine unorthodoxe Spielweise auffällt und zuweilen auch als Provokateur, gilt inzwischen als Teamplayer.

Tim Suton: Nach der Verletzung von Martin Strobel soll Suton der Denker und Lenker sein. Der 22-Jährige gilt als großes Spielmacher-Talent. Erlitt 2016 einen schweren Schicksalsschlag, als sein Vater und Trainer Goran Suton überraschend mit nur 48 Jahren starb.

Finn Lemke: Mit 2,10 Metern ist Lemke der größte deutsche Spieler. Sein Stern ging bei der EM 2016 in Polen auf, als er zum Abwehrchef avancierte. Der 26-Jährige gilt als immens wichtig für das Binnenklima. Er feuert seine Teamkollegen auch von der Seitenlinie aus permanent an.

Fabian Wiede: Was im linken Arm des Rückraum-rechts-Spielers steckt, zeigte er als bester Deutscher eindrucksvoll beim Nervenkrimi gegen die Kroaten. Wiede ist öfter in Tauberfranken zu Besuch, wo seine langjährige Freundin herkommt, mit der sich der 24-Jährige auf Instagram als Romantiker zeigt.

Hendrik Pekeler: Der 27-jährige Kreisläufer bildet nicht nur beim THW Kiel, sondern auch in der Nationalmannschaft ein kongeniales Innenblock-Duo mit Wiencek. Ebenso wie sein Abwehrpartner ist auch der Schleswig-Holsteiner Pekeler nach außen ein eher ruhiger und höflicher Zeitgenosse. Der Vater zweier Kinder will dieses Jahr heiraten.

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Martin Strobel: Vom unterschätzten Spielmacher zum tragischen Helden. Der im Team hoch angesehene 32-jährige Mittelmann des vom ehemaligen Rimparer Jens Bürkle trainierten Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten rechtfertigte seine kritisierte Nominierung mit tadelloser Leistung. Zog sich gegen Kroatien einen Kreuzbandriss zu und fällt sechs bis acht Monate aus.

Steffen Fäth: Ein Mann der ruhigen Worte. Und einer mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Wenn Fäth mit Geschwindigkeit aus dem Rückraum kommt, ist er kaum aufzuhalten. Wie kaum ein anderer Spieler ist der 28-Jährige auf das Vertrauen des Trainers angewiesen – und das bekommt er von Prokop.

Patrick Groetzki: Der 29-jährige Hobbygolfer mit Spitznamen „Johnny“ fällt wegen seiner vergleichsweise schmalen Figur auf. Bekennendes Mitglied und Fußballfan des FC Bayern München. Spielt bisher nicht sein bestes Turnier. Ist aber der einzige Mann auf Rechtsaußen, nachdem Europameister Tobias Reichmann keinen Platz im WM-Kader bekam. Wird bald erstmals Vater.

Steffen Weinhold: Der Routinier im Rückraum. Der 32-jährige Fürther fällt auf und neben dem Parkett meistens nicht groß auf – ist für die Mannschaft aber vor allem wegen seiner Erfahrung enorm wichtig.

Andreas Wolff: 1,98 Meter groß, athletisch, und besessen: Prokop machte den Torhüter schon Wochen vor dem Turnier zur Nummer eins für die WM. Wolff rechtfertigte das Vertrauen mit teils überragenden Leistungen. Der 27-Jährige ist ein Vulkan zwischen den Pfosten, der das Publikum mitreißt und nicht nur den WM-Titel gewinnen, sondern auch der beste Keeper der Welt sein will.

Kai Häfner: Häfner war vor der WM bitter enttäuscht, als er von Prokop nicht ins finale Aufgebot berufen wurde. Zur Hauptrunde wurde der Europameister von 2016 mit der Nachnominierung belohnt. Der 29-Jährige ersetzte Franz Semper im rechten Rückraum.

Matthias Musche: Der Mann mit dem blonden Bart. Mit 162 Toren ist der Linksaußen des SC Magdeburg aktuell bester Bundesliga-Torschütze. Im Nationalteam ist der 26 Jahre alte Schrebergartenbesitzer die Nummer zwei hinter Kapitän Gensheimer.

Fabian Böhm: Erlebt mit 29 Jahren die beste Zeit seiner Karriere. Und für die Zeit danach hat der Rückraumspieler schon klare Pläne. Erst will er noch ein bisschen Handball spielen und dann im Unternehmen seines Vaters in Potsdam arbeiten.

Jannik Kohlbacher: Neben Wiencek und Pekeler der dritte Kreisläufer im deutschen Team – und der offensiv wohl beste. Seinen bulligen Körper kriegen die gegnerischen Abwehrleute nur selten zu fassen. Als Ausgleich zum Handball geht der 23-Jährige angeln.

Paul Drux: „Liebling aller Schwiegermütter“, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning vor der WM über den 23-Jährigen, der schon etliche Verletzungen hinter sich hat. Der Rückraumspieler, der auf Halblinks und der Mitte spielen kann, ist für die DHB-Auswahl von großer Bedeutung. Denn wenn mal nichts geht, geht oft Drux: Er kann sich auch durch die engsten Abwehrreihen wühlen.

Uwe Gensheimer: Der Kapitän (32). Und „der beste Linksaußen der Welt“, findet nicht nur Ex-Profi Stefan Kretzschmar. An guten Tagen schüttelt der Spieler von Paris Saint-Germain praktisch jeden Trickwurf aus dem Handgelenk. Zudem sicherster Siebenmeterschütze im deutschen Team. Verkörpert mit seinem badischen Dialekt aus seiner Mannheimer Heimat die Normalität und Bodenständigkeit, die alle Nationalspieler auszeichnet. Typ netter Nachbar

 
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