Natürlich ist es falsch, Glücklichsein allein über Geld zu definieren. Man kann auch ohne Geld glücklich sein. Ganz bestimmt. Aber es ist schon nicht ganz verkehrt, wenn auf dem Kontoauszug eine Zahl steht, die größer Null ist. Am allerbesten ist es, wenn diese Zahl sich regelmäßig vergrößert, ohne dass der Kontoinhaber dafür etwas tun muss. Die Wenigsten von uns kommen in diesen Genuss. Ganz anders Bobby Bonilla, der, sollte er jemals diese Zeilen lesen (was mehr als unwahrscheinlich ist, weil er in den USA lebt), nur müde schmunzeln und sich versonnen über die Rolex am Handgelenk streichen dürfte. Denn ganz sicher hat Bobby Bonilla am vergangenen Samstag auf sein Konto geschaut und gesehen, dass dort etwas mehr als eine Million Euro gelandet sind. So geht das schon seit 2011 an jedem 1. Juli. Letztmals überwiesen wird im Jahr 2035. Bobby Bonilla ist dann 72 Jahre alt.
Ablöse für Baseball-Profi hätte 5,4 Millionen Euro gekostet
Er hat dann einen großen Teil seines Leben davon profitiert, aussortiert worden zu sein. Denn Bobby Bonilla war einst als Baseball-Profi in der nordamerikanischen MLS tätig. 1999 hatte sein damaliger Arbeitgeber, die New York Mets, trotz laufenden Vertrags keine Verwendung mehr für ihn. Was tun? 5,4 Millionen Euro hätte es gekostet, Bobby Bonilla auszuzahlen. Zu viel auf einen Schlag. Stattdessen einigten sich die beiden Parteien auf besagtes Modell der jährlichen Zahlung zwischen 2011 und 2035.
Wer kurz nachrechnet, kommt drauf, dass der Klub damit ein eher schlechtes Geschäft gemacht hat. Hintergrund ist, dass dessen jährliche finanzielle Belastung so gering wie möglich gehalten werden sollte. Lieber viele kleine Batzen, als einmal ein großer. Kein unübliches Verfahren in den US-Profiligen. Und super für Menschen wie Bobby Bonilla. Der hat übrigens noch zwei andere solcher Auflösungsverträge geschlossen, die ihm nochmal rund 460.000 Euro einbringen. Jährlich. Bis 2039. Was für ein Glückspilz, dieser Bobby Bonilla.