
Wer noch nie zu Hause beim Fenster putzen von der Leiter gefallen ist oder sich die Hand in der Spülmaschinentüre gequetscht hat, darf sich glücklich schätzen. Laut einer Statistik der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin verunfallen deutschlandweit jedes Jahr über drei Millionen Menschen im eigenen Zuhause, was das Eigenheim zu einem der gefährlichsten Orte der Welt macht. Bodenleisten, Treppen, Badezimmer und Leitern gelten als zuverlässige Lieferanten für Verletzungen aller Art. Für den einen oder die andere ein durchaus akzeptabler Grund, lieber gleich die Finger von sämtlichen Haushaltsaktivitäten zu lassen. Stattdessen lieber schmutzige Fenster ertragen und das Geschirr auf statt in die Spülmaschine stellen.
Vielleicht hätte in diese Richtung auch der norwegische Hammerwerfer Eivind Henriksen denken sollen, als er pflichtbewusst seinen Hausmüll in der Tonne vor dem Haus entsorgen wollte. Schwups, hatte es ihn erwischt. Er rutschte samt Müllsack auf einer Eisplatte an der Verandatür aus und schlug mit dem linken Knie auf. "Absolut fantastisch", kommentierte der 33-jährige Olympiazweite von Tokio vier Monate vor den Spielen in Paris sarkastisch sein Missgeschick.
Haushaltsunfall sorgt für Zwangspause bei Hammerwerfer Eivind Henriksen
Die wahre Tragweite seines Haushaltsunfalls wurde ihm allerdings erst ein paar Tage später bewusst, als er bereits im Trainingslager in Australien weilte. Im Hammerwurfring ging nämlich nichts mehr. "Ich habe versucht zu werfen, aber es tat doch furchtbar weh." Im lädierten Knie war eine schmerzhafte Schleimbeutelentzündung entstanden, die Henriksen nun ein paar Wochen zur Trainingspause zwingt.
Beim Blick auf seinen anstehenden Olympiaeinsatz wäre dem Leichtathleten vielleicht zu empfehlen, bis zu den Spielen im Hotel zu verweilen. Dort könnte er das Hantieren mit Müllsäcken, Leitern und Geschirrspülmaschinen auf ein Minimum beschränken.
Auch im Shoppingcenter ist Eivind Henriksen schon ausgerutscht
Doch der lädierte Norweger hat festgestellt, dass selbst außerhalb des eigenen Haushalts noch genügend Gefährdungspotenzial besteht. Dass sogar im warmen Australien die unberechenbare Blitzglätte auf ihn lauert. "Man muss vorsichtig sein, wenn man im Einkaufszentrum nach einem Regenschauer mit Badelatschen auf den Fliesen herumläuft. Auch hier bin ich schon ein paar Mal ausgerutscht", gestand der Tollpatsch.
Drum aufgemerkt: bisweilen würde schon das richtige Schuhwerk manch unerwünschten Fall verhindern. Im Shoppingcenter genauso wie bei Arbeiten im Haushalt.